Landkreis Roth
Damit sich die ersten Schleiereulen im Landkreis Roth ansiedeln

Auszubildende des Forstbetriebs fertigen Nistkästen für die im Landkreis noch nicht heimischen Tiere

17.11.2022 | Stand 17.11.2022, 15:00 Uhr

Der große Kasten ist die Nisthilfe für die Schleiereulen. Janine Brunner und Bastian Link tragen einen Kasten für Kleinfalken. Angefertigt wurden alle von den Auszubildenden des Forstbetriebs Allersberg, Kilian Schwarz, Jakob Gärtner und Bernd Hollstein. Stolz auf die Ergebnisse sind Forstwirtschaftsmeister Thomas Bayerlein und Forstbetriebsleiter Harald Schiller (von links). Foto: Schmitt

Von Robert Schmitt

Allersberg – Die drei Auszubildenden des Forstbetriebs Allersberg haben Nistkästen für Schleiereulen gebaut. Unter Aufsicht ihres Ausbilders, Forstwirtschaftsmeister Thomas Bayerlein, sind Jakob Gärtner, Bernd Hollstein und Kilian Schauer drei koffergroße Holzquader mit einem Innenleben gelungen, das mit einem Vorraum und der eigentlicher Bruthöhle ganz auf die Nistgewohnheiten der Schleiereulen abgestimmt ist. Im Laufe der nächsten Monate werden die Nistkästen in Hütten, Lagerhallen und Unterständen des Forstbetriebs platziert.

Schleiereulen sind auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten zu finden. In Bayern gibt es offiziellen Schätzungen zufolge 1300 bis 1700 Brutpaare. In den Wäldern des Landkreises Roth brüten bislang keine Schleiereulen. Das könnte sich dank der Nistkästen bereits im nächsten Frühjahr ändern.

Die Artenschutz-Initiative ging von zwei Jägern aus. Janine Brunner und Bastian Link aus Hilpoltstein haben kürzlich eine Ausbildung zum Falkner absolviert. Dabei haben sie sich intensiv mit der Vogelwelt der Wälder beschäftigt und sind auf die gefährdete Schleiereule gestoßen. „Wir wollten den lautlosen Vögeln mehr Nistmöglichkeiten verschaffen“, sagt Brunner. Bei Harald Schiller, Leiter des Forstbetriebs Allersberg, und Thomas Bayerlein rannten die beiden Falkner offene Türen ein. Insbesondere, weil der Bau in den Lehrplan der Azubis passt. „Sie müssen auch Holzkonstruktionen rein nach Plan fertigen können, ohne sie jemals zuvor gesehen zu haben“, erklärte der Forstwirtschaftsmeister. „Wenn wir dabei noch etwas Gutes für den Artenschutz leisten können, freut uns das umso mehr“, ergänzte Harald Schiller.

Der erste Nistkasten hängt bereits unter dem Dach eines Unterstands der Ausbildungswerkstatt Waldhaus bei Heideck. Und weil Janine Brunner als Tierärztin im Medizinischen Pferdezentrum Stephansmühle arbeitet, werde auch dort ein Eulennistplatz eingerichtet, versprach sie.

Als nächstes Projekt sollen Turmfalken bei der Brut unterstützt werden. Auch dafür haben die drei Auszubildenden des Forstbetriebs erste Nistkästen gefertigt. „Aktuell sind wir auf der Suche nach geeigneten Standorten für die Kleinfalken-Kästen“, sagte Link.

HK