Hilpoltsteiner Burgfestlauf
Ein neuer König und eine neue Herausforderung

Johannes Werzinger und Anne Kesselring gewinnen Burgfestlauf – „Bierathlon“ läutet schon am Donnerstag das Festwochenende ein

07.08.2022 | Stand 07.08.2022, 11:57 Uhr

Zum ersten Mal Burgbergkönig: Tim Brandes vom La Carrera TriTeam Rothsee ist mit Abstand der Schnellste am Torbogen zur Burg, der gerade für die Burgfestgänger unter den Burgfestläufern zu einer morgendlichen Prüfung wird.

Von Jochen Münch

Hilpoltstein – Dass das Burgfest für viele Hilpoltsteiner eine einzige, viertägige Sause ist, daran hat die pandemiebedingte Zwangspause nichts geändert, wie dieses Wochenende eindrucksvoll bewiesen hat. Neu ist allerdings seit diesem Jahr, dass das sportliche Burgfestprogramm um eine Gaudiveranstaltung reicher ist – und das Feierwochenende quasi um einen fünften Tag erweitert wurde: Vor dem Burgfestlauf am Sonntagmorgen und dem Sautrogrennen am Samstagnachmittag hat es nämlich schon am Donnerstagabend die Premiere des Burgfest-„Bierathlons“ gegeben.

Nach dem Standkonzert der Jahrsdorfer Blaskapelle am Stadtweiher absolvierten dabei mehrere Viererteams den neuen Wettkampf, der die sportlichen Fähigkeiten genauso forderte wie die Trinkfestigkeit. Das Staffelrennen bestand daher aus dem zügigen Austrinken einer Flasche Bier, gefolgt von einer Runde um den Stadtweiher, einer weiteren Flasche Bier „auf Ex“ und noch einer Runde um den Stadtweiher. Den Sieg unter der kräftigen Anfeuerung der Jahrsdorfer Musiker holte sich schließlich Matthias Seitz, mehrfacher Burgbergkönig beim Burgfestlauf und Vorsitzender des Hilpoltsteiner Triathlonvereins La Carrera TriTeam Rothsee, mit seinen drei Mitstreitern Adrian Lober, Christopher Badura und Marius Schuhmann.

Unter den wettkampferprobten Siegern entbrannte daraufhin prompt eine Debatte, ob es denn einer von ihnen schaffen könnte, die „Triple Crown“ zu gewinnen, also den sportlichen Burgfest-Hattrick zu schaffen. Und tatsächlich gewann einer der vier „Bierathlon“-Champions, Christopher Badura, auch noch am Samstag gemeinsam mit Maximilian Frank das Sautrogrennen. Doch gleich drei Wettkämpfe am ohnehin kräftezehrenden Burgfestwochenende zu gewinnen, das stellte sich am Ende doch als zu große Aufgabe heraus. Am Start des Burgfestlaufs war Badura gar nicht erst nicht zu sehen, weshalb die „Triple Crown“ mindestens bis zum nächsten Jahr auf ihren ersten Gewinner wartet.

So stand – zumindest bei den Hilpoltsteinern – die Kür des ersten Burgbergkönigs seit 2019 im Mittelpunkt des Interesses. Viele Zuschauer, darunter auch der vom Sautrogrennen am Knie lädierte „Bierathlon“-Sieger Adrian Lober, warteten zur Startzeit um 9.30 Uhr darauf, wer den Sprint von der Startlinie in der Siegertstraße hinauf zum Torbogen der Burg gewinnen würde. Mit Abstand der Schnellste war erstmals Tim Brandes vom La Carrera TriTeam Rothsee vor Felix Kosmann und Matthias Seitz, während bei den Frauen einmal mehr Anne Kesselring die Sonderwertung gewann.

Wie schon in den Jahren vor der Pandemie schaffte es die ehemalige deutsche Meisterin im 800-Meter-Lauf, nach dem Titel der Burgbergkönigin auch noch überlegen und insgesamt schon zum vierten Mal den gesamten Burgfestlauf zu gewinnen. Erst im Sprint am Ende der Marktstraße fiel dagegen die Entscheidung zwischen zwei starken Nachwuchsläufern. Johannes Werzinger (Arriba Göppersdorf) setzte sich dabei gegen Elias Kolar (TSG Roth) durch. Auf dem dritten Platz im Männerfeld folgte Johannes Strobel vom TSV Ansbach, während sich bei den Frauen Tanja Schemm aus Hilpoltstein, Gewinnerin des diesjährigen HiRo-Run-Halbmarathons, und Romina Siebentritt vom La Carrera TriTeam Rothsee die übrigen Plätze auf dem Siegertreppchen sicherten.

Im Läufer-Cup des Leichtathletik-Kreises Mittelfranken-Süd, dessen elfte Station der Burgfestlauf war, verkürzte die Gesamtdritte Tanja Schemm den Abstand zur zweitplatzierten Rebecca Schuster (TV Thalmässing), die ebenso wenig beim Burgfestlauf am Start war wie die bislang noch ungeschlagene Gesamtführende Annika Müller (TV Schwabach). In der Gesamtwertung der Männer baute Spitzenreiter Andreas Doppelhammer (Mannschaft ohne Namen) seine Führung mit dem sechsten Platz beim Burgfestlauf um drei Punkte aus, während sich Johannes Strobel auf den dritten Gesamtrang schob.

HK