Der Countdown läuft! An diesem Sonntag verwandelt sich der Landkreis Roth wieder zu einer einzigen Triathlonparty. Bei der Pressekonferenz zur Challenge Roth stellten sich am Donnerstag die Favoriten im Profifeld der Männer und Frauen unter den 3500 Starterinnen und Startern vor. Eine Nachmelderin stand im Mittelpunkt – und das Fußball-Duell Deutschland gegen Dänemark.
Ditlev gegen Lange, Lange gegen Ditlev. Auf dieses Duell des zweifachen Roth-Siegers von 2022 und 2023 sowie des Siegers von 2021 könnte sich der Kampf um die Rother Langdistanz-Krone reduzieren. Denn der Weltbestzeithalter (7:24:40 Stunden) und Rad-Dominator aus Dänemark gegen den vielleicht weltbesten Triathlon-Marathonläufer aus Deutschland, der als Erster überhaupt unter 2:30 Stunden bleiben will. Am besten am Sonntag in Roth – mit einem Spezialschuh von Adidas.
Patrick Lange trägt Spezialschuh von Adidas
Kann man Magnus Ditlev aber überhaupt schlagen? „Kann man“, sagte Patrick Lange und erinnerte daran: Bei der Ironman-WM in Nizza im vergangenen Herbst ließ der zweifache Hawaii-Champion den Konkurrenten hinter sich. In Roth war ihm das zweimal in Folge nicht gelungen. Langes Rezept: „Es den Fußball-Jungs nachmachen“, sagte er und sorgte für Lacher im Saal, „die haben die Dänen 2:0 weggeputzt.“ Lange würde auch einen Doppelpack benötigen. Neben Ditlev ist auch Daniel Baekkegard, der Vorjahresvierte, am Start.
Magnus Ditlev peilt dritten Roth-Sieg in Serie an
Ditlev stieg in das Fußball-Spiel ein und verwies seinerseits auf die strittige(n) Schiedsrichterentscheidung(en) beim Achtelfinalsieg der Deutschen im EM-Achtelfinale. Und am Sonntag gibt es in Roth definitiv keine Videoschiedsrichter (VAR), wenn der 26-Jährige bei seinem „Lieblingsrennen“ als erst Dritter überhaupt den „Threepeat“, also drei Siege in Serie, schaffen kann. Das war nur dem Australier Chris McCormack und dem „König von Roth“ Lothar Leder (insgesamt sogar fünf Erfolge) gelungen. Nach seiner Weltbestzeit im Vorjahr beim Challenge ist Ditlev schon der „neue König“. Die Krone fehlt ihm aber noch. Was im weitesten Sinne daran erinnerte, war der Fellhelm mit Hörnern, den der Rudy von Berg („Bison“) auf dem PK-Podium trug – einen Podiumsplatz peilt der US-Amerikaner als Mitfavorit auch am Renntag an.
Kyle Smith sagt Start beim Challenge Roth ab
Einer wird dort nun doch nicht anzutreffen sein: Denn welche Konkurrenz der Langdistanz-Klassiker in Roth inzwischen durch die lukrative T100-Profiserie der PTO auch hat, zeigt die Personalie Kyle Smith. Der formstarke Neuseeländer hat eine Wildcard für das Event in London Ende Juli erhalten und lässt deshalb sein geplantes und verkündetes Roth-Debüt sausen.
Jonas Deichmanns Weltrekordversuch in Roth
Und noch ein anderer prominenter Starter stand am Donnerstag im Mittelpunkt, obwohl er gar nicht im Saal dabei war – oder vielmehr sein konnte: Jonas Deichmann drehte seine 57. Runde durch das südliche Mittelfranken. Am Sonntag, dem Renntag, wird der Extremsportler seine 60. Langdistanz in Serie im Rahmen des Challenge-Rennens absolvieren: Halbzeit bei Deichmanns Weltrekordversuch von 120 Tagen.
Anne Haug meldet nach
Dafür ist eine am Sonntag dabei, mit der kaum einer gerechnet hat: Die einzige deutsche Hawaii-Siegerin Anne Haug („Ich freue mich riesig“) meldete kurzfristig nach. „Roth war heuer nicht geplant“, sagte die Bayreutherin, die der Verlockung ihres „Heimrennens“ doch erlegen war - auch weil ihre Saison mit Rennabsagen bisher „ganz anders als geplant“ verlaufen ist. Haug fühlt sich nach Verletzungsproblemen nun fit genug, um den Kampf um den Sieg mit der zweiten deutschen Weltklasse-Athletin Laura Philipp aufzunehmen. „Es wird relativ knapp werden“, sagte Haug, bekanntlich eine herausragende Läuferin.
Sieg wäre „noch mehr wert“ für Laura Philipp
Anders als ihre Landsfrau kommt der Challenge für die Hawaii-Dritte Philipp „nicht spontan“, wie sie lachend sagte. Sie spricht von einer „zweiten Chance“ nach dem dritten Platz mit „wahnsinnig starkem Rückstand“ im Rekordrennen des Vorjahres mit der tatsächlich irren Weltbestzeit von Daniela Ryf (8:08:21 Stunden). Philipp hatte „nach dem Überqueren der Ziellinie schon den Wunsch zurückzukommen“. Nun mit Haugs Konkurrenz am Sonntag, so sagte die bisherige Top-Favoritin , „wäre der Sieg noch mehr wert“.
mgb
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