Landkreis Roth
Helmut Neuwegs Wetterbeobachtungen für 2021: Mehr Regen als sonst und wieder zu warm

05.01.2022 | Stand 23.09.2023, 15:22 Uhr

Hilpoltstein/Roth Schon seit mehr als 40 Jahren hat Hilpoltsteins Altbürgermeister Helmut Neuweg das Klima   in unserer Region im Blick. Beim Blick auf die Daten für das vergangene Jahr kommt Neuweg zu dem Schluss, dass mehr Regen als sonst gegeben hat und dass es  wieder zu warm  war.

Die Temperatur steigt und steigt. So weist der Deutsche Wetterdienst auch für 2021 einen Durchschnittswert aus, der über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt. Die Durchschnittstemperatur im Jahr 2021 ist mit 9,1 Grad Celsius um 0,9 Grad zu hoch. 2021 war damit das elfte zu warme Jahr in Folge.

Am Fliegerhorst in Roth zeichnet Hilpoltsteins Altbürgermeister Helmut Neuweg seit vielen Jahrzehnten Temperatur und Niederschlag auf. Dort liegt die Durchschnittstemperatur 2021 ganz knapp unter 9 Grad, ist aber dennoch zu hoch. So führt laut Neuweg die Auswertung der Wetterdaten für den Fliegerhorst Roth für das Jahr 2021 trotz kühlerem Jahr zu einen neuerlichen Anstieg des langfristigen Klimawertes Temperatur um 0,03 Grad. Betrachtet man die Neuweg‘sche Kurve der vergangenen 40 Jahre zeigt sich, dass der 30-jährige Klimawert Temperatur bis Ende der 90er konstant knapp unter der 8-Grad-Marke blieb und seither kontinuierlich nach oben geht. 2017 wurde die 9-Grad-Marke geknackt. Besonders hoch waren die Werte für die Jahre 2018 bis 2020, wo es dreimal in Folge der Schnitt deutlich über die 10-Grad-Marke ging.

Beim Niederschlag zeige sich im Landkreis Roth diesmal eine deutliche Tendenz nach oben, so Helmut Neuweg. So fielen am Fliegerhorst 2021 exakt 833,3 Liter Regen pro Quadratmeter. Das langjährige Mittel liege bei 718,3 Liter. Der Durchschnittswert 2021 für Deutschland liegt laut Deutscher Wetterdienst bei 805 Litern pro Quadratmeter. Das entspricht in etwa dem Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789) und dem der Periode 1991 bis 2020 (791).

Bezogen auf die bundesweite Entwicklung sagt Tobias Fuchs vom Klimavorstand des Deutschen Wetterdienstes: „Unsere Bilanz des Jahres 2021 ist zwiespältig.“ Es habe zum Glück in Deutschland keine neuen Temperaturrekorde gegeben und für fast ganz Deutschland ausreichend Niederschlag. „Zugleich war 2021 das Jahr der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahrzehnten – ausgelöst durch großflächigen Dauerregen und Starkniederschläge.“ Von diesen hat auch der Landkreis etwas bekommen, wenngleich es keine Vergleich zu den Mengen war, die anderswo niedergingen.

„Wir wissen, dass der Klimawandel dazu bereits beigetragen hat“, sagt Fuchs. „Wir erleben die Folgen des Klimawandels live.“ Wetterextreme könnten jeden von uns treffen. „Wer das Klimas schützt, schützt sich selbst." Unter dem Strich sei das Jahr 2021 durchschnittlich nass, leicht zu sonnig und zu warm gewesen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Bayern war im Übrigen im vergangenen Jahr Deutschlands zweitkühlste und zweitnasseste Region. So liegt die Durchschnittstemperatur 2021 im Freistaat bei 8,5 Grad Celsius (langfristig 7,5 Grad ), gefallen sind 910 Liter pro Quadratmeter Regen (941 Liter). Auf zum Teil sehr milde Phasen in den Wintermonaten folgte laut Deutscher Wetterdienst der frostreichste April seit 1938. Kühl ging es auch durch den Mai, der dann vom drittwärmsten Juni abgelöst wurde. Im Sommer brachten Gewitter häufig Starkregenfälle mit Überflutungen und Hochwasser. Auch große Hagelansammlungen und Orkanböen gehörte zu den Begleiterscheinungen. Erst im September nahm die Häufigkeit der Unwetter nach und nach ab. An den Alpen wurde mit teils über 2000 Millimetern pro Quadratmeter der bundesweit meiste Jahresniederschlag erfasst.

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