Hilpoltsteins kleine Kunstoase
„Kunst im Kaffeehaus“ ist ein Gewinn für alle

Kunstverein Spectrum zieht eine positive Jahresbilanz

26.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:50 Uhr

Eine ausgesprochen positive Jahresbilanz zur „Kunst im Kaffeehaus“ ziehen der Ausstellungsorganisator Reinhardt Dellert, die Kaffeehaus-Besitzerin Georgina Grimm, der Spectrum-Vorsitzender Heinz-Peter Lehmann und die Organisatorin Angelika Neff-Lehmann (von links). Foto: Unterburger

Von Robert Unterburger

Hilpoltstein – Wenn sich ein Jahr dem Ende zuneigt, wird allerorten Bilanz gezogen, was im abgelaufenen Jahr veranstaltet wurde und welche Resonanz die verschiedenen Projekte hervorgerufen haben.

Auch der Landkreiskunstverein Spectrum zog Bilanz. Neben großen Events wie der Jahresausstellung in der Kulturfabrik und der Kunst- und Kulturwoche im Historischen Eisenhammer Eckersmühlen waren dem Kunstverein eine Herzensangelegenheit die Kunstausstellungen, die das ganze Jahr über im Abstand von rund fünf Wochen im Hilpoltsteiner Café Grimm gezeigt wurden.

Im März hatte der Kunstverein Spectrum in Absprache mit Georgina und Thilo Grimm, den Eigentümern des Café Grimm, die Organisation wechselnder Ausstellungen im Cafe Grimm von dem Heidecker Glaskünstler Rudi Stowasser übernommen. Im Verein verantwortlich dafür sind seitdem Angelika Neff-Lehmann aus Roth und Reinhard Dellert aus Hilpoltstein.

„Natürlich ist das eine Win- Win-Situation“, bilanzierte Spectrumvorsitzender Heinz-Peter Lehmann. In der Reihe „Kunst im Kaffeehaus“ bringen die vielen ausstellenden Künstlerinnen und Künstler immer wieder neues Publikum ins Café und die „normalen“ Gäste erfreuen sich an den abwechslungsreichen interessanten und attraktiven Werken.

So gaben in diesem Jahr Susanne Staubitzer, Steffi Bloß, Helga Stengel, Heinz Ripka und Franz Netter sowie Gunther Remark und mehrere Mitglieder des VHS-Zeichenkurses bei Reinhardt Dellert und auch Günther Römling einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Auch gab es eine Charity-Ausstellung mit Bildern der verstorbenen Schwester und des Ex-Ehemanns von Georgina Grimm zu sehen.

Das seit über 100 Jahren bestehende Cafe hat sich nicht nur wegen der seit vielen Jahren dort stattfindenden Ausstellungen zu einer kleinen Künstleroase entwickelt. Das regelmäßige Treffen von Kunstschaffenden und ihren Freunden jeden Freitagvormittag hat feste Tradition. „Es gibt nur wenige Plätze im Landkreis, an denen es derartig interessante und kreative Gespräche zum Thema Kunst gibt wie im Grimm“, hob Heinz-Peter Lehmann hervor. „Zwischen Georgina und Thilo Grimm und uns Kunstvölkchen ist schon beinahe eine familiäre Beziehung entstanden. Wir hoffen und sind zuversichtlich, dass das Grimm für die Kunst und Kultur in Hilpoltstein und Umgebung erhalten bleibt.“

Leider erkenne man den Wert solcher Stätten der Begegnung oft erst dann, wenn es sie nicht mehr gibt, bedauerte der Spectrum-Vorsitzende. „Hoffen wir, dass Hilpoltstein eine solche Erfahrung in diesem Fall erspart bleibt.“ Es bleibe nicht nur für die Stadt Hilpoltstein und die vielen Kunstinteressierten zu hoffen, dass dieser kulturelle Treffpunkt möglichst lange erhalten bleibt.

Georgina Grimm freute sich, dass es auch im abgelaufenen Jahr möglich gewesen sei, dass regionale Künstlerinnen und Künstler in ihrem Café ausstellen konnten. „Ich habe das sehr gern gemacht und auch wenn das Café verkauft werden sollte, sollen hier unsere Künstler weiterhin ausstellen dürfen“, sagte sie. Diese Zusage stieß auf große Begeisterung bei den anwesenden Künstlerinnen und Künstlern.

HK