Die Gemeinde Kammerstein will mit der Errichtung eines Windparks einen Beitrag zur Energiewende leisten. Bei der Auftaktveranstaltung haben sich viele Bürger über die Pläne informiert. Das Münchner Unternehmen BayWa r.e. entwickelt in der Gemeinde mit dem Landschaftsarchitekturbüro Ermisch & Partner aus Roth einen Windpark mit bis zu sechs Windenergieanlagen.
Die Anlagen im Windkraft-Vorbehaltsgebiet WK85 sollen eine Gesamthöhe von jeweils rund 250 Metern erreichen und pro Jahr jeweils rund 11000 MWh Strom erzeugen – dies entspricht dem jährlichen Bedarf von rund 3000 Zweipersonenhaushalten. Das rund 92 Hektar große Windenergiegebiet liegt im Wald südlich der Autobahn A6, zwischen Kammerstein und Albersreuth. Bereits im Mai 2022 hatte BayWa r.e. in Kammerstein einen Solarpark in Betrieb genommen, der rund 11000 MWh an Grünstrom pro Jahr erzeugt.
„Transparenz und eine partnerschaftliche Kommunikation“ heißt es seitens der Projektverantwortlichen, um „Bürgerinnen und Bürger von Beginn an einzubeziehen und aufkommende Fragen umfassend und offen zu beantworten“. Dementsprechend hatte man bei der Infoveranstaltung die Gelegenheit, sich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Planungsphase detailliert über den geplanten Windpark zu informieren und die Projektierer kennenzulernen.
Für Erneuerbare Energienfrühzeitig Weichen stellen
Kammersteins Bürgermeister Wolfram Göll begrüßte das Format: „Wir wollen in unserer Gemeinde frühzeitig die Weichen für Erneuerbare Energien stellen und sind sehr zufrieden, kompetente Partner an Bord zu haben, die den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern von Kammerstein ernst nehmen.“ Man habe mit BayWa r.e. bereits in den vergangenen Jahren einen Solarpark in unserer Gemeinde realisiert. „Diese gute Zusammenarbeit setzen wir jetzt mit der Planung eines Windenergieparks fort.“
Mt VR-Brille Windkraftanlage erkunden
Mit Schautafeln wurden Fragen zur Erschließung der betreffenden Fläche, zu technischen Aspekten oder Themen rund um Schall, Schatten oder Arten- und Naturschutz erläutert. Mit einer VR-Brille konnte virtuell eine Windenergieanlage erkundet und so ein ganz spezieller Einblick vom Inneren und den Dimensionen einer solchen Anlage gewonnen werden.
„Unsere Erfahrung aus vielen Windenergieprojekten zeigt, dass Vertrauen entsteht, wenn die Menschen vor Ort Antworten auf ihre Fragen bekommen und ein Austausch über den gesamten Projektzeitraum entsteht“, bekräftigt Thomas Reinhold, Projektleiter bei BayWa r.e. Diese erste Veranstaltung sei ein sehr guter Start, weitere Informationsformate würden folgen.
Im Spätherbst 2022 hatten sich die Flächeneigentümer für BayWa r.e. sowie Ermisch & Partner als Projektierer für den Windpark entschieden. Der Entscheidung vorausgegangen war ein Windkraft-Workshop im Rathaus Kammerstein, bei dem mehrere Projektierer ihre Pläne präsentiert hatten.
„Nachhaltige und substanzielle Beteiligung“
„Für mich und die Gemeinde Kammerstein ist eine nachhaltige und substanzielle Beteiligung unserer Bürger an dem Windpark von überragender Bedeutung“, betonte Göll. Für das Projekt ist in der Tat eine Beteiligung der Bürger vorgesehen. Bei der Auftaktveranstaltung waren daher auch die lokale Genossenschaft „R-neuerbar“ eG aus Roth und Erich Maurer, von der Windenergieoffensive „Aufwind“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, eingeladen. Die Bürgerbeteiligungsmodelle sollen konkretisieren werden, sobald das Windparkprojekt den entsprechenden Entwicklungsgrad erreicht hat.
HK
