Eckersmühlen
Gute Chancen für Tempo 30 durch die Ortsmitte

Zwei Mitglieder des Landtagsausschusses für Verkehr berichten von parteiübergreifendem Konsens – Petition mit 900 Unterschriften

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:36 Uhr

Ein Bild der Lage verschaffen sich zahlreiche Landtags- und Kommunalpolitiker und sowie hohe Beamte staatlicher Behörden. Foto: Schmitt

Von Robert Schmitt

Eckersmühlen – Es sieht gut aus für die Forderungen der Eckersmühlener, was die Hauptstraße durch ihren Ort betrifft. Mit Jürgen Baumgärtner (CSU) und Jürgen Mistol (Grüne) haben bei einem Ortstermin am Donnerstag zwei Mitglieder des Landtagsausschusses für Verkehr erklärt, dass es einen parteiübergreifenden Konsens dafür gebe, in der Dorfmitte eine Tempo-30-Zone einzurichten. „Die Verkehrssicherheit spielt hier aber auch eine bedeutende Rolle“, sagte Baumgärtner.

„Wir merken ja hier, wie sehr der Lkw- und Pkw-Verkehr die Lebensqualität beeinträchtigen“, sagte Baumgärtner, während an der großen Gruppe aus Landtags- und Kommunalpolitikern und sowie hohen Beamten staatlicher Behörden aus München, Nürnberg, Ansbach und Roth ständig die Fahrzeuge vorbeirauschten.

Die Erneuerung der Fahrbahnoberfläche mit Flüsterasphalt befürworteten Baumgärtner und Mistol ebenfalls. „Insgesamt muss hier was passieren“, erklärte der CSU-Politiker, „und im Ausschuss unterstützt man das auch, sonst wären wir nicht hier. Neben der Temporeduzierung und der Asphalterneuerung will man sich im Ausschuss auch Gedanken darüber machen, wie der Ort angesichts des Verkehrs „wieder lebenswert gemacht werden könnte“, so Baumgärtner und Mistol unisono.

Stadtratsmitglied Joachim Holz (Grüne) hatte den Teilnehmern des Ortstermins zuvor erklärt, welche Gründe zur Petition der Eckersmühlener geführt haben, die etwa von 900 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet wurde. „Der rund 1,5 Kilometer lange Streckenabschnitt der Staatsstraße 2220, der durch Eckersmühlen führt, gehört zu den am meisten befahrenen Strecken dieser Straße überhaupt“ sagte Holz. Über 10 000 Pkw und bis zu 420 Lkw fahren jüngsten Zählungen zufolge täglich durch Eckersmühlen. Insbesondere der Schwerlastverkehr ist äußerst belastend. „Die Leeren hören wir und die Vollen spüren wir, dann klappert das Geschirr“, schilderten einige Anwohner die Verhältnisse. Darüber hinaus seien besonders die Kinder auf dem Schulweg sehr gefährdet und der Zustand der Straße sei extrem schlecht. „Seit 1972 ist hier nichts mehr gemacht worden“, sagte Anwohner Walter Schüssel.

Einen Meter zu eng für Radweg direkt an der Straße

Deshalb soll der Petition zufolge auch noch durch geeignete bauliche Maßnahmen für eine Verkehrsberuhigung gesorgt und darüber hinaus ein Radweg angelegt werden. Ersteres war aber kein Thema bei dem Ortstermin. Und auch der Radweg wird wohl nicht so schnell kommen – und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht direkt an der Straße entlang geführt werden können. „Alles in allem ist die Breite hier 9,9 Meter, wir brauchen aber einen Meter mehr“, erklärte Andreas von Dobschütz, Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt in Nürnberg.

Andreas Eisgruber, der Chef des Staatlichen Bauamts Nürnberg, hält eine Verbesserung der Geh- und Radwegesituation dennoch für möglich. Eisgruber sieht hier aber insbesondere die Kooperation mit der Stadt Roth als ausschlaggebend an. Stadtbaumeister Wolfgang Baier bestätigte den Willen der Stadtverwaltung, die erforderliche Mitarbeit bei den Gehwegen zu leisten. In Sachen Radweg will Eisgruber auf das Radwegekonzept der Stadt Roth warten. Dieses wird gegenwärtig vom Bauamt ausgearbeitet. „Dann können wir eine Lösung finden, die vielleicht abseits der Straße verläuft“, so Eisgruber.

HK