Vom Klassenzimmer auf den Acker
Hauswirtschaftsstudierende erleben die Landwirtschaft hautnah

07.08.2024 | Stand 07.08.2024, 13:00 Uhr |

Vorbildlich arbeitet der Betriebe Köbler in Alfershausen. Mattias und Michael Köbler zeigen den Gästen von der Landwirtschaftsschule, wie sie den Boden nachhaltig nutzen. Foto: Landwirtschaftsschule

Die Landwirtschaftsschule Roth, Abteilung Hauswirtschaft, hat eine Exkursion durch, bei der die Studierenden verschiedene landwirtschaftliche Betriebe besichtigten.

Die Exkursion ist Teil des Wahlpflichtmoduls Landwirtschaft, das den Studierenden Einblicke in praktische Anwendungen und nachhaltige Praktiken in der Landwirtschaft bietet.

Nachhaltige Landwirtschaft


Zuerst besichtigte die Klasse den Betrieb Köbler in Alfershausen. Die Erläuterungen rund um die Maßnahmen zum Gewässer-, Boden- und Klimaschutz übernahmen der Betriebsleiter Mathias Köbler sowie sein Sohn Michael persönlich. Durch kontinuierliche Beprobung, Anpassung und Verbesserung der Maßnahmen, konnte Matthias Köbler den Humusgehalt auf seinen Äckern um ein Prozent erhöhen, was einen großen Beitrag zum Klimaschutz und damit zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung leistet. Je mehr Humus aufgebaut werden kann und je stabiler die Humusvorräte sind, desto besser. Denn der im Humus enthaltene Kohlenstoff, den die Pflanze zu Lebzeiten der Atmosphäre in Form von Kohlendioxid entzogen hat, ist im Boden mittel- bis langfristig gebunden. Zudem lernten die Studierenden, wie durch gezielte extensive Grünlandnutzung, Erosionsschutzstreifen und verschiedene Zwischenfrüchte die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen verbessert werden kann.

Anschließend besuchte die Gruppe die Anbaugemeinschaft Frankenholunder in Meilenbach, die sich auf die Direktvermarktung spezialisiert hat und mit über 40 Produkten aus eigenem Anbau eine enorme Bandbreite bespielt. Hier gab Betriebsleiter Gerhard Waldmüller den Studierenden Einblicke in den Anbau der Sonderkultur Holunder sowie in die Herausforderungen der Direktvermarktung und erklärte, wie Kooperationen zwischen Betrieben funktionieren können.

Führung durch Gewächshäuser, Gemüse und Beeren

Zum Abschluss besuchte die Klasse die Biogärtnerei Sinke in Weinsfeld. Die Gärtnerei beliefert seit langem die Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, mit frischem Obst und Gemüse, das die Studierenden in der Lehrküche im Rahmen des Fachs Küchenpraxis verarbeiten. Bei einer Führung durch Gewächshäuser, Gemüse und Beeren erläuterte Klaus Sinke den Studierenden den gesamten Prozess vom Anbau bis zu Auslieferung, Hofladen oder Wochenmärkten.
Als kleines Dankeschön überreichten die Studierenden den Betriebsleitern eine selbstgemachte Kleinigkeit aus Fairtrade-Produkten, die sie im Zuge der Rezertifizierung der Schule selbst produziert haben.

Die Exkursion war ein sehr lehrreicher Tag. „Wir haben heute so viel Neues gelernt und gleichzeitig das Wissen aus dem Klassenzimmer unter freiem Himmel vertieft“, freute sich eine Studierende.

HK

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