Angst vor Gasknappheit
Unternehmer N-Ergie: Heizlüfter könnten lokal Versorgung unterbrechen

28.09.2022 | Stand 29.09.2022, 6:09 Uhr

Einen Boom in den Baumärkten hat die Angst vor Gas-Engpässen im kommenden Winter ausgelöst. Das regionale Versorgungsunternehmen N-Ergie warnt jedoch, dass sich der Einsatz von Alternativen zur bestehenden Heizung oft nicht lohnt – und manchmal sogar lebensgefährlich ist. Foto: dpa

Einen Heizlüfter-Boom in den Baumärkten hat die Angst vor Gas-Engpässen ausgelöst. Das regionale Versorgungsunternehmen N-Ergie warnt jedoch: Bei einer Überlastung des Netzes durch die Geräte könne es im schlimmsten Fall lokale sogar zu einer Versorgungsunterbrechung kommen.



Zum Beginn der Heizperiode weist das regionale Versorgungsunternehmen N-Ergie darauf hin, dass es sich häufig nicht lohnt, auf Alternativen zur bestehenden Heizung zu setzen. Insbesondere gewarnt wird vor den damit einhergehenden Gefahren. Offenes Feuer im Grill und mobile Gasheizungen wie Heizpilze können in geschlossenen Räumen aufgrund des abgegebenen Kohlenmonoxids schnell lebensgefährlich werden. Nach Ansicht der N-Ergie sind aber auch elektrische Heizungen wie Konvektoren, Radiatoren oder Heizlüfter zum Heizen ungeeignet.

Vermutlich aus Sorge vor Versorgungsengpässen sowie stark steigenden Erdgaspreisen haben sich heuer zahlreiche Menschen mobile Elektroheizungen zugelegt, die an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden. Rund 600.000 Stück und damit etwa 35 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum wurden nach aktuellen Zahlen im ersten Halbjahr 2022 bundesweit verkauft.

Elektrische Heizungen als wahre „Stromfresser“

Diese hohen Verkaufszahlen geben wiederum Stromverteilnetzbetreibern wie der N-Ergie Netz GmbH Grund zur Sorge. Denn die Unternehmen wissen nicht, wo und in welchem Ausmaß solche Elektroheizungen eingesetzt werden, da ihnen diese nicht gemeldet werden. Die Geräte sind deshalb auch eine potenzielle Gefahr für das Stromnetz. Die Folge kann im
schlimmsten Fall eine lokale Überlastung und damit einhergehend eine lokale Versorgungsunterbrechung sein, heißt es in der Mitteilung.

Abgesehen von den potenziellen Gefahren für das öffentliche Stromnetz können Elektroheizungen mit ihrem Leistungsbereich von etwa 1000 bis 2000 Watt bei vermehrtem Einsatz zudem die individuelle elektrische Haus- oder Wohnungsinstallation überlasten. Zudem seien diese elektrischen Heizungen wahre „Stromfresser“ und deshalb auch ökonomisch keine sinnvolle Alternative. Wird etwa ein einzelner Konvektor mit einer Leistung von 1500 Watt am Tag zehn Stunden betrieben, kann er bis zu 15 Kilowattstunden (kWh) Strom verbrauchen. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 37,3 Cent pro kWh (Stand Juli) entspricht das Kosten von 5,60 Euro.

HK