Drei Tage Antalya – klingt nach Kurzurlaub, doch für Elias Kolar stand ein wichtiges Rennen auf dem Programm. Der 18-Jährige absolvierte vergangenen Sonntag bei der Crosslauf-EM in der Türkei sein erstes Rennen im Deutschland-Dress. Dank seines dritten Platzes bei der Deutschen Meisterschaft Ende November hatte sich Kolar als einer von fünf DLV-Startern in der U 20 für die Europameisterschaft qualifiziert.
Das verlängerte Wochenende in Antalya war recht straff durchgetaktet. Den Freitag nutzte Kolar wie der Rest der deutschen Mannschaft für die Anreise. Am Samstagmorgen ging es zunächst für eine kurze Besichtigung auf die Strecke, ein erstes Highlight für den Büchenbacher. „Es war toll, so viele internationale Top-Läufer zu sehen. Leute, deren Karriere man seit Jahren verfolgt, sieht man jetzt live“, erzählt der Student begeistert. „Es fühlt sich schon gut an, mit denen auf derselben Strecke unterwegs zu sein oder seine Steigerungen mit ihnen zu machen.“ Den Nachmittag nutzte Elias Kolar mit seinen Eltern für einen Stadtbummel.
Magenprobleme beim Einlaufen
Nachdem es zuvor mehrere Stunden geregnet hatte, zeigte sich die Laufstrecke am Sonntag stark verändert. Insgesamt bewertete Kolar die gut 1,5 Kilometer lange Runde als „abwechslungsreiche, aber schnelle Strecke, auf der es die erste Hälfte bergab, auf der zweiten dann bergauf ging“. Etliche Hindernisse wie querliegende Baumstämme und Sandpassagen sowie Hügel sorgten für Cross-Verhältnisse. Vor dem Start sei er nicht übermäßig nervös gewesen. „Ich hatte das Gefühl, alles mir Mögliche getan zu haben. Ich war gut in Form, die Strecke könnte mir liegen, also habe ich mich darauf gefreut.“ Doch während des Einlaufens begann der Bauch zu zwicken. Vielleicht habe er im Hotel am Vorabend etwas Falsches gegessen, mutmaßt Kolar rückblickend.
Taktischer Fehler kostet bessere Platzierung
Als er an der Startlinie stand, sei er auf ein schnelles Tempo zu Beginn eingestellt gewesen. Trotzdem lief er zu konservativ los und fand sich dementsprechend bald viel zu weit hinten im Feld wieder. In der Folge musste er sich mühsam Position um Position nach vorne arbeiten. Doch mit einer Distanz von nur gut 4800 Metern war das Rennen für ihn nicht lange genug, um den Fehler nach dem Start wieder ausbügeln und seine Vorteile als Langdistanzler ausspielen zu können. Dank eines guten Schlussspurts kam er am Ende im Feld der knapp 100 U 20-Starter auf Platz 52 ins Ziel. Das war zwar nicht das Ergebnis, das er sich erhofft hatte. Dennoch „bin ich trotz des taktischen Fehlers sehr zufrieden, vor allem mit meinem Einsatz. Ich denke, ich habe ganz gut performt. Der erste internationale Einsatz ist immer für das Sammeln von Erfahrungen da.“
Fokus auf Bahn-EM 2025 in Finnland
Dass er die Athletenfeier am Sonntagabend aufgrund seiner Magenprobleme verpasste und somit weder mit den anderen Sportlern feiern noch Kontakte knüpfen konnte, ärgerte ihn da schon mehr. Wenn er auf sein Sportjahr 2024 zurückblickt, ist Kolar „eigentlich nicht zufrieden. Ich habe zwar viel erreicht, aber wegen des Abis habe ich im Frühjahr zu viel verpasst. Ich konnte zwar einige Bestzeiten laufen, aber letztlich war ich nicht da, wo ich sein wollte.“ Für das kommende Jahr liegt sein Fokus ganz klar auf der Bahn-EM in Finnland.
rga
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