Allersberg
Kurz vor dem Ziel der zweiten Etappe: Außenanlagen des Gilardi-Anwesens sollen im September eingeweiht werden

07.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:31 Uhr

Von Reinhold Mücke

Allersberg – Mit Riesenschritten gehen die Arbeiten an den Außenanlagen des Gilardi-Anwesens voran. Da hier alles in den Innenhöfen geschieht, nähert sich der zweite Bauabschnitt weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit seinem Abschluss. Laut Bürgermeister Daniel Horndasch soll die neue Toilettenanlage bereits zum Bürgerfest am letzten Samstag im August genutzt werden können. Und etwa Mitte September soll dann eine Einweihungsfeier samt Segnung der Anlagen stattfinden.

Zwei Drittel der Instandsetzung dieses wichtigen Geländes im Zentrum Allersbergs wären dann geschafft, jedenfalls rein zahlenmäßig. Mit dem Haupthaus (dem Gilardihaus selbst) steht im dritten Bauabschnitt allerdings das wichtigste und auch kostenträchtigste Element der Sanierung erst noch bevor. Hier geht der Bürgermeister davon aus, dass mit den Arbeiten im Frühjahr nächsten Jahres begonnen werden kann, nachdem die Fördergeber dem vorzeitigen Maßnahmenbeginn vor kurzem zugestimmt haben und die Vorarbeiten für das Hauptgebäude derzeit alle laufen.

Im Außenbereich am weitesten gediehen ist derzeit der westliche Innenhof, in den auch eine öffentliche Toilettenanlage integriert wurde. Die Pflanzungen zur Gliederung des Innenhofs und zur Abgrenzung an den seitlichen Flächen sind in den vergangenen Wochen erfolgt. Der Innenhof selbst lässt seinen arenamäßigen Aufbau längst erkennen, mit dem er sich einmal glänzend für Veranstaltungen anbieten wird. Der Gesangverein Liederkranz hat etwa schon einmal damit geliebäugelt, hier ein Freiluftkonzert geben zu wollen. Aber auch für Theateraufführungen könnte sich diese Fläche wunderbar eignen.

Der östliche Innenhof mit seinem Zugang von und zur Gilardistraße ist derzeit gesperrt wegen der Bauarbeiten. Der Zugang zu den Arztpraxen im Südflügel erfolgt über den Zwischenmarkt, solange im Osthof die Baumaschinen rattern. Schon entstanden ist dort in der Zwischenzeit eine Brunnenanlage mit geschlossenem Wasserkreislauf. Damit vor allem die Kinder daran ihren Spaß haben, ist die Brunnenanlage begehbar und in der Mitte mit einer bis zu zweieinhalb Meter hohen Fontäne ausgestattet. Doch der Brunnen bietet nicht nur die Gelegenheit zur kleinen Wasserschlachten, sondern stellt auch einen Rückblick in die Historie dar. Denn aus Quellen zum Bau des Gilardi-Anwesens ist bekannt, dass es dort schon in der Vergangenheit einen Brunnen gab. Allerdings wohl eher zur Bewässerung des Gartens, des Haushalts und der Fabrikationsräume, denn Wasserleitungen gab es seinerzeit noch nicht.

In der nordöstlichen Ecke wurde eine kleinere Treppenanlage eingebaut, die einen direkten Zugang vom höher gelegenen Marktplatz in den tieferliegenden Osthof erlauben wird. Sie war bei den Planungen heftig umstritten, konnte sich dann aber doch durchsetzen, hat aber wegen der hohen seitlichen Begrenzungsmauer schon den Beinamen „Monstermauer“ erhalten.

An der Ostmauer zur Gilardistraße hin werden derzeit Remisen erstellt, um dort Lagerräume zu gewinnen zum Abstellen von Müllgefäßen, aber auch zur Lagerung anderer Utensilien. Die Stahlkonstruktion ist bereits zu erkennen, die Lärchenholzverkleidung fehlt derzeit noch. Nachdem die noch offenen Flächen gepflastert sind, steht auch noch die restliche Bepflanzung dort noch an. Und in beiden Höfen müssen noch einige Rasenflächen angesät werden.

Die Arbeiten für die Sanierung der Innenhöfe waren schon 2017 angelaufen, wurden dann aber aus finanziellen Gründen zurückgestellt. Diesen Umstand nutzte der Marktgemeinderat zu einer völligen Umkehr von der seinerzeitigen Planung. Wäre es nach der ursprünglichen Planung gegangen, hätten beide Höfe unterschiedlicher genutzt werden können. Nach der jetzt umgesetzten Planung ist die Nutzung des Osthofes mehr eingeschränkt und lässt für eine großflächigere Nutzung wohl kaum noch Raum.

Andererseits konnte damit die staatliche Förderung über die Städtebauförderung von damals 60 auf jetzt 80 Prozent erhöht werden. Der Grund dafür ist die Entsiegelung von Flächen. Der Markt selbst hat aber immer noch Ausgaben in Höhe von insgesamt 1,6 Millionen Euro in den Haushalten 2021 und 2022 eingeplant.

Aus Sicht von Bürgermeister Daniel Horndasch sieht man schon jetzt, dass die Gestaltung der Höfe – der eine als Garten mit Aufenthaltsqualität, der andere für kulturelle Veranstaltungen und dergleichen – ein voller Erfolg werde und dass insgesamt mit dem Jugendzentrum, den Ärzten und den Veranstaltungen im Westhof viel Leben ins Gilardi-Anwesen einziehen werde.

HK