„Volker Bauer in 100 Sekunden.“. So heißt das Videostück, mit dem „Plenum TV“ den CSU-Abgeordneten aus dem Landkreis Roth bei einer Sommerreise durch den Stimmkreis porträtiert.
Redakteurin Charlotte Göbel hat den Parlamentarier zu einem Biotop am Heidenberg, zur Hubschrauberstaffel der Bayerischen Polizei in der Rother Kaserne, ins Kreiskrankenhaus und nach Spalt begleitet, wo Vertreter der Hopfengenossenschaft über den Fortgang des Wasserprojekts berichteten, das der Freistaat mit zehn Millionen Euro fördert.
Rückhaltebecken in Sandabbaugebieten
Andreas Auernhammer und Tobias Merkenschlager berichteten dem Abgeordneten, dass man das Konzept zwischenzeitlich in Kontakt mit dem Wasserwirtschaftsamt noch weiterentwickelt habe. Zwei Drittel des Wassers solle nun durch dezentrale Rückhaltebecken bei Starkregenereignissen gesammelt werden. Sie äußerten daher den Wunsch, Bauer möge sich in München dafür einsetzen, dass regionaler Sandabbau ohne Wiederverfüllungspflicht erleichtert werde oder bestehende Gruben von dieser Pflicht befreit würden, um sie als Speicher nutzen zu können.
Ein Wunsch der beim CSU-Politiker auf offene Ohren stieß. Einen ersten solchen Vorstoß hatte Bauer bereits im Sommer 2023 unternommen. „Ausgang: offen“, sagt er. Aber es gebe durchaus Chancen, so Gewässer mit verschiedenen Mehrwerten zu schaffen.
Bereits ausgezahlt hat sich Bauers Einsatz in der Otto-Lilienthal-Kaserne. Seit vielen Jahren ist dort ein Teil der Bayerischen Polizeihubschrauberstaffel stationiert. Die Fluggeräte kommen nicht nur beim Transport der Sondereinsatzkommandos zum Einsatz. Auch für die Waldbrandbekämpfung oder die Notfallrettung heben sie vom Kasernen-Flugfeld ab. Drei bis vier Einsätze pro Tag würden ab Roth geflogen, so Dienststellenleiter Michael Sachs.
Bauer nahm 2018 den Wunsch nach leistungsfähigeren Maschinen auf und setzte im Ausschuss für Fragen des öffentlichen Diensts 2019 mit anderen Abgeordneten die Beschaffung moderner Helikopter durch. Investitionsvolumen: 120 Millionen Euro.
Bereits 2015 machte Bauer nach eigenem Bekundenaußerdem eine andere Entwicklung möglich, die Roth heute für die Polizeifliegerei im Freistaat bedeutend macht. Er regte Beschaffung und Einsatz von Drohnen im Polizeidienst an, um die Einsatzmöglichkeiten zu verbessern und gleichzeitig Kosten zu sparen. 2021 wurde das „Kompetenzzentrum Drohne“ in der Otto-Lilienthal-Kaserne Roth feierlich eingeweiht. 250 angehende Drohnenpiloten durchlaufen dort nun jedes Jahr die zweiwöchige Ausbildung. Geflogen wird nicht nur auf dem Kasernengelände, sondern auch in zivil am Brombachsee und anderen Standorten im Landkreis. „Wir sind oft unterwegs in Südmittelfranken“, sagt Sachs. Bayernweit sind aktuell 300 Drohnen im Polizeidienst im Einsatz. Tendenz: steigend.
Ausdünnung befürchtet
Ein Beispiel für unterschiedliche Interessen zwischen Berlin und München konnte Bauer mit der Krankenhausreform ebenfalls ansprechen. „Ich bin froh, dass wir den Zentralisierungsprozess hin zu einer starken Kreisklinik bereits vor Jahrzehnten gemeistert haben“, beschrieb er die Verhältnisse im Landkreis. Für ihn würde die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zu einer Ausdünnung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum führen. „Dagegen stemmen wir uns an der Seite von Staatsministerin Gerlach entschieden“, kündigte er für die CSU im Landtag an.
58 Millionen Euro Förderung des Freistaats für die Sanierung der Kreisklinik 2023 – 3,2 Millionen Euro mehr als ursprünglich vorgesehen – seien ein starkes Zeichen. „Parteiübergreifend lautet unser Ziel im Kreistag angesichts bekannter Baupreisentwicklung: hohe Förderquote für Roth“, so Bauer am Weinberg.
HK
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