Endlich wieder Spielwarenmesse
Die Rückkehr der Spiele

Nürnberg bereitet sich voller Vorfreude auf den Ansturm vor

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:30 Uhr

Im Zukunftsmuseum teilen die Nürnberger ihre Vorfreude auf die Spielwarenmesse mit. Foto: Pelke

Von Nikolas Pelke

Nürnberg – Die steigende Vorfreude auf das Wiedersehen mit der Welt der Spiele ist in Nürnberg förmlich mit Händen zu greifen. In den Hotels werden schon fleißig die Betten gemacht, in den Messehallen fieberhaft die Stände ins beste Licht gerückt und am Dürer-Airport gründlich die Gangways geputzt: Mehr als 2000 Aussteller und unzählige Gäste verwandeln Nürnberg ab Mittwoch für fünf tolle Tage in die internationale „Toy City“.

Im Zukunftsmuseum am Ufer der Pegnitz haben die Macher der Spielwarenmesse bereits voller Vorfreude auf den Re-Start des weltweiten Branchentreffens hingefiebert. Und das nicht ohne Grund: Drei Jahre habe die Branche auf diesen Augenblick voller Hoffen und Bangen darauf gewartet, dass sich die Messetore beim Dutzendteich für BIG, Playmobil & Co. endlich wieder öffnen.

Magische Marke von 2000 Ausstellern geknackt

„Alle freuen sich nach so langer Zeit auf das große Wiedersehen“, sagte Christian Ulrich, Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse, beim feierlichen Countdown im Zukunftsmuseum. Die große Vorfreude spiegele sich erfreulicherweise auch in den Zahlen wider. Beispielsweise hätte die magische Marke von 2000 Ausstellern diesmal geknackt werden können. Genau 2142 Unternehmen aus 69 Ländern wollen der versammelten Welt der Spiele vom 1. bis zum 5. Februar ihre Produktneuheiten vorstellen. Bei der ersten „echten“ Spielwarenmesse nach der Corona-Pandemie seien auch über 400 Neulinge erstmals dabei.

Apropos: Auf eine Premiere dürfen sich heuer auch Otto-Normal-Spielefans freuen. Normalerweise dürfen sich nur Fachbesucher in den Messehallen die Augen satt sehen. Diesmal werden die Tore der Halle 7A am Wochenende explizit für alle Freunde von Modelleisenbahnen geöffnet. Von 10 bis 18 Uhr dürfen sich eisenbahnverrückte Endverbraucher am Samstag und Sonntag die Ausstellungsflächen von renommierten Herstellern wie Märklin & Co. in aller Ruhe nach Herzenslust ansehen. Neben den kleinen Lokomotiven sind auch andere Modellspielzeuge beispielsweise von Schuco zu sehen.

Laut Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) geht mit den „Open Days“ für Familien & Co. ein „lang gehegter Wunsch in Erfüllung“. Schließlich sei die Spielzeugherstellung in Nürnberg keine Geschichte von gestern. Noch heute würde sich die deutsche Spielwarenherstellung in der Region tummeln. Fast 40 Prozent aller Beschäftigten in der deutschen Spielzeugindustrie seien aktuell in der Metropolregion tätig. „Bayernweit findet sogar über 90 Prozent der Spielwarenproduktion in der Metropolregion Nürnberg statt“, freute sich Fraas. Die Weltleitmesse für die Spielwarenbranche sei nicht umsonst ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Wachstumsmotor für Nürnberg. Mit ihrem hohen Anteil internationaler Gäste sei die Messe auch ein wichtiger Imagefaktor für die Stadt.

Kaum Betten unter 400 Euro pro Nacht

Das Branchentreffen lässt auch die Kassen klingen. Besonders Hotellerie und Gastronomie dürften sich über einen Umsatz-Booster freuen. Ein kurzer Blick auf die einschlägigen Buchungsplattformen im Internet bestätigt die hohe Nachfrage. Unter 400 Euro pro Nacht sind Betten während der Messetage wohl kaum zu haben.

Auch am Dürer-Airport sorgt der Re-Start der Spielwarenmesse wieder für starken Businessverkehr auf dem Rollfeld. Fluggesellschaften wie British Airways fliegen während der Spielwarenmesse dreimal täglich nach Heathrow. Auch die Werbeflächen zwischen Gepäckband und Taxistand bleiben rund um die Messe nicht leer. Fast alle namhaften Spielwarenhersteller wollen die internationalen Messegäste am Airport mit ihrem Werbebanner begrüßen. „Nürnberg begrüßt seine Gäste aus der ganzen Welt!“, heißt laut Wirtschaftsreferent Fraas endlich wieder das Motto.

HK