Der Marburger Bund hat zum „Erzwingungsstreik“aufgerufen. Auch die Rother Kreisklinikum führt das zu Ausfällen und Verschiebungen. Welche Ärzte betroffen sind und was das für die Patienten bedeutet.
Drei Tage soll der Betrieb in den tarifgebundenen Krankenhäusern, so auch in der Kreisklinik Roth, wegen Streiks eingeschränkt sein. Das fordert der Marburger Bund. Denn die Verhandlungen mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden (KVA) haben zu keinem Ergebnis geführt. Gefordert werden eine Reform des Schichtdiensts, eine Gehaltserhöhung (plus 8,5 Prozent) sowie eine bessere Bezahlung der Rufbereitschaft sowie der Bereitschaftsdienste.
Der Streik, der am Mittwoch, 15. Januar, beginnt, könnte bis Freitag, 17. Januar, andauern. Zum Streik aufgerufen sind in Roth laut Kliniksprecherin Nadine Ortner die Ärzte der Anästhesie sowie Internisten. Deshalb hat die Klinik „alle geplanten nicht notwendigen Operationen an den Streiktagen verschoben“. Nicht davon betroffen seien Notfalloperationen, gibt Ortner Entwarnung: „Die Notfallkapazität halten wir vor.“
Von einem schweren Einschnitt in den Klinikalltag durch den Streik geht die Sprecherin nicht aus: „Die Ausfälle wirken sich auf den Dienstplan nicht aus.“ Die Patientenversorgung sei gesichert. Trotzdem bedauert sie, welche Auswirkungen der Streik für die Patienten habe: „Es ist auch der Patient betroffen.“ Zwar wurden alle Patienten mit geplanten Operationen über eine Verschiebung bereits informiert, doch „dadurch können auch Anschlussbehandlungen wie Reha oder Physiotermine in Verzug geraten“, gibt Ortner zu Bedenken. Zudem müssten Patienten umplanen, „beispielsweise, wenn sie Urlaub für die Operation genommen haben“.
Mit Bannern und Reden in Roth werden die Ärzte allerdings nicht streiken. Sie schließen sich anderen Streikenden an. Am Freitag, 17. Januar, wird es einen Protestmarsch mit Kundgebung auf dem Münchner Marienplatz geben.
leh
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