Greding
Eine starke Stimme wird 100: Zweigverein des Katholischen Frauenbundes feiert Jubiläum

01.07.2022 | Stand 01.07.2022, 17:45 Uhr

Von Barbara Hilpoltsteiner

Greding – Ein großes Fest für einen großartigen Anlass: Der Gredinger Zweigverein des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) hat sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Der Gedanke „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele“ habe schon damals die Frauen angeleitet, sagte der geistliche Beirat, Pfarrer Richard Herrmann, beim Festgottesdienst. So sei es bis heute geblieben.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Carmina Chor, mit dabei waren auch Fahnenabordnungen aus Hilpoltstein und Heideck. In seiner Predigt ließ Pfarrer Herrmann die wechselvolle Geschichte des Vereines Revue passieren. Der Geistliche dankte den Frauen, die Verantwortung im Verein übernehmen, für ihr Engagement.

Für die weiteren Festlichkeiten ging es ins Vereinsheim der Gredonia, wo ein bunter Abend auf die Frauen wartete, der musikalisch von der quasi hauseigenen Veehharfengruppe mit umrahmt wurde. Die Moderation übernahm mit viel Charme und guter Laune Sabine Ingerling aus dem Vorstandsteam. Ihre Kolleginnen Barbara Schneider, Hilde Templer, Annemarie Netter und Maria Hackner hatten einen Rückblick auf 100 Jahre Frauenbund in Versform vorbereitet.

Ein Jahrhundert nach der Gründung sei der Frauenbund in Greding „kein bisschen leise“, attestierte die Vorsitzende des KDFB-Diözesanverbandes Eichstätt, Walburga Kretsch-meier. Doch sei das kein Wunder, schließlich heißt es beim Verein: „Frauen können alles bewegen.“ Und hätten das auch getan, so sei es vor 100 Jahren undenkbar gewesen, dass Frauen Ämter in der Kirche übernähmen. Noch heute ist es Kretschmeier zufolge eine zentrale Aufgabe für den Frauenbund, sich für die Gleichstellung der Frau in der Katholischen Kirche einzusetzen.

Er habe eine starke Stimme, bedingt durch seine Größe: Mit 150000 Mitgliedern und 1400 Zweigvereinen ist der KDFB der Diözesanvorsitzenden zufolge der größte Frauenverband in Bayern. „Unsere Diözese Eichstätt zählt 77 Zweigvereine mit 7500 Mitgliedern.“ Ihr Appell an die Frauen: „Gemeinsam sind auch wir in Zukunft stark – als Frauenbund in all seinen Facetten – mit all seinen Aufgaben und auf allen Ebenen.“

Bürgermeister Manfred Preischl lobte das Engagement des Zweigvereins Greding für das öffentlichen Leben. Damit wirkten die tatkräftigen Mitglieder nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch hinein in die kommunale Lebenswelt.

Die Faschingsgruppe des Frauenbundes um Hilde Templer überraschte mit einem Sketch, der eine besondere Wallfahrt zum Inhalt hatte: In ihren litaneiähnlichen Anrufungen bitten die „späten Mädchen“ darin einen heiligen Nothelfer um einen Ehemann. Endlich werden sie erhört – und jede bekommt einen Mann zugesagt. Der Haken dabei: Bei Nichtgefallen kann der Gatte nicht mehr zurückgegeben werden. Da erst besinnen sich die Jungfern auf ihre Vorteile als Singles und bekunden, doch lieber ledig bleiben zu wollen. Vom Publikum erntete die Gruppe viel Gelächter und großen Beifall.

Eine Überraschungsverlosung schloss sich an, bei der die kleine Lena, Tochter eines Mitglied des Frauenbundes, Glücksfee spielen durfte. Viele schöne Geschenke gab es für die Teilnehmerinnen.

Bei einem solchen Jubiläum durften Ehrungen für langjährige Mitglieder natürlich nicht fehlen: Eine besondere Würdigung erfuhren Laura Bösl für 60 Jahre Mitgliedschaft, Franziska Jochum und Irmentraud Völlinger für 65 Jahre sowie Centa Koller für 67 Jahre. Da aus Altersgründen die Letztgenannten nicht anwesend waren, erhalten sie ihr Geschenk bei einem gesonderten Besuch. Für die Anwesenden gab es als Erinnerung und Geschenk das jeweilige Abzeichen, eine Karte und eine Rose. Für 40 Jahre wurden Gertraud Bauernfeind, Anni Hausner, Barbara Herrler, Elisabeth Hurka, Karola Nagel, Annemarie Netter, Marianne Schön und Elfriede Wenninger ausgezeichnet, 25 Jahre gehören Klothilde Dienstbier und Maria Schaller dem Frauenbund an.

Zu den Geehrten zählten auch die ehemaligen Vorsitzenden des Zweigvereins Greding: Christa Schreiber, Stilla Schneider, Barbara Hilpoltsteiner, Anni Karch, Karola Nagel und Rosa Störmer.

HK