Markus Söder am Rothsee
Mehr Freizeitangebote am Rothsee? Freistaat wird ein „kluges Konzept“ unterstützen

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:12 Uhr

Kulinarische Spezialitäten aus dem gesamten Landkreis übergaben Jochen Münch (links) und Landtagsabgeordneter Volker Bauer am Seezentrum Heuberg an Markus Söder. Foto: Raithel

Gut eine Woche vor der Wahl des neuen Landrats hat die CSU am Samstag Ministerpräsident Markus Söder für ihren Wahlkampfhöhepunkt an den Rothsee geholt. Vor knapp 400 Zuhörern kündigte der CSU-Vorsitzende dabei an, ein örtliches Konzept für mehr Erlebnis-Infrastruktur am Rothsee vom Freistaat her zu unterstützen. „Ohne freilich Disneyland oder Ballermann 2.0 daraus zu machen“, so der Ministerpräsident.

Söder reagierte damit auf Forderungen des CSU-Landratskandidaten Jochen Münch, im Seenland mehr Attraktionen zu schaffen, um vor allem für die Bewohner der umliegenden Gemeinden als Naherholungsgebiet noch attraktiver zu werden. „Wir wollen es uns hier so richtig schön machen etwa mit einer Strandbar, einer Seebühne, Elektrobooten und modernen Spielplätzen“, sagte Jochen Münch am Samstag. „Hier müssen wir dringend handeln, denn aus dem sanften Meer darf kein totes Meer werden.“

Markus Söder: „Ich gehe hier häufig schwimmen“

Söder ergänzte: „Wir könnten hier mehr Service, mehr Qualität, mehr Attraktivität, mehr Ufernähe schaffen, damit die Menschen hier die Natur genießen können.“ Er kenne den Rothsee gut, verriet er. „Ich gehe hier häufig schwimmen, schließlich handelt es sich um eines der schönsten Naherholungsgebiete Frankens“, so der Ministerpräsident. „Wenn es ein kluges Konzept zur Entwicklung gibt, wird Bayern mithelfen.“

Auch an Münchs Ankündigung, die ambulante medizinische Versorgung im Landkreis sichern zu wollen, knüpfte Markus Söder an. „Bayern hat jüngst mehr neue Medizinstudienplätze geschaffen als Rheinland-Pfalz und Niedersachsen zusammen.“

Den Ausbau der erneuerbaren Energien, gleichfalls ein großes Thema im Landkreis, wolle er stark forcieren, sagte Söder. Dabei richtete er seinen Blick nach Berlin und erhob in Richtung Ampel die Forderung, nicht nur Windkraftanlagen, sondern den Ausbau aller regenerativer Energieformen zu fördern. Dabei kündigte er auch eine eigene Wasserstoff-Strategie mit Kraftwerken in jeder Region an.

Der Bayerische Ministerpräsident hob in seiner knapp einstündigen Rede mehrmals die Stellung Bayerns als Wirtschaftsmotor in Europa hervor. „In Sachen wirtschaftlicher Dynamik liegt Bayern unter den Bundesländern auf Platz eins.“ Das Bruttoinlandsprodukt des Freistaats sei größer als jenes von Tschechien, Portugal und Griechenland zusammen, „Damit das so bleibt, investieren wir vier Milliarden in Forschung, um Künstliche Intelligenz und Robotik zu fördern.

Spontaner Applaus für Attacken auf die Ampel

Für seine Angriffe auf die Berliner Ampel erhielt Söder mehrfach spontanen Applaus. Insbesondere lehne er es ab, sich von der Politik immer mehr Vorschriften in Sachen Verhalten und Lebensführung machen zu lassen. „Bayern ist kein Zwangs- und Verbotsstaat, sondern ein Freistaat, wir wollen selbst entscheiden wie wir sprechen, was wir essen und welche Lieder wir singen“, sagte er am Rothsee. In Sachen Klimaschutz verlangte Söder „mehr Vernunft und Augenmaß. Schließlich lebt Deutschland vom Auto.“

Zugleich versprach Söder, als Ministerpräsident weiter dafür einzustehen, dass Investitionen nicht übermäßig in den bayerischen Süden gehen. „Franken hat den gleichen Anspruch auf Unterstützung wie München“, so Söder. Darauf werde er achten. „Denn ich sorge für meine Heimat.“

HK