Information, Aufklärung und Unterstützung: All das soll die Demenzwoche leisten, die das bayerische Gesundheitsministerium schon zum vierten Mal ausgerufen hat. In Allersberg wird das vorbildlich umgesetzt. In der bereits zweiten Veranstaltung ging es dabei um das Digitale. Denn auch beim Krankheitsbild Demenz kann die digitale Welt durchaus von Nutzen sein, wie auch Eugen Czegley, Beauftragter für Senioren und Menschen mit Handicap in Allersberg, weiß.
Er begrüßte Anne Keefer und Florian Weidinger von der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, die das digitale Demenzregister Bayerns vorstellten. Beide Referenten arbeiten in der Demenzforschung und wissen, dass sehr viele Menschen davon betroffen sind. Weltweit kommt alle drei Sekunden ein weiterer Betroffener dazu.
Zusammen mit der Unikliniken Erlangen und dem sogenannten Medical Valley der Metropolregion Nürnberg ist es gelungen, ein digitales Forschungsprojekt auf die Beine zu stellen. Es entstand mit „DigiDem Bayern“ ein digitales Register: Langzeitdaten zu kognitiven Beeinträchtigungen werden verarbeitet und damit entsteht eine Stärkung der Versorgungssituation im Allgemeinen. Infos seien wichtig, so die Referenten, um Beratungsmöglichkeiten zu unterstützen.
Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen, mit leichter oder moderater Demenz sowie Pflegende und Angehörige können bei dieser Studie dabei sein. Wie ist die häusliche Pflegesituation? Wann traten erste Anzeichen auf? Derlei Fragen sind für diese Forschung von großem Nutzen.
Zum anderen ist DigiDEM Bayern ein Weg für digitale Angebote. Das Wissen, wie man in der Demenzversorgung unterstützt werden kann oder welche Probleme bei der Gesundheitsversorgung auftreten können, erleichtert vielen Menschen den Alltag. Durch digitale Wege begleitet, wird ein Weg geschaffen, dass das Krankheitsbild besser verstanden oder bewältigt werden kann.
Die Nutzung über Smartphone, Tablet, Laptop oder stationärem Computer ist Voraussetzung, um bei dieser Informationsquelle dabei zu sein. Diese digitalen Begleiter werden in der Altersgruppe 80 plus immerhin im niedrigen zweistelligen Bereich genutzt. Bei Pflegenden oder Angehörigen erfolgt eine Nutzung bereits im Bereich von über 80 Prozent.
Bei www.digidem-bayern.de gibt es Möglichkeiten, neueste Angebote zu erfragen oder digital Fragebögen auszufüllen, um eigene Belange zu erkennen und sich Hilfe zu suchen. Oft wird Bedarf nicht frühzeitig erkannt. Wissenstests zum Thema Demenz geben Aufschluss über Vorteile einer zeitgerechten Behandlungsmöglichkeit. Aber auch die sogenannte Angehörigenampel findet großen Zuspruch. Hier geht es um die Belastungssituation für pflegende Angehörige, die die Hauptlast tragen.
Hörtest und Newsletter werden ebenfalls angeboten. Monatlich wird über aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse berichtet. Auch ein Online-Pflegekurs wird angeboten, wobei sicherlich für den einen oder anderen Pflegenden nützliche Tipps dabei sind. Nicht alleine gelassen zu werden und zu spüren, dass es um ein Schicksal geht, welches so viele berührt, ist durch Zuhören der aktuell angebotenen Podcasts möglich.
Brigitte Reinard, die Seniorenbeauftragte der Stadt Roth, erklärte, die Angebote zum Anhören könnten wie Nachschlagewerke betrachtet werden. Die Forschung schreite immer weiter voran. Ständig auf dem aktuellen Stand zu sein, sei für alle Beteiligten wichtig.
pas
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