„Das überlege ich mir noch.“ Das sagte Rebecca Robisch unmittelbar vor dem Challenge Roth 2024 bezogen auf ihre Schwimm-Taktik. Und sie lächelte dabei verschmitzt. Robisch, die Ex-Profi-Triathletin aus Roth, die in der ganzen Welt unterwegs war und in ihrer Heimat nun ihren ersten Langdistanz-Triathlon absolvierte, wollte vorne dabei sein. Und das gelang ihr.
Mit der Startnummer 108 legte sie im Main-Donau-Kanal los. Es war kurz bevor sich die leichte Wolkendecke lichtete, die Sonne durchkam und die guten Schwimm-Bedingungen nochmal verbesserte. Das nutzte ein Dreigespann bestehend aus der Britin Abi Bedwell, die nach 52:35 Minuten aus dem Wasser kam, dicht gefolgt von Anne Haug (52:37) und Robisch (52:39).
Knappes Rennen
Die Sportlerin, die für die Radfreunde Hilpoltstein an den Start ging, war also vorne dabei. Es ging aufs Rad: Wo sie so lange wie möglich bei den Top-Athletinnen mitfahren wollte. Auch das klappte gut. Als Zweite erklomm Robisch den Solarer Berg. Erst gegen Ende der ersten Radrunde konnten die Verfolgerinnen Laura Philipp und Els Visser aufschließen und überholen.
Aber: Robisch war fest entschlossen, wolle zeigen, was sie kann, sagte sie vor dem Rennen. Die Rotherin blieb dran und kam als Vierte in die Wechselzone zwei (Radzeit; 4:37:25 Stunden). Beim Lauf wurde es happig. Robisch hatte Körner, aber erst war nach 15 Kilometern Anne Reischmann, dann nach 18 Kilometern die Amerikanerin Danielle Lewis vorbeigezogen. Auch die Dänin Katrine Graesboll Christensen überholte Robisch noch – aber das war es dann auch (Laufzeit: 3:03 Stunden). Als Siebte mit einer Gesamtzeit von 8:36:51 Stunden kam Robisch bei ihrem ersten Langdistanz-Triathlon überhaupt ins Ziel. Eine Fabelzeit für eine Landkreisschnellste. Diesen Titel trägt sie nun ganz offiziell. Bei den Männern entwickelte sich unterdessen ein spannendes Rennen.
Daniel König lässt Kontrahenten hinter sich
Adrian Lober vom LaCarrera Tri Team Rothsee sprang nach 53:17 Minuten als Erster aus dem Rothsee. Es folgte ihm Jeremias Gerner (TSG Roth, 55:15). Es ging aufs Fahrrad. Und nach 16 Kilometern hatte Gerner seinen Kontrahenten schon eingeholt, fuhr voran. Im südlichen Landkreis herrschten schwierige Bedingungen, da Nieselregen einsetzte. Aber Gerner zog durch, lag auch nach der ersten Radrunde vor Lober. Die drittschnellste Zeit hatte mittlerweile Daniel König von der DJK Abenberg, der etwas später als geplant gestartet war, sich somit nicht im direkten Zweikampf mit seinen Kontrahenten befand. Aber er kämpfte natürlich auch gegen die Uhr: 4:27:08 Stunden betrug seine Radzeit, Gerner war mit 4:26:26 Stunden etwas schneller). Beim Laufen war der Unterschied dann aber deutlich größer: König holte im virtuellen Ranking stetig auf. Bei Kilometer 21 hatte er nur noch 2:14 Minuten Rückstand, bei Kilometer 27 waren es nur noch 47 Sekunden und nach 30 Kilometern ging König schließlich in Führung. Und diese ließ er sich nicht mehr nehmen. Mit einer Laufzeit von 2:57 Stunden und einer Gesamtzeit von 8:27:08 Stunden sicherte er sich den Titel Landkreisschnellster. Er übernimmt die Klinke von Felix Weiß, der im Vorjahr 8:47:55 für den Challenge Roth benötigte, diesmal aber nicht an den Start ging. Aber was passierte hinter König? Lober kam nochmal, überholte Gerner zwei Kilometer vor dem Ziel und kam auf Position zwei (8:34:06). Gerner wurde drittschnellster Landkreisstarter in 8:36:02 Stunden.
Ibert auf Platz zwei der Frauen
Da war die zweitbeste Landkreisstarterin noch nicht im Ziel. Wer aber schnappt sich Platz zwei und wird Schnellste hinter Robisch? Es war Sophia Ibert, die zwar für den Post SV Nürnberg startete, aber bekanntlich aus Allersberg kommt. 9:34:55 Stunden standen bei ihr am Ende zu Buche. Und damit schlug sie ihre Zeit aus dem vergangenen Jahr, wo sie als schnellste Landkreisstarterin in 9:38 Stunden ins Ziel gekommen war.
adb/HK
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