Auftaktveranstaltung im Kreis Roth
Dorferneuerung in Eysölden: Jetzt sind die Ideen der Bewohner gefragt

14.11.2022 | Stand 19.09.2023, 22:04 Uhr

Von Dieter Bubenberger

Wenn man in Eysölden (Markt Thalmässing im Landkreis Roth) im November zu einem öffentlichen Ereignis auf den Marktplatz einlädt, denkt man wohl zunächst an einen Laternenumzug zu St. Martin oder einen Weihnachtsmarkt. Stattdessen gab es an diesem Sonntagnachmittag aber die Auftaktveranstaltung zur Dorferneuerung.



Die dritte Bürgermeisterin Eva Dorner (TL) fasste das untypisch schöne Wetter im normalerweise eher tristen November denn auch als glücklichen Umstand auf. Sie erinnerte zum Auftakt an die lange Vorlaufzeit des Vorhabens mit dem Antrag auf Dorferneuerung im Jahr 2003 und der Dorfwerkstatt im Jahr 2018. Die Maßnahme solle das Dorf stärken und zu einem attraktiven Lebensraum für seine Bewohner machen.

Informationen über Umgestaltungen

Michael Kreichauf (CSU), nicht nur stellvertretender Bürgermeister, sondern auch der Ortssprecher von Eysölden, erinnerte in seiner Ansprache an die Neuordnung des Marktplatzes zur Installation des Kriegerdenkmals vor 100 Jahren und an eine Umgestaltung vor 10 Jahren, damit die Kirchweih wieder mitten im Ort stattfinden konnte. Doch ging er auch ins Detail: Kreichauf informierte die Anwesenden, dass zwischenzeitlich das frühere Anwesen der Familie Struller gegenüber der Kirche von der Marktgemeinde gekauft werden konnte und das Architekturbüro Kattinger + Kattinger aus Zolling mit der Gestaltung des öffentlichen Raumes am Marktplatz sowie der G-Straße ums Schloss und am Pfarrhaus beauftragt worden ist.

Derart vorgestellt, schritten die beiden Landschaftsarchitektinnen Margit und Julia Kattinger ans Werk: Sie hatten für diese Freiluft-Veranstaltung zahlreiche Plakate gestaltet, die den bisherigen Stand der Überlegungen aus der Dorfwerkstatt darstellten. Von der historischen Entwicklung am Marktplatz über „Erschließung, Wege und Verkehr“ und einer „räumlichen Analyse“ spannte sich der Bogen bis hin zu drei Gestaltungsvorschlägen, die mit „Back to the roots! (Zurück zu den Wurzeln) über „Open-Air-Gemeinschaftsraum“ bis hin zu „Platz für die Roth!“ überschrieben waren.

Begegnung mit den späteren Nutzern der Konzepte

Diese Plakate sollten zunächst nur als Anregung für die Dorfbewohner dienen, erklärten die beiden Frauen. Für die beiden Architektinnen war der Nachmittag die erste Begegnung mit den späteren Nutzern ihrer Entwürfe und Konzepte – den Menschen in Eysölden. „Wir brauchen noch Input von Ihnen“, appellierte Julia Kattinger an die vielen Eysöldener, die zu dieser Veranstaltung gekommen waren. In ihrer Antrittsrede schilderte sie auch ihre Sicht der aktuellen Situation: Der Markplatz biete viele Sichtachsen, sei derzeit aber „optisch ungestaltet und sehr verkehrslastig“. Daraus folgte eine entscheidende Frage: „Wie könnte man den Raum gliedern?“ Die damit verbundenen Konsequenzen zur Nutzung des Marktplatzes für Festveranstaltungen bis zur zukünftigen Verkehrsführung mündeten in ein lebhaftes Miteinander aller Marktplatzbesucher. Besonders ein Punkt hatte es dabei vielen Eysöldenern angetan: „Zeichnen sie ihre Alltagswege ein!“

Die Ergebnisse des Nachmittags werden in einen Entwurf münden, der dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung vorgelegt wird. Bis Ende 2023 soll die Maßnahme dann auf den Weg gebracht werden.

HK