Weingut Bleimer Schloß feiert drei Tage lang Eröffnung
Ein Heuriger im Altmühltal

27.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:51 Uhr

Harald Eberhard und sein Team freuen sich, dass der Weinstadl jetzt fertig ist.

Von Andrea Karch

Bleimer Schloß – „Hut ab vor dem, was Sie aus dem Hut gezaubert haben.“ Dass Bürgermeister Manfred Preischl mit seiner Meinung nicht allein ist, zeigt das anerkennende Nicken der Gäste. Sie haben es sich auf der Terrasse vor dem Weinstadl des Weinguts Bleimer Schloß gemütlich gemacht und genießen einen trockenen Grauburgunder, einen Roter Bleimer mit viel Tiefgang oder den mit Gold dekorierten Secco Cuveé, der durch seine fruchtige Leichtigkeit besticht. Und weil hier Wein aus den direkt nebenan gewachsenen Trauben kredenzt wird, ist die gemütlichen Terrasse mit viel mediterranem Flair kein „Biergarten, sondern ein Heuriger“.

Auf diese Feststellung legt Harald Eberhard, der Chef des Weinguts Bleimer Schloß, Wert. Aber er sagt es mit einem Lächeln, ein Lächeln, das an diesem Abend nicht aus seinem Gesicht weicht. Immer wieder stößt er mit einem Gast auf das gelungene Werk an: Parallel zur Neuanlage des Weinbergs auf dem Plateau wenige Meter daneben wurde über viele Monate hart an der Sanierung des Bruchsteinstadls gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit viel Gespür für das Regionale wurde das alte Gebäude zu einer gemütlichen Eventhalle umgebaut, in der Feste aller Art gefeiert werden können. Und freitags und samstags kann man dort auch den fränkischen Wein aus dem Altmühltal erstehen, der auch bereits Eingang in das Sortiment einer Reihe von Geschäften und Wirtschaften gefunden hat.

„Ohne das Zutun der Handwerker wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagt Eberhard. Und er vergisst auch sein Team nicht, das viel Herzblut, Engagement und Können in die Verwirklichung des Traums vom Weingut investiert hat. Isabell Scheurer kümmert sich als Eventmanagerin um den Weinstadl, Silvia Bilz um den Verkauf, Reinhold Full ist Kellermeister und Betriebsleiter und Stefan Sandulescu sorgt mit seiner Mitarbeitern im Weinberg dafür, dass gesunde Trauben heranreifen. Und das Weingut ist jetzt auch Ausbildungsbetrieb für den Winzernachwuchs.

Ein Quantensprung sei es, was sich seit 2020 hier am Bleimer Schloß getan habe, lobt Bürgermeister Manfred Preischl. „Eine klassische Bierregion sind wir ja schon“, sagt er mit Blick zum Tittinger Brauereichef Fritz Gutmann, „jetzt werden wir auch noch Weinregion.“ Dass die Gredinger stolz auf das sind, was hier geschaffen wurde, drückt Preischl mit der Überreichung des Gredinger Stadtwappens aus. Das soll seinen Platz hinter der Bar aus alten Holzbalken finden und „der Stadtrat wird bei seiner nächsten Sitzung nachschauen, was das Wappen macht“.

Die Gäste wollen aber auch wissen, wie es der international renommierte Kellermeister Reinhold Full schafft, aus den Trauben – meist alte Rebsorten – edle Weine zu kreieren. „Das ist ein Handwerk, aus dem man Kunst machen kann“, berichtet der im Weinkeller voller Empathie für seine Tätigkeit. Die Kunst des Kellermeisters besteht darin, „nichts zu tun“, wie er mit einem leisen Lächeln sagt. Seine Arbeit sei es, dem Wein die Freiheit zu gewähren, seine Persönlichkeit zu entwickeln, aber einzugreifen, bevor er „abstürzt“. Früher habe man den Wein „geplagt“, heute gehe man schonend mit ihm um.

Davon profitieren die Gäste des dreitätigen Weinfests, das zur Eröffnung gefeiert wird – mit edlen Tropfen und viel Musik. Das soll aber nicht das letzte Fest gewesen sein, der Terminkalender des Weinguts für die nächsten Monaten wird gerade erstellt.

HK