Hilpoltstein
Lustiges Durcheinander mit wenig Wasser unterm Kiel

Sautrogrennen zieht hunderte Besucher an – Team „Holi-Ship“ bei Schlammschlacht im Hilpoltsteiner Stadtweiher erfolgreich

07.08.2022 | Stand 07.08.2022, 12:32 Uhr

Von Tobias Tschapka

Hilpoltstein – Es gibt heuer zwar kein Feuerwerk zum Abschluss und auch keine Luftballons zur Eröffnung, aber gegen das ebenfalls traditionelle Sautrogrennen hat beim diesjährigen Burgfest nichts gesprochen– obwohl der Stadtweiher auffallend wenig Wasser führte. „Bitte lasst noch ein bisschen Wasser drin“, gab Pfalzgräfin Melanie Flierl dann auch den tapferen Trog-Piloten mit auf dem Weg, ehe sie das Startsignal für das feucht-fröhliche Spektakel am Burgfestsamstag gab.

Das ließen sich die insgesamt 16 Teams nicht zweimal sagen, wenngleich – so viel sei vorab verraten – es längst nicht alle Besatzungen ins Ziel schafften. Ob verschollen auf der Insel, auf der ein Zwischenstopp zum Biertrinken gemacht werden musste, oder ganz einfach im Weiher „abgesoffen“, das ließ sich am Ende, als sich alle wackeren Finisher glücklich in den Armen lagen, zwar nicht genau sagen. Aber es ist davon auszugehen, dass alle Starter irgendwann doch wieder alle aufgetaucht sind.

Die Regeln des Spaßwettkampfs sind einfach und altbewährt: ein lustiges Durcheinander aus Laufen, Biertrinken, Schwimmen und Paddeln, wobei letzteres sich heuer aufgrund des niedrigen Weiher-Pegels in der Tat als nicht immer ganz leicht herausstellte. Manch einer wollte daher seinen Trog lieber schieben, blieb dann aber im Schlamm stecken.

Immer wenn ein Trog kenterte, amüsierten sich die vielen Zuschauer in der Süd-, West- und Nordkurve köstlich und sogar Bürgermeister Markus Mahl gestand, dass er die unfreiwilligen Badeaktionen immer am lustigsten findet. „Als Zuschauer hat man da halt etwas andere Prioritäten“, sagte der Rathaus-Chef, der das Sautrogrennen außerdem als das Highlight des Burgfests bezeichnete – „zumindest am Samstag“.

Zwischendurch interviewten die Moderatoren die mittlerweile tropfnassen und schlammverschmierten Teilnehmer und stellten lauter schlaue Fragen: „Wie sind die Karpfen?“ „Kann man schon essen“, so die Antwort. Ein Team erklärte auf die Frage „Woran lag’s denn?“ sein schlechtes Abschneiden mit einer „nicht ausreichenden Kalibrierung“ des Trogs, ein anderes Team mit der langen Zwangspause.

In der Tat waren wieder viele Veteranen im Starterfeld zu finden, wie zum Beispiel das Team „Hard Trog Café“ oder die „Trogen-Barone“, aber es gab auch ein Team aus Hessen, das außer Konkurrenz startete, außerdem ein reines Frauenteam und ein gemischtes. Die Namen der Mannschaften waren dabei gewohnt originell: So starteten unter anderem die „Bier-Watch-Nixen“, die „Franken-Zwerge“ oder die „Brücken-Brunser“.

Sie alle standen am Schluss allerdings nicht auf dem Treppchen: Das Team „Holi-Ship“ mit den Piloten Christopher Badura und Max Frank kam als erstes aus den schlammigen Fluten, brüllte seinen Teamnamen ins Mikrofon und lag sich anschließend jubelnd in den Armen.

Nach und nach trafen die anderen Starter ein und auf alle 13 Teams, die es ins Ziel geschafft hatten, wartete am Ufer unbändiger Jubel aus den Reihen des Publikums, das offenbar voll auf seine Kosten gekommen war. Da die Teams „Hard Trog Café “ und „Herbklaus“ zeitgleich ins Ziel gekommen waren, wurde beiden der zweite Platz zugesprochen. Auf dem dritten Platz landete das Team „(T)rock hinter der Burg“. Gefeiert wurde bei der Siegerehrung – wie könnte es anders sein – einer ausgiebigen Bierdusche.

HK