Hilpoltstein
Landkreis trauert um Christine Rodarius

Die Hilpoltsteiner SPD-Politikerin starb in der Nacht zum Samstag im Alter von 70 Jahren

17.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:08 Uhr

Christine Rodarius ?. Foto: SPD

Von Rainer Messingschlager

Hilpoltstein – In die Freude um das bald stattfindende Burgfest und die neue Pfalzgräfin mischt sich in Hilpoltstein große Traurigkeit. Christine Rodarius ist in der Nacht zum Samstag im Alter von 70 Jahren gestorben. Man sagt es so, plötzlich und unerwartet, doch diese Nachricht hat am Samstag nahezu alle unvorbereitet getroffen und erst einmal fassungslos zurückgelassen.

„Die Lücke, die du hinterlässt, sie könnte größer nicht sein. Im Landkreis, der Stadt, im Ortsverein im Freundeskreis, vor allem aber in unseren Herzen. Ruhe in Frieden, Christine Rodarius“, schreibt dazu der Hilpoltsteiner Ortsverein.

Größer könnte die Lücke nicht sein, fürwahr. Wer in den zurückliegenden Jahrzehnten das soziale und politische Leben im Landkreis verfolgt hat, dem konnte die in Recklinghausen geborene Politikerin nicht verbogen bleiben. Sie stand wie keine Zweite für ein zutiefst urdemokratisches Handeln. Gerechtigkeit, Ausgewogenheit, Gleichberechtigung, Toleranz oder Gewissenhaftigkeit im wahrsten Sinne des Wortes waren für sie keine Floskeln. Tag für Tag zeigte sie wie man wahrhaftig bleibt und nicht leichtfertig die Werte der Demokratie aufs Spiel setzt.

Christine Rodarius meldete sich stets zu Wort, wenn etwas unsozial oder ungerecht zu werden drohte. Sie war auf diese Art und Weise nicht nur das demokratische Gewissen der SPD im Landkreis, sondern auch der Gremien, in denen sie saß. Und das war sie nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Christine Rodarius packte mit an: Ortsvorsitz, Kreisvorsitz, Fraktionsvorsitz – sie übernahm Verantwortung, drückte mit deutlichen Worten aus, was zu tun ist. Sie hätte damals 2008 auch dem Bayerischen Landtag und nicht zuletzt der dortigen SPD-Fraktion gut getan.

Aber Christine Rodarius hat sich auch nicht gescheut zu loben, wenn etwas gut gemacht wurde. Vor allem wenn in den Bereichen Bildung und Familie Fortschritte erzielt worden sind und man der Chancengleichheit wieder ein kleines Stücken näher gekommen ist.

Die Lücke ist wahrscheinlich sogar so groß, dass sie auf Sicht sicher nicht geschlossen werden kann. Der Landkreis Roth ist in der Nacht zum Samstag etwas ärmer geworden.

HK