Aufatmen in Greding (Landkreis Roth): Die zweijährige coronabedingte Sessionspause hat die Faschingsgesellschaft (FG) Gredonia mehr als gut verkraftet. Das konnte sie bei der Dämmerung in ihrem aus den Nähten platzenden Vereinsheim eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Eine neue Gruppe durfte ihre Auftrittspremiere feiern, die Nachwuchsgarden begeisterten mit insgesamt knapp 60 Mitwirkenden auf der Bühne. „Alle sind wieder zurück – es läuft einfach hervorragend!“ Präsident Alexander Hill zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung sichtlich erleichtert, dass Corona keine negativen Spuren beim Gredinger Faschingsvolk hinterließ. Hill bildet zusammen mit dem Vorsitzenden Markus Girg seit der Neuwahl ein Führungsduo. Zuvor hatte Hill beide Ämter auf sich vereinigt. „Wir sind froh, dass wir wieder feiern dürfen!“, betonte Girg, als er gemeinsam mit dem Präsidenten pünktlich um 19.11 Uhr den Vorstellungsreigen der Gruppen eröffnete.
Starke Mannschaft auf die Beine gestellt
Man habe wieder eine starke Mannschaft aufgestellt: „die Pumpernickel an der Bar, die Elferräte an der Theke“, nannte er zwei naheliegende Beispiele. Bevor er einen Kalauer losließ: Er habe sich mit Hill beim Roulette versucht und dabei auf die sechs gesetzt – die angebliche Zahl der Beischlafaktivitäten der Herren mit ihren Damen in der Woche zuvor. Die Kugel rollte aber zielsicher in das Feld der Null. „Wären wir ehrlich gewesen, hätten wir gewonnen“, so Girg. Weniger anzüglich stellt sich der neue Orden dar, der unter anderem ein Gardemädchen zeigt, dass den Corona-Virus im Konfettiregen vor sich hin kickt. Hill bedankte sich beim Prinzenpaar Daniel I. (Vogel) und Johanna I. (gebürtige Teichert), die nach einer gelungenen Kampagne 2019/20 heuer noch einmal ihre Ämter antraten. „Sie haben mit Begeisterung ja gesagt“, freute sich Hill. In der Corona-Pause gaben sich die beiden übrigens auch selbst das Ja-Wort.
Das Prinzen- und Ehepaar zeigt sich auch außerhalb seiner Regentschaft im Gredinger Fasching aktiv. Er ist „fast schon im Elferrat“, wie Hill formulierte, während sie die neue, im doppelten Wortsinn jüngste Kindergruppe namens „Strolche“ trainiert, die als erste die Bühne entern durfte. „Ein erfrischender Auftakt!“, lobte der Präsident. Um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen, gab es von allen Gruppen nur einen kurzen Ausschnitt des Tanzprogramms zu sehen. Der jungen Premierengruppe schlossen sich die Bambini-, die Kinder- und die Teenie-Garde an. Dazwischen wirbelte ein Tanzmariechentrio mit Antonia Baumann, Emilie Greiner und Leonie Trejo über die Bühne. Was bei der Bezirkspräsidentin des Fastnachtsverbands Franken (FV), Uschi Klein, für große Freude sorgte: „Bei diesem Anblick geht mir das Herz auf, da kann man nur gratulieren“, lobte sie die Nachwuchsarbeit der Gredonia. Auch die „älteren“ Gruppen wussten am Abend die Gäste zu Jubelstürmen hinzureißen, das galt sowohl für die Junioren- wie natürlich für die Prinzengarde.
Und dann gab es neben diesen Gruppen noch einen echten „Knalleffekt“, wie ihn der Präsident ankündigte: den lautstarken Auftritt der Pumpernickel. „Seit zwölf Jahren sind wir nämlich auch im Rahmen der alemannischen Fastnacht unterwegs“, so der Präsident über die Brauchtumsgruppe, deren Ehrenmitglied er neuerdings ist. Und deswegen durfte er sie zugleich vorstellen, wobei er sich nur einmal vertat – aber nur wegen Namenswechsel durch Heirat. Die Peitsche ließ allerdings nur Jürgen Joos knallen. An den Kostümen und Tänzen der Gruppen werde noch gefeilt, so Hills Resümee zur Dämmerung. Aber das, was man gesehen habe, „macht auf jeden Fall Lust auf mehr“. Einmal kam ein „Helau“ zu früh, einmal zu spät – unterm Strich aber präsentierten sich alle in glänzender Form.
HK
Bericht über die Ehrungen folgt.
