Goisern und Niedecken in Abenberg
Mit geballter deutsch-österreichischer Musikprominenz kehrt Ende Juni das Open Air auf der Burg zurück

04.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:36 Uhr

Das „Hiatamadl“ kehrt zurück, Hubert von Goisern gibt sich auf der Burg Abenberg 2022 wieder die Ehre. Als einer von fünf namhaften Künstlern. „Es ist die Crème de la Crème der deutschsprachigen Unterhaltung am Start“, freut sich Veranstalter Peter Harasim, der jüngst zusammen mit Bob Dylan Geburtstag feierte. Seinen 68. Dylan feierte seinen 81.

Eine hochinteressante und abwechslungsreiche Woche steht an. Von Goisern war bereits für den 26. Juni des vergangenen Jahres geplant. Pandemie und Corona-Folgen machten dem Concertbüro Franken – und anderen – aber einen Strich durch die Rechnung. So darf Hubert von Goisern nun das diesjährige Burgspektakel eröffnen. Er startet am 26. Juni um 20 Uhr in der zauberhaften Location.

Peter Harasim dazu: „Die Entwicklung und der Zeitpunkt sprachen für uns.“ Allerdings habe man aufgrund der Pandemie Veranstaltungen zweimal verschoben, „das ging zu unseren Lasten. Es war schon ein erheblicher Aufwand zu bewältigen.“

Auch der Klassiker Abenberg musste zu Corona-Zeiten zweimal verlegt werden. „Allemal positiv, dass die Mehrheit der Kartenkäufer gar nicht daran dachte, ihre Karten zurückzugeben“, sagt Harasim. So auch nicht bei The Boss Hoss, die jetzt am Donnerstag, 30. Juni, Beginn 19.30 Uhr, auftreten. Die Urban Cowboys kommen mit ihrer achten Scheibe „Black Is Beautiful“ nach Franken und haben auch zwei Support-Bands dabei: Eagle And The Men und The Lost Bandoleros.

Feuertanzfestival seit Jahren eine „verlässliche Größe“

Auf den Web- und Fanseiten habe man die Kartenentwicklungen nachverfolgen können, beim Feuertanzfestival „regelte das Publikum die Kartengeschichte unter sich, da musstest du keine hundert Karten zurücknehmen“, sagt Harasim. Feuertanz sei stets eine verlässliche Größe, seit Jahren ausverkauft. „Der Renner und Dauerbrenner. Selbst in Pandemiezeiten kamen die Fans von überall her, trafen sich auch ohne Programm, genossen die Party im Burghof beim Freundschaftstreffen.“ Schandmaul, Subway To Sally sind heuer die Headliner beim Mittelalterspektakel am 24./25. Juni (ab 13 Uhr).

Wolfgang Niedeckenscharrt mit den Hufen

Aber auch andere sind heiß. Wolfgang Niedeckens BAP etwa. Wie immer sehnsüchtig erwartet und begehrt wurden Wolfgang und seine Rhein-Gang noch zur Burgserie dazugebucht. „Wir scharren schon ungeduldig mit den Hufen, um endlich wieder auf Tour gehen zu können und live zu spielen“, sagt Wolfgang Niedecken voller Vorfreude. Denn eigentlich sollte am 30. März 2021 eine große Geburtstagssause in der Lanxess-Arena stattfinden. Richtig schön von langer Hand geplant als ganz besonderer Festtag. Aber aus bekannten Gründen mussten diese Planungen verworfen werden.

Trotzdem blieb die Idee des Geburtstagskonzertes bestehen und wurde getreu dem Motto „Niedecken feiert 70 plus 1“ heuer am 30. März nachgeholt. Den Nachschlag gibt es nun auf der Burg. Sicherlich wird es ein ganz besonders emotionaler Moment nach so langer Zeit der Livekonzert-Entbehrungen. Alles entbehren muss derzeit die belarussische Band Irdorath. Weil sie im eigenen Land gegen den Krieg protestierten, wurden die Musiker ins Arbeitslager verbannt. Man habe sie aus Solidarität so lange wie möglich auf der Website stehen lassen, heißt es dazu auf der Homepage des Festivals. „Bekanntlich stirbt die Hoffnung erst zum Schluss. Dieser Punkt ist leider jetzt erreicht – wir müssen euch das zwangsweise Fernbleiben der Gruppe mitteilen.“

Mitsinghymne über eine gescheiterten Beziehung

„Ham kumst“ – 2015 von der österreichischen Combo Seiler & Speer in die Umlaufbahn geschickt – hat sich längst zu einem Kultstück entwickelt, zum euphorischen Mitsinglied gemausert. Man kann getrost davon ausgehen, dass die Abenbergbesucher bei der Nummer die Burg zum Beben bringen. Es wird ein spezieller Abend, wenn das rustikale Lied einer gescheiterten Beziehung, Trennung angestimmt wird.

Zum Abschluss der Abenberger Burgwoche kommt noch der deutsche Songwriter Johannes Oerding, der sich längst zur festen Größe der Szene entwickelt hat, Platin und Gold-Auszeichnungen eingesammelt hat. Der der Mann mit Hut ist eine Wucht, „An guten Tagen ist unser Lachen echt“ singt er und bringt im Musikvideo das Hotelpersonal zum Ausflippen. Das wird den Fans auf der Burg nicht anders ergehen.

HK