Den Auftakt in der Galaxy-Bar machte im Bluestagejubiläumsjahr eine regelrechte Urgewalt aus dem Bayerischen Wald: Karin Rabhansl samt ihrer dreiköpfigen Band, und dieser Auftritt hatte es in sich. Zwar war die Spielstätte, die normalerweise als Disco dient, nicht übermäßig voll, dafür war vor der Bühne Platz zum Tanzen, und genau das taten die Besucher ausgiebig.
Von Anfang an gab Energiebündel Karin Vollgas und verbreitete nicht nur mit ihrer Bassline gute Stimmung, sondern auch ihr fröhliches Naturell erwies sich als überaus ansteckend. Mit breiten Grinsen stürzten sie und ihre Begleiter sich voller Herzblut in die Songs, viele davon von ihrem fünften Album „Rodeo“, aber auch originell interpretierte Coverversionen waren darunter, zum Beispiel eine niederbayerische Version von „If It Makes You Happy“ von Sheryl Crow. Warum die gesamte Band Ringelsocken trug, blieb rätselhaft, auch ihr Gitarrist Joschi Jochimsthaler, der rein optisch frappierend an den Guns--n‘-Roses-Gitarristen Slash erinnerte und ähnlich engagiert seine Mähne zum Takt der Musik schwang. Headbangen gehörte also auch zur überaus mitreißenden Show dazu.
Die zweite Frau im Bunde, Julia Fischer, wechselte unermüdlich zwischen Mikrophon, Gitarre und Keyboard hin und her, während Drummer Simon Weber die Band zwei Stunden lang bei Höchstgeschwindigkeit auf Kurs hielt.
Nicht wenige Kufa-Gäste, denen der Auftritt von Jesper Munk – nur zwei Minuten Fußmarsch entfernt – dann doch ein wenig zu avantgardistisch und selbstverliebt war, wechselten rüber und wurden nicht enttäuscht, denn sowohl musikalisch als auch stimmungsmäßig kam man hier auf seine Kosten. Und wer den denkwürdigen und überaus unterhaltsamen Auftritt verpasst hat, keine Sorge, mit dem niederbayerischen Energiebündel gibt es hier in der Region schon bald ein Wiedersehen: Am 17. Juni spielt Karin Rabhansl ein Open-Air am Hilpoltsteiner Kreuzwirtskeller.
HK
