Hilpoltstein
Familienpaten gesucht: Ein Herz für Kinder

Diakonie Roth-Schwabach bildet wieder ehrenamtliche Helfer aus

12.05.2022 | Stand 12.05.2022, 12:25 Uhr |

Sie lieben Kinder und gehen in ihrer Aufgabe als Familienpatinnen voll auf: Ines Krüger (links) aus Wendelstein und Stefanie Rupp aus Weinsfeld (rechts) halten für das Pressefoto eine Übungspuppe der Diakonie in den Armen. Foto: Meyer

Von Monika Meyer

Hilpoltstein – Sie mögen kleine Kinder, haben ein offenes Ohr für die Sorgen von Familien und sind bereit, jede Woche ein paar Stunden Zeit zu schenken. Dies zeichnet jene Menschen aus, die als ehrenamtliche Familienpaten Eltern und Kindern zur Seite stehen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Sei es, weil sie alleinerziehend sind, keine eigene Familie oder Freunde in der Nähe haben oder weil aufgrund von Mehrlingsgeburten Überforderung droht. Die Diakonie Roth-Schwabach ist nun auf der Suche nach Freiwilligen vor allem im südlichen Landkreis Roth, die für diese verantwortungsvolle Aufgabe intensiv geschult werden. Am 25. Mai findet eine Informationsveranstaltung in Roth statt.

Mit Ines Krüger (70) aus Wendelstein sowie Stefanie Rupp (66) aus Weinsfeld kann Cornelia Terassa, die in der Diakonie für die Koordination der Familienpaten zuständig ist, auf zwei erfahrene Frauen zurückgreifen. Als die beiden von ihrer Tätigkeit erzählen, steht ihnen die Freude ins Gesicht geschrieben. Ines Krüger hat aktuell eine Alleinerziehende mit zweijährigen Zwillingen unter ihre fürsorglichen Fittiche genommen. „Wenn ich komme, dann flippen die aus“, erzählt Ines Krüger. Und zwar vor Begeisterung.

Die Wendelsteinerin hat mit ihrem Ehrenamt eine sinnstiftende Aufgabe gefunden. Die eigenen vier Kinder sind erwachsen und wohnen teils weiter entfernt, erzählt sie. Dies sei nun bereits ihr fünfter Einsatz für die Diakonie und Ines Krüger freut sich jedes Mal, wenn sie mit ihrer Unterstützung alltagspraktisch helfen kann und sie genieße, erzählt sie, die gemeinsame Zeit mit kleinen Kindern. Und umgekehrt seien die Familien immer sehr dankbar für diese unkomplizierte Hilfe und die Tipps zu Kindererziehung oder bei der Suche nach Kontakten. Die aber, versichert Ines Krüger, würde sie nur geben, wenn sie danach gefragt werde.

Auch die Weinsfelderin Stefanie Rupp, die früher im öffentlichen Dienst beschäftigt war, steht seit einigen Monaten einer Alleinerziehenden zur Seite, die in Thalmässing wohnt und dort nur wenige Kontakte habe. Deren kleiner Junge, jetzt ein Jahr alt, fange vor Freude schon zu schreien an, wenn Rupp nur an der Tür klingelt. Und die Weinsfelderin hat ihre helle Freude daran, zu sehen, wie gut sich der Junge entwickelt.

Die Familienpatenschaft ist an einige Regeln gebunden. Sie soll zwar alltagspraktische Hilfe sein, damit die Mütter auch mal Zeit für sich selbst haben, sich ausruhen, in Ruhe einkaufen oder einen Arztbesuch erledigen können. Allerdings ist die Patenschaft nicht dazu gedacht, reguläre Haushaltshilfen zu ersetzen. Damit möglichst viele Familien in den Genuss der Patenschaften kommen, ist der Einsatz in der Regel auf etwa ein halbes bis ein Jahr begrenzt und es muss mindestens ein Kind im Alter von 0 bis 3 Jahren in der Familie leben.

Ein Intensivkurs der Diakonie bereitet die Ehrenamtlichen auf ihren Einsatz vor. In Gesprächen und Rollenspielen lerne man dabei sehr viel über sich selbst, so Cornelia Terassa von der Diakonie. Wichtig sei, dass man sein Tun und sich selbst gut reflektieren könne. Spätere regelmäßige Treffen der Familienpaten helfen zudem, zu erfahren, wie andere ihr Ehrenamt handhaben und bei auftauchenden Problemen könne man sich gegenseitig helfen. In die Rolle wachse man auch hinein, versichern die beiden Familienpatinnen, die noch weitere Ehrenämter ausüben. „Aber man sollte schon bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und Freude am Umgang mit Kindern haben.“

HK



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