Hand in Hand für gefährdete Biotope

27 Manager für den Streuobstpakt Bayern – Rund 70 Prozent der Bestände sind seit 1965 verschwunden

30.10.2022 | Stand 30.10.2022, 15:08 Uhr

Gemeinsam für Streuobstwiesen: Die Manager mit Regierungspräsidentin Kerstin Engelhardt-Blum, Bezirksratsmitglied Ingrid Malecha, stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß und Apfelkönigin Anna Sauber (von links), hinter ihr der Ansbacher Landrat Jürgen Ludwig, sowie LBV-Chef Norbert Schäffer (rechts). Foto: Maul,Triesdorf

Triesdorf – Streuobstwiesen zählen zu den ökologisch wertvollsten Biotopen, doch der Bestand ist gefährdet. Seit 1965 sind etwa 70 Prozent der Streuobstbestände in Bayern verschwunden. Um dem entgegenzuwirken, hat der Freistaat Bayern zusammen mit zahlreichen Verbänden, wie mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken, den „Streuobstpakt Bayern“ ins Leben gerufen.

Zusätzliches Fachpersonal soll nun bei der Umsetzung helfen. Dazu hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz 27 Stellen geschaffen. In Mittelfranken sind fünf Stellen etabliert worden, zwei bei der Regierung von Mittelfranken und jeweils eine bei den Landkreisen Ansbach, Weißenburg-Gunzenhausen und Neustadt a. d. Aisch/Bad Windsheim.

Bayernweit sollen Streuobstwiesen in einer Größenordnung von 17000 Fußballfeldern zusätzlich entstehen. Damit dies gelingt, werden die Männer und Frauen entsprechend geschult, an den verschiedenen Qualifizierungsmodulen wirken auch die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf mit. Die Bezirkseinrichtung verfügt über ein hohes Fachwissen im Obstbau und bildet derzeit unter anderem auch Baumwarte aus. Bei einer Veranstaltung in Triesdorf stellte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FW) die 27 Männer und Frauen der Öffentlichkeit vor.

„Wir bleiben beim Streuobstpakt auf Kurs“, sagte Glauber. Mit neuem Personal und passgenauen Werkzeugen bringe man den Pakt vom Tisch in die Landschaft. Dabei seinen zwei Meilensteine auf dem Weg zum Ziel erreicht worden: Die Förderrichtlinie steht und die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eingestellt. „Wir können so bis 2035 eine Million Bäume pflanzen. Damit bringen wir den Streuobstanbau in ganz Bayern voran.“

Christa Naaß (SPD), Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, betonte in ihrer Begrüßung: „Der Bezirk Mittelfranken widmet sich seit langem dem Erhalt unserer Kulturlandschaft und der so wichtigen Streuobstbestände.“ Seit 36 Jahren bestehe der Landschaftspflegeverband Mittelfranken, den der Bezirk mit jährlich 300000 Euro unterstütze. „Wenn seit 1965 rund 70 Prozent der Streuobstbestände in Bayern verschwunden sind, dann wären es noch mehr, wenn nicht der Landschaftspflegeverband über 75000 Obstbäume allein in Mittelfranken neu gepflanzt hätte“, so Christa Naaß.

HK