Die Beamtinnen und Beamten der mittelfränkischen Polizei haben mit über 600 absolvierten Einsätzen eine arbeitsreiche Silvesternacht hinter sich. Das Polizeipräsidium Mittelfranken zieht dennoch eine insgesamt positive Bilanz.
Im Zeitraum von 18 bis 7 Uhr registrierte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken insgesamt 604 Einsätze und damit rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr (480). Der Schwerpunkt lag bei der Bearbeitung von Ruhestörungen (41), Brandmitteilungen (140), Körperverletzungen (41), Verkehrsunfällen (20) und Sachbeschädigungen (46).
In der Nürnberger Innenstadt zeigte die Polizei bereits ab dem Abend eine hohe Präsenz, um die Sicherheit der zahlenmäßig größten Silvesterfeierlichkeiten in Mittelfranken sowie die Einhaltung der von der Stadt Nürnberg im Vorfeld verfügten Feuerwerksverbotszonen zu gewährleisten. Der Schwerpunkt der Einsatzmaßnahmen lag in diesem Jahr auf den Bereichen Burg und Burgfreiung, den Bereichen Lorenzkirche sowie Museums- und Fleischbrücke und dem Bereich Karolinenstraße.
Besucheransturm auf der Burg
Während der Besucheransturm im Bereich der Burgfreiung, wie gewöhnlich, erst kurz vor Mitternacht einsetzte und wenige Minuten nach dem Jahreswechsel bereits wieder merklich abnahm, war in den anderen Bereichen bereits ab 22.30 Uhr ein starker Personenzustrom zu verzeichnen. Trotz des hohen Besucheraufkommens, blieb die Lage weitgehend ohne besondere Vorkommnisse, wie die Polizei mitteilt. Bei von den Einsatzkräften durchgeführten Kontrollen wurden bei mehreren Personen Schreckschusswaffen (PTB) sowie verbotene Pyrotechnik gefunden.
Gegen 0.10 Uhr geriet möglicherweise auf Grund von Feuerwerkskörpern zunächst ein Balkon und im weiteren Verlauf die dahinterliegende Wohnung im vierten Obergeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses an der Fleischbrücke in Brand.
Wenige Augenblicke nach Brandausbruch betraten mehrere Beamte das Gebäude, um insgesamt zwölf Bewohner zu evakuieren. Hierbei erlitten vier Polizisten eine Rauchgasvergiftung.
Während eines Feuerwehreinsatzes wegen eines brennenden Müllcontainers in der Striegauer Straße gegen 21.45 Uhr kam es zum Beschuss von Einsatzkräften mit Feuerwerkskörpern durch zwei junge Männer. Eine Rakete wurde offenbar gezielt in Richtung der Feuerwehrleute abgefeuert, sie verfehlte die Beamten nur knapp. Beamte nahmen die Verfolgung der beiden flüchtigen Männer auf und konnten einen 20-jährigen Tatverdächtigen stellen. Darüber hinaus wird in zwei Fällen wegen des Verdachts des Widerstands gegen sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Gefesselt nach Kopfstoß gegen Polizisten
Gegen 1.30 Uhr stellten Einsatzkräfte eine Person in der Heidelberger Straße fest, welche mit einer Waffe in die Luft schoss. Er zeigte sich unkooperativ und musste deshalb gefesselt werden. Hierbei fügte er einem Polizisten einen Kopfstoß zu.
In einem weiteren Fall ging eine offenbar stark angetrunkene Frau bei der Aufnahme eines Körperverletzungsdelikts vor einer Diskothek in der Bahnhofstraße auf Beamte der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte los. Sie musste in Gewahrsam genommen werden und sich auf der Dienststelle einer Blutentnahme unterziehen.
In Ansbach beschossen mehrere Personen ab Mitternacht eine am Martin-Luther-Platz befestigte Israel-Flagge mit Pyrotechnik. Beamte trafen vor Ort unter anderem zwei 15- und 17-jährige Männer als Tatverdächtige an.
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