Röttenbach
„Die beste Kirchweih überhaupt“

Festwirt Horst Gruber zieht rundum positive Bilanz der vier Festtage – Nachbestellung bei der Spalter Stadtbrauerei erforderlich

14.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:15 Uhr
Johann Schrenk

Kurz vor dem Sieg beim Bierkrugstemmen: Markus Hefele mit ausgestrecktem Arm, während bei Valentin Ströfer die Kräfte nachlassen. Fotos: Schrenk

Von Johann Schrenk

Röttenbach – Die Hoffnung der Gemeinde Röttenbach, der Kirchweih nach der pandemiebedingten Zwangpause neuen Schwung zu verleihen, hat sich voll erfüllt. Wie der Pleinfelder Festwirt Horst Gruber zum Ende des viertägigen Festes im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte, sei es „seine beste Kirchweih“ gewesen, seit er 2004 die Kirchweih in Röttenbach übernommen hat. Der Umsatz ist im Vergleich zum Jahr 2019 und den Vorjahren kräftig angestiegen. Man musste sogar bei der Spalter Stadtbrauerei nachbestellen. Die Leute waren wohl nach den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 „wie ausgehungert“, sagte der Festwirt.

Eröffnet worden war die insgesamt 21. Kirchweih in Röttenbach, die nach der Pandemie unter der Devise „Jetzt erst recht“ stand, am Freitagabend von Bürgermeister Thomas Schneider mit dem Anstich des ersten Bierfasses. Bis weit nach Mitternacht sorgten dann die Steigerwälder Knutschbär’n für Stimmung im Festzeit.

Am Nachmittag des Kirchweihsamstags versammelten sich dann die Röttenbacher Vereine am Kirchplatz von St. Ulrich und marschierten durch das Dorf zum Festplatz: vorneweg die Bläsergruppe des Musikvereins, gefolgt von einigen Vertretern des Gemeinderats mit Bürgermeister Schneider an der Spitze. Nach dem Rauchclub begleitete dann eine große Schar vom Haus für Kinder den Zug, bevor die Ortsgruppe des Bayerischen Roten Kreuzes an der Reihe war. Es folgten der FC-Bayern- Fanclub und die Röttenbacher Sportschützen. Vom TSV Röttenbach, mit über 630 Mitgliedern der größte Verein am Ort, waren die Vertreter mehrerer Abteilungen dabei. Der Skiclub, der Faschingsclub, der Katholische Frauenbund und der Heimat- und Gartenbauverein schlossen die Reihen.

Die Landjugend und die Feuerwehr begleiteten den Kirchweihbaum, der dann am Festplatz aufgestellt wurde. Danach präsentierte sich die Landjugend mit einem Reigen traditioneller Kirchweihtänze. Am Abend des Kirchweihsamstags rockte die Gruppe Members das Festzelt.

Mit der Premiere der „Bierzeltolympiade“ erreichte die Röttenbacher Kirchweih am Sonntag einen weiteren Höhepunkt. Die Gemeinde hatte die Bürger und Vereine eingeladen etwas Gaudi in den Sonntagnachmittag zu bringen. Zehn Mannschaften, darunter neben der Feuerwehr und der Landjugend auch der Gemeinderat, die Trötengruppe und die „Bierzeltstürmer“, hatten sich angemeldet. An fünf Stationen stellten sie ihre Kraft und Findigkeit unter Beweis, wobei die Initiatoren Lisa Schlosser und Michaela Padua von der Gemeindeverwaltung sowie Franz Pappenheimer vom Röttenbacher Event-Unternehmen Sound-Revolution Wert darauf gelegt hatten, dass die Gruppen kräftemäßig vergleichbar zusammengestellt wurden.

Bei der ersten Spielstation „Maß-Pong“ galt es, Tischtennisbälle in Maßkrüge mit unterschiedlichen Wertungspunkten zu werfen. Jedes Teammitglied hatte dabei nur einen Versuch. Im zweiten Wettbewerb war dann Mannschaftsleistung angesagt. Beim „Kastenrennen“ galt es, auf Bierkästen stehend innerhalb von fünf Minuten eine möglichst lange Strecke zurückzulegen, indem der letzte Kasten nach vorne weitergereicht wurde. Bei einem Absturz musste die Gruppe wieder von vorne beginnen. An der dritten Station war die Gruppe gefordert, eine dreiteilige Biertischgarnitur in kürzester Zeit auf- und abzubauen. Wie auf einer Kegelbahn versuchten die Teilnehmer danach, leere Bierkrüge entlang einer Bahn soweit wie möglich zu schieben.

Der spektakuläre Schlusspunkt des Wettbewerbs war das abschließende Bierkrugstemmen, zu dem jede Gruppe einen Teilnehmer auf die Bühne schickte, wo dann die zehn Kandidaten bei ausgestrecktem Arm einen gefüllten Bierkrug in die Höhe stemmen mussten. Mit zum Teil schmerzverzerrten Gesichtern lehnten sich die Bierkrugstemmer gegen ihren inneren Schweinehund auf und brachten es größtenteils auf vier bis fünf Minuten. Nur zwei blieben zum Ende hin im Wettstreit übrig. Vor Valentin Ströfer von der Landjugend siegte schließlich Markus Hefele für die Reservistenkameradschaft – und das nach achteinhalb Minuten. In der Gesamtwertung siegte die Reservistenkameradschaft vor der Gruppe Feuerwehr 2 und den Saganakis.

HK