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Großprojekt Rother Kreisklinik: Zweiter Bauabschnitt „nicht so geräuschlos“

25.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:08 Uhr

Der Neubau der Rother Kreisklinik (im Vordergrund) ist schon sehr weit gediehen, nun wartet der zweite Abschnitt. Dazu wird das hinten anschließende Gebäude komplett entkernt und anschließend für die geplante Summe von 40 Millionen Euro generalsaniert. Foto: Rudolph

Einen „kleinen Überblick“ über die Kreisklinik - das größte Bauvorhaben des Landkreises Roth - hat Klinikchefin Nadine Ortner am Montag dem Kreisausschuss verschafft.



Demnach ist der erste Bauabschnitt weitgehend fertig und soll im Frühjahr seiner Bestimmung übergeben werden. Ortner geht davon aus, dass der Betrieb Anfang des zweiten Quartals aufgenommen wird. „Der Umzug beginnt wahrscheinlich mit der Küche.“

Rund 58 Millionen Euro werden dann für den ersten Bauabschnitt verbaut sein, etwas mehr als anfangs angesetzt. Im August 2019 war man noch von knapp 56 Millionen Euro ausgegangen. Auch die Fertigstellung wurde früher erwartet, eigentlich hätte es schon jetzt im Herbst 2022 soweit sein sollen. Angesichts der Materialprobleme und Lieferschwierigkeiten erwartbar wie verkraftbar. Oder wie es Landrat Herbert Eckstein kürzlich sagte: „Der Bau wird fertig – ob etwas früher oder später.“

Vier neue Operationssäle im Neubau

Untergebracht sind in dem Neubau unter anderem vier neue Operationssäle, zehn Intensivbetten und zehn Intermediate-Care-Betten sowie eine Tagesklinik für ambulante Operationen. Ebenfalls in den Neubau wandern die komplette Geburtshilfe sowie die deutlich vergrößerte Endoskopie.

Damit wird der Weg frei, den bisherigen Funktionstrakt, der zwischen Pflegestern und Neubau liegt, für die Generalsanierung zu entkernen. An der Stelle soll dann der Bauschnitt zwei entstehen. Losgehen soll es laut Ortner ebenfalls im zweiten Quartal, praktisch ein nahtloser Übergang von einem zum anderen Bauabschnitt. In diesem Teil werden dann Radiologie, Ver- und Entsorgung Herzkathederlabor, Notaufnahme, Zentrallager, Technik sowie Umkleiden untergebracht.

Zweiter Abschnitt „wohl nicht so geräuschlos“

Während das Klinikgeschehen vom jetzigen Neubau weitgehend unberührt blieb, wird das beim zweiten Abschnitt anders werden. „Das wird wohl nicht so geräuschlos“, sagte Ortner. Liegt die Baustelle doch mittendrin. Fertig soll der zweite Abschnitt im ersten Quartal 2026 werden, im zweiten bereits der Betrieb starten. Rund 40 Millionen Euro sind aktuell dafür angesetzt.

Der Anteil des Landkreises beträgt 19 Millionen Euro, eine Million kommt dabei aus dem Wirtschaftsplan der Klinik. Ähnlich wurde auch im ersten Bauschnitt verfahren, da kam ebenfalls eine Million von der Klinik, der Landkreis steuerte 19,5 Millionen Euro bei. Die für den zweiten Abschnitt vorgesehenen 18 Millionen Euro des Landkreises verteilen sich auf die Haushalte 2023 bis 2026. Das ist auch das Jahr, in dem der dritte Abschnitt angegangen wird, der Ersatzneubau Pflege. Ortner geht im Moment davon aus, dass dieser dann 2029 fertig sein wird.

Wie es am Gymnasium Roth weitergeht

Das zweite Großprojekt, das im Kreisausschuss behandelt wurde, ist das Gymnasium Roth. Derzeit laufen die Arbeiten zum Abschnitt eins. Wenn alles nach Plan weiter geht, wird der in den großen Ferien abgeschlossen sein. Auch hier geht es dann nahtlos weiter mit dem nächsten Bauvorhaben, der Trakt für die 5. bis 8. Klassen, ein quadratischer zweigeschossiger Bau, der teilweise unterkellert ist.

2019 war man laut Gebäudemanager Alexander Wernard von Gesamtkosten für den Abschnitt von 11,8 Millionen Euro ausgegangen. Nun lag die Kostenberechnung vom 12. Oktober vor, um rund ein Drittel ging es seither nach oben, exakt sind es im Moment 15,46 Millionen Euro. „Wir haben 16 Millionen in den Finanzplan gestellt“, sagte Wernard. Man gehe von einer Bauzeit von zwei Jahren bis September 2025 aus. „In der Vergangenheit waren die Zahlen belastbar, das ist heute nicht mehr der Fall“, lautete das Fazit von Landrat Herbert Eckstein.