Leichtathletik
Cross-DM: Elias Kolar von der TSG Roth in hochklassigem U20-Feld

22.11.2024 |

Für Elias Kolar lief es zuletzt in Pforzheim nicht rund. Der Kurs bei der DM liegt ihm voraussichtlich mehr. Foto: Görlitz

Matschige oder gefrorene Böden, Kälte, Wind und vielleicht sogar ein wenig Schnee – Winterzeit ist Crosslauf-Zeit. Am Samstag, den 23. November, suchen die Crossläuferinnen und -läufer bei der Deutschen Meisterschaft wieder ihre Besten. Auch aus der Region werden einige Starter mit Ambitionen Richtung deutsch-belgische Grenze, genauer gesagt nach Hörstel-Riesenbeck in Nordrhein-Westfalen fahren. Alexander Köhn, Florian Macher und Johannes Weizinger (alle TSG 08 Roth) werden auf der Kurzstrecke (4,3 km) an den Start gehen. In der U 20-Wertung wiederum will Elias Kolar von der TSG 08 Roth die sechs Kilometer lange Strecke nutzen und um den Titel mitlaufen.

Kolar jetzt Regensburger – mit weiterhin guten Verbindungen zur TSG Roth

Dass Kolar im Gelände bestehen kann, hat er wiederholt bewiesen. 2023 gewann er die Bayerische Meisterschaft in der U18, bei der Deutschen Meisterschaft wurde der junge Büchenbacher starker Fünfter. Im Januar dieses Jahres sicherte er sich dann den bayerischen Titel in der Wettkampfklasse U 20, in der er mittlerweile antritt. Zuletzt musste er allerdings beim zweiten Lauf des Deutschland-Cross-Cups in Pforzheim einen Rückschlag wegstecken. Kolar kam mit dem sehr verwinkelten und unrhythmisch zu laufenden Kurs überhaupt nicht zurecht und landete am Ende nur auf Rang acht. „Auf der letzten Runde habe ich gar nicht mehr richtig angegriffen, das hatte an dem Tag einfach keinen Sinn.“

Seit Beginn des Wintersemesters wohnt, studiert und nicht zuletzt trainiert Kolar in Regensburg. Sportlich hat er sich der LG Telis Regensburg angeschlossen, für die er ab der kommenden Saison auch offiziell laufen wird. Zwar sei der Wechsel in vielerlei Hinsicht eine Umstellung gewesen. Nichtsdestotrotz fühle er sich in der Donaustadt „extrem wohl“, erzählt der 18-Jährige, gerade auch sportlich. Mindestens viermal die Woche werde in der Gruppe trainiert, alles sei sehr strukturiert. Nach rund fünf Jahren trennten sich damit auch die Wege von Kolar und seinem „Entdecker“ und bisherigen Trainer in Roth, Leonhard Schroll. Im Guten, wie der junge Büchenbacher betont. „Ohne Herrn Schroll wäre ich niemals da, wo ich bin und dafür bin ich ihm sehr dankbar.“

Kolar zur DM: „Ich sehe auf jeden Fall Chancen für mich“

An der Donau arbeitet Kolar nun mit Kurt Ring und Doris Scheck zusammen. Das Training habe sich insgesamt deutlich verändert. „Die Vorgaben sind wesentlich spezifischer und die Umfänge einfach höher.“ Für die Crosslauf-Meisterschaft am Samstag hat sich Kolar einiges vorgenommen. Im Gegensatz zum Rennen vor wenigen Tagen in Pforzheim scheint der Kurs in Hörstel-Riesenbeck – dabei geht es anscheinend sogar durch eine große Reithalle – eher für ihn gemacht zu sein: einige längere Geraden, nicht zu viele Kurven, kaum Hindernisse oder Anstiege. Nicht zuletzt die Streckenlänge von sechs Kilometern lässt ihn hoffen. Für so manchen gelernten Mittelstreckler im Feld könnte das womöglich zum Ende hin zu fordernd sein. Einem Langstreckenläufer, wie Kolar einer ist, sollte das hingegen deutlich besser liegen. „Ich sehe auf jeden Fall Chancen für mich, vor allem auf der zweiten Streckenhälfte.“ Zwar sei mit David Scheller, Jakob Dieterich und einigen anderen aus den Dortmunder oder Münchener Teams ein „extrem hochkarätiges Feld“ gemeldet, wie Kolar konstatiert. Letztlich müsse man beim Crosslauf aber sowieso immer auf alle achten, „mit einem starken Tag kann da jeder vorne reinlaufen“. Nicht zuletzt, weil bei dieser Disziplin immer viel Gedränge und Geschubse herrsche, um jeden Vorteil gefightet werde und eine „DM einfach eine DM ist“.

Speziell trainiert hat er für die Crosslauf-Meisterschaft nicht. „Cross zu trainieren ist schwer“, erklärt der Student. Dafür seien die Wettkampfstrecken einfach zu unterschiedlich. Im vergangenen Jahr habe er das probiert, „aber die Strecke war letztlich total anders als gedacht. Da kann man sich einfach nicht wirklich spezifisch vorbereiten.“ Stattdessen absolviert er immer wieder verschiedene Waldrunden mit kleineren Bergauf- und Bergab-Passagen sowie wechselnden Untergründen. Das müsse reichen.

Motiviert ist der 18-Jährige auf alle Fälle. Denn am Samstag läuft er in Hörstel-Riesenbeck nicht nur um die Deutsche Meisterschaft. Darüber hinaus werden bei diesem Wettkampf die letzten Tickets für die Teilnahme an den Cross-Europameisterschaften vergeben. Und da wäre Kolar sehr gerne mit dabei.

HK


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