Landkreis Roth
Krisengebeutelte Branche schaut nach vorn

Vertreter der Gastro-Branche aus dem Landkreis tauschen sich auf der Hoga-Messe in Nürnberg aus

21.01.2023 | Stand 21.01.2023, 15:00 Uhr

Firmenvertreter aus dem Landkreis versammeln sich am Stand von Georg Wurm und tauschen sich zur aktuellen Situation in der Hotel- und Gaststättenbranche aus. Foto: Lehnhoff

Nürnberg/Roth – Die Hoga-Messe ist neben der Spielwarenmesse die älteste Nürnberger Messe, beide erlebten 1950 noch auf dem alten Messegelände am Nürnberger Stadtpark ihre Premiere. „In diesen 73 Jahren hat sich viel verändert“, sagt der Vizepräsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern, Thomas Förster.

„Selten war die Welt derart im Umbruch und die Verunsicherung so groß wie in diesen Zeiten“, sagt Förster. 2022 habe das bayerische Gastgewerbe ein noch nie dagewesenes Zusammentreffen schwerer Krisen erlebt: Explodierende Lebensmittel- und Energiepreise trafen auf Lieferengpässe und die Nachwirkungen der Corona-Krise – wie etwa den Arbeitskräftemangel. Hoteliers und Gastronomen befänden sich nach wie vor in einem andauernden Krisenmodus. „Diese toxische Mischung aus drastischen Verteuerungen und Konsumzurückhaltung sind Herausforderungen, die nur echte Profis bewältigen können.“

Auch die Zuliefererder Branche sind Profis

Diese Profis sind neben den Hoteliers und Gastronomen auch die Zulieferer der Branche, was man auf dieser Messe deutlich sehen kann. Technik und Design, das Dienstleistungsangebot rund um gastgewerbliche Betriebe, aber auch die Ansprüche der Gäste haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert.

Wie gefällig, praktisch, einfach und schön das sein kann, zeigen die Firma Wurm Design aus Liebenstadt im Innenausbau oder die Firma Lesch Altfettrecycling aus Thalmässing, die unter Einhaltung aller Hygienevorschriften umweltgerecht und nachhaltig Altfett sammelt, aufbereitet und verwertet. Auch hochwertige Softgetränke und Bierspezialitäten von Brauereien aus Spalt und Pyras werden auf der Hoga-Messe präsentiert: „Unser Vorteil ist die Regionalität. Unsere Rohstofflieferanten und Landwirte liefern Weizen und den besten Hopfen der Welt. Und das zudem aus kontrolliertem Anbau“, sagt Udo Weingart, Spalts Bürgermeister und Geschäftsführer der Stadtbrauerei. Das erste Mal vertreten ist die Firma HoGaKa Profi, die ihren Sitz seit 2020 in Wendelstein hat und Ansprechpartner ist für Konzeption von Profi-Küchen und Ausstattung.

„Es wird ein spannendes Jahr mit vielen Herausforderungen und wir freuen uns auf unseren neuen Weg und unser neues Ziel“, sagt Elisabeth Kaiser vom Landhaus Kaiser in Abenberg. Neben dem Hotelbetrieb und dem Bau des neuen Gebäudes engagiert sie sich seit Jahren als Ausbildungsbotschafterin im Verband um hochqualifizierte Nachwuchstalente.

„Interessant ist, dass die anwesenden Betriebe ausbilden, im Arbeitskreis SchuleWirtschaft aktiv sind und sich auf der regionalen Internetplattform von www.ausbildung-roth.de präsentieren“, sagt Felix Lehnhoff, Geschäftsführer der Unternehmerfabrik. Mit der Plattform arbeiten alle Schulen aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach im Bereich Berufsorientierung.

Weder Langeweile noch trockener Berufsalltag

„Eine Top-Ausbildung ist die beste Zukunftsinvestition“, sagt Förster zusammenfassend. Vom klassischen Restaurant über die Systemgastronomie bis zum Sternerestaurant, von der Frühstückspension über das Tagungshotel bis zum Luxusressort, im Familienbetrieb oder in internationalen Ketten: „So bunt wie die Branche selbst, so abwechslungsreich ist das spätere Berufsleben. Langeweile oder trockenen Berufsalltag gibt es bei uns nicht.“ Wer das einmal gelernt habe und beherrsche, der könne nachher alles machen. Die Ausbildung im Gastgewerbe sei die solide Basis, um später erfolgreich ein eigenes Restaurant oder Hotel zu führen. „Es ist ein Ticket in die Welt.“

HK