Hilpoltstein
Brücke zwischen Tradition und Moderne

Mit großem Aufgebot feiert der Mittelfränkische Schützenbund seinen Schützentag in Hilpoltstein

31.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:29 Uhr

Fahnenschwenkend ziehen die Schützen in die Stadthalle ein. Foto: Unterburger

Von Robert Unterburger

Hilpoltstein – Mit einem mehrstündigen Festakt in der Hilpoltsteiner Stadthalle hat der Mittelfränkische Schützenbund im Schützengau Schwabach-Roth-Hilpoltstein seinen 71. Schützentag gefeiert. Dabei wurden Vereinsmitglieder aus ganz Mittelfranken geehrt. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft würdigten die ehrenamtliche Arbeit der Schützenvereine.

Zum Auftakt grüßte die Böllergruppe mit Salutschüssen vor der Stadthalle, ehe die Schützinnen und Schützen mit vielen Vereinsfahnen in die Halle einzogen. Ein „Fahnenmeer“ versammelte sich vor der Bühne, während die Stadtkapelle Hilpoltstein die Gäste, die aus ganz Mittelfranken gekommen waren, unterhielt.

Bestandteil einer„wehrhaften Demokratie“

Karl Freller (CSU), der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, erzählte, dass er schon als Zwölfjähriger der Privaten Feuerschützengesellschaft Schwabach beigetreten war, deren Mitglied er jetzt 54 Jahre ist. „Ihr steht für Solidarität und Zusammenhalt“, lobte er die Schützen, „ihr bewahrt eine Tradition und Brauchtum, ihr seid ein Bestandteil der wehrhaften Demokratie.“ Das Worte „Schütze“ komme von „schützen“, hob er ebenso wie die Jugendarbeit hervor. „Eure Disziplin und euer Engagement sind ein Gewinn für alle.“

Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl lobte „das gute Miteinander“ der Vereine mit der Stadt Hilpoltstein. „Das Vereinsleben prägt unsere Gesellschaft“, betonte Landrat Herbert Eckstein (beide SPD). „Alle gesellschaftlichen Gruppen kommen in Vereinen zusammen.“ Und: „Ihr Schützen wart Trendsetter. Auch Frauen haben eure Vereine geprägt.“ Viele neue Schützenhäuser „vom Feinsten“ stellten eine Erfolgsbilanz dar. Alle Ehrenamtlichen leisteten eine „großartige Arbeit“ und trügen dazu bei, Gemeinschaft zu pflegen.

„Rund 42 000 Euro flossen in die Jugend- und Lehrgangsarbeit“, berichtete Bezirksschützenmeister Gerold Ziegler, „die Zuschüsse sind bei uns gut angelegt, vor allem das Thema Sportstättenbau liegt uns sehr am Herzen.“ Erfreulich sei es auch, dass in Uffenheim ein Schützenmuseum entstehe. „Es soll ein sportlich orientiertes Museum werden, der thematische Schwerpunkt soll auf die Zeit ab 1950 gelegt werden.“ Der mittelfränkische Schützenbund habe im letzten Jahr 54267 Mitglieder gehabt.

Als neue Bezirksjugendleiterin stellte Ziegler die 23-jährige Andrea Nieberle aus Dollnstein vor, die dem Schützengau Eichstätt angehört. „Es ist schön, dass wir junge Leute haben, die Verantwortung übernehmen“, freute sich die Europa-Abgeordnete Marlene Mortler (CSU). „In den Schützenvereinen wird engagierte Jugendarbeit gemacht, damit baut ihr eine Brücke zwischen Tradition und Moderne.“

„Allerhöchster Respekt“ vom Bezirkstagspräsidenten

„Die Schützen treten immer freundlich und bescheiden auf“, lobte Bezirkstagspräsident Armin Kroder (FW). „Ich bin auf die Leistungen unserer großartigen Sportler extrem stolz und spreche meinen allerhöchsten Respekt aus.“ Im Schießsport brauche es Menschen, die sich im Ehrenamt engagieren. „Ihr seid auf der Seite der Menschen, die es nicht besser wissen, sondern die es besser machen.“ Er sei der Auffassung, „dass wir ein strenges und gutes Waffenrecht haben – jetzt schon“, sprach der Bezirkstagspräsident eine aktuelle Diskussion an und unterstrich dies mit einem Zitat des französischen Schriftstellers und Staatsphilosophen Montesquieu, der mal gesagt hat: „Wenn es nicht erforderlich ist, ein Gesetz zu erlassen, dann ist es erforderlich, kein Gesetz zu erlassen.“

In einem Ehrungsmarathon wurden Schützinnen und Schützen aus ganz Mittelfranken geehrt. So erhielten aus dem Landkreis Gauschützenmeister Dieter Emmerling aus Thalmässing das Ehrenkreuz in Bronze vom Deutschen Schützenbund und Johann Eberle von der FSG Greding die höchste Auszeichnung des Deutschen Schützenbunds.

HK