Landkreis Roth
Der erste Bauabschnitt der Kreisklinik-Erweiterung ist bald geschafft

22.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:01 Uhr

Klinik im Grünen: Vier Quadranten, die zu einem Baukörper verschmelzen (r.), sind das Herzstück des ersten Bauabschnitts, der vor seiner Vollendung steht. Foto: Rudolph

Von Volker Luff

Roth – 120 Millionen Euro waren für den Umbau samt Erweiterung der Kreisklinik in Roth veranschlagt; angesichts der explodierenden Baupreise wird diese Summe am Ende wohl nur schwer zu halten sein. Doch schon ohne die zu erwartende Preissteigerungen ist die Klinik das mit Abstand teuerste Bauprojekt des Landkreises Roth in seiner nun 50-jährigen Geschichte. Grund genug also, dass Klinikchefin Nadine Ortner in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses über den augenblicklichen Stand der Bauarbeiten informiert hat.

Im Moment sei man dabei, die letzten Arbeiten am Bauabschnitt 1 – die gesamte Maßnahme ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt – vorzunehmen. Allein der erste Abschnitt verschlingt ein Gesamtbudget von 57,9 Millionen Euro. Dafür gibt es unter anderem vier neue Operationssäle, zehn Intensivbetten und zehn Intermediate-Care-Betten – eine Art Zwischenstufe zwischen Intensivstation und normalem Pflegetrakt – und eine Tagesklinik für ambulante Operationen. Ebenfalls in den Neubau wandern die komplette Geburtshilfe sowie die deutlich vergrößerte Endoskopie. Trockenbau, Fliesenarbeiten, Küchenmontagen: Mit derlei Aufgaben sei man derzeit beschäftigt, so Ortner.

55 Prozent de Budgetssind bereits ausbezahlt

Rechnungen sind dafür bislang noch nicht gestellt. Dass 31,4 Millionen der veranschlagten fast 58 Millionen Euro schon ausgegeben sind, liefert allerdings einen deutlichen Fingerzeig, dass schon einiges geschehen ist. 90 Prozent der Aufträge seien überdies vergeben, sagte Nadine Ortner. Der Bau verlaufe weitgehend reibungsfrei, so dass es so aussieht, dass der Abschnitt wie geplant im August abgeschlossen werden kann

Genau das nötigte Landrat Herbert Eckstein (SPD) größten Respekt ab: „Das es normal läuft, ist nicht normal“, sagte er angesichts der Gesamtlage mit Materialmangel und Fachkräftemangel. Alle Beteiligten stellten ihre Nervenstärke unter Beweis, „meinen Respekt an die Firmen und Arbeiter“.

Es sieht also gut aus für einen nahtlosen Übergang zum Bauabschnitt zwei. Der soll im März 2023 beginnen, zugleich ist laut Ortner die Nutzungsaufnahme der neuen Einrichtungen des ersten Abschnitts geplant. Der Freistaat hat den zweiten Abschnitt genehmigt, im Mai sei der entsprechende Bauantrag eingereicht worden, zeigte die Klinikchefin den Ausschussmitgliedern die Zeitachse auf. Der Bauabschnitt 2 betrifft unter anderem die Abteilungen Radiologie/Nuklearmedizin, die zentrale Notaufnahme und das neue Herzkathederlabor.

Ausbau und Erweiterungwohl bis Ende 2028 fertig

Bis es denn an den Endspurt geht mit Bauabschnitt 3 vergeht noch eine Weile. Denn der soll im zeitigen Frühjahr 2026 angegangen werden, wenn auch die Arbeiten am zweiten Abschnitt beendet werden. „Das ist der Ersatzbau für unser Bettenhaus“, erklärte Ortner, „also unseren Pflegestern.“ Im Mai habe man begonnen, Ideen für den neuen Baukörper zu sammeln. Der Antrag auf die sogenannte Vorwegfestlegung – das ist im Grunde die staatliche Förderzusage – wird laut Ortner im Oktober des kommenden Jahres gestellt, sie hoffe auf eine Zusage spätestens 2025. Wenn der dritte Bauabschnitt der Rother Klinik bis dahin ins Jahreskrankenhausbauprogramm aufgenommen ist, kann man Anfang 2026 loslegen und möglichst spätestens im Dezember 2028 die Mörtelmaschine abstellen und die Kelle beiseite legen: Dann sollten die Bauarbeiten an der runderneuerten Kreisklinik Roth abgeschlossen sein.

HK