Experte im Interview
Challenge Down Under: Triathlonbegeisterte Australier reisen einmal um die Welt nach Roth

04.07.2024 | Stand 04.07.2024, 9:00 Uhr |

Shane Smith (2.v.r.) mit den Tourleitern (von links) Markus Van Niekerk, Kate Bevilaqua, Donna Smith und Guy Crawford. Foto: TriTravel

Der Challenge Roth ist internationaler denn je. Aus 96 Nationen kommen die Sportlerinnen und Sportler, von A wie Ägypten bis Z wie Zypern. Über 80 Athleten gehen unter australischer Flagge an den Start. Viele Challenge-Publikumslieblinge kamen „from Down Under“, umgekehrt erfreut sich der Triathlon auf dem Kontinent besonderer Beliebtheit. Woran liegt das? Eine entscheidende Rolle spielt Shane Smith.

Er ist Leiter von TriTravel, einer Reiseagentur, die Athletinnen und Athleten zu Triathlon-Events rund um den Globus bringt. Dieses Jahr gibt es ein Jubiläum: Seit 20 Jahren organisiert Smith für Sportlerinnen und Sportler Reisen nach Roth. 2005 fiel der Startschuss. Just in dieser Zeit gewann Chris McCormack – wie Smith ein Australier – den Challenge viermal in Folge (2004 bis 2007).

Australier reisen nach Deutschland



„Ich war damals Redakteur und habe McCormack auf das Cover unseres Magazins gepackt“, sagt Smith, der für das „Australian Triathlon Magazine“ arbeitete. „Die Ausgabe war ein Verkaufsschlager und hat sicherlich zu diesem speziellen Mythos des Challenge Roth in Australien beigetragen. Bei TriTravel wollte ich dann so viele Australier wie möglich nach Deutschland bringen, damit sie diese weltweit einzigartige Erfahrung machen können.“

Nicht nur Australier bringt Smith nach Deutschland. Auch Amerikaner, Neuseeländer und Briten sind dieses Jahr dabei. Dabei stößt er in ganz neue Dimensionen vor: 2005 betrug der Tross 15 Personen, dieses Jahr sind es 500.

Guides unterstützen die Starter



Der Ablauf 2024: Es gibt zwei Gruppen. Die erste kommt am 2. Juli in Deutschland an und bleibt sieben Nächte, die zweite kommt am 4. Juli für fünf Nächte. TriTravel arbeitet mit Hotels in Nürnberg und Roth zusammen sowie mit einem Busbetrieb. Dieser bringt die Athleten vom Hotel an die Strecke. Mit an Bord: „Tourleaders“, wie Smith sagt. Zehn bis 15 Guides zeigen den Sportlern die Eigenheiten der Strecke, geben zum Beispiel Tipps zum Schwimmen im Kanal. Es gibt ein Welcome-Dinner, der Challenge Store öffnet außerplanmäßig, Smith bereitet für die Sportler Goodie-Bags vor – das Rundum-Paket also.

Kosten variieren



Was kostet das? „Gute Frage“, sagt Smith. „Es variiert, ich kann es wirklich nicht genau sagen. Was ich aber sagen kann: Wir haben Wirtschaftsstudien erhoben und können anhand dessen schätzen, dass wir in diesem Jahr etwa zwei Millionen Euro in der lokalen Community lassen werden.“

Warum ausgerechnet der Challenge Roth? Smith hat die Business-, aber auch die Sport-Brille auf, war früher Triathlet. „Während der Zeit fühlt es sich an wie bei einer großen Familie. Und der Veranstalter lässt sich immer etwas Neues einfallen. Mal gibt es ein Feuerwerk, mal eine Lasershow. Du könntest fünf Jahre in Folge in Roth starten und hättest jedes Mal etwas anderes. Mittlerweile ist der Challenge auch ein großes TV-Event – auch das ist aufregend.“

„Bestes Massen-Sport-Event der Welt“



Wenn Smith Sportlern den Challenge Roth in einem Satz vermitteln müsste: „Das beste Massen-Sport-Event der Welt; es gibt nichts Vergleichbares.“ Smith erzählt von einem Kunden: Er ist 75 Jahre alt, hat fünf Mal den Ironman Hawaii gemacht. Welche Herausforderung wartet jetzt noch auf ihn? „Ich habe zu ihm gesagt: Bevor du dich zur Ruhe setzt, muss du einmal in Roth gestartet sein.“ Smith pausiert und freut sich: „Und jetzt hat er gebucht. 2025 ist er in Roth dabei.“

adb

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