Seit über 75 Jahren für das Rote Kreuz aktiv
BRK-Bereitschaft Hilpoltstein würdigt herausragende Lebensleistung von Martha Eckstein

16.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:26 Uhr

Die Geehrten der BRK-Bereitschaft Hilpoltstein um ihr herausragendes Mitglied Martha Eckstein (vorne, 3.v.l.). Foto: Heubusch

Von Rudolf Heubusch

Hilpoltstein – 20 Aktive der BRK-Bereitschaft Hilpoltstein sind bei einem großen Ehrungsabend für ihren 5- bis 50-jährigen Einsatz für das Bayerische Rote Kreuz ausgezeichnet worden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand aber Martha Eckstein, die sich schon seit mehr als 75 Jahren für das Rote Kreuz engagiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Martha Eckstein, die in Schlesien geboren und aufgewachsen ist, mit 19 Jahren nach Hilpoltstein. Bevor sie 1946 flüchten musste, arbeitete sie in Schlesien in einem Säuglingsheim. Zusammen mit vielen Kindern aus diesem Heims kam sie mit dem Zug nach Hilpoltstein und fand mit ihnen eine Zuflucht im Auhof, der damals ein Heim für schwer erziehbare Kinder war.

Kennengelernt hat sie in Hilpoltstein den seinerzeit schwer verwundeten Otmar Wittmann, der die Ortsgruppe des Roten Kreuzes nach dem Krieg wiederbelebte. Da das Helfen für Martha Eckstein schon immer wichtig war, schloss sie sich der Ortsgruppe auch gleich an. Sie sammelte Spenden und machte – meistens am Wochenende – Telefondienst für das Rote Kreuz. Sobald im heutigen Rathaus ein Notruf einging, lief sie zu einem in der Nachbarschaft wohnenden Fahrer, informierte ihn über den Einsatz und begleitete ihn auch sehr oft als Sanitäterin.

Und bis heute ist Martha Eckstein – trotz oder gerade wegen ihrer 95 Jahre – dem Roten Kreuz nach wie vor treu. Fünfmal im Jahr hilft sie bei den Blutspenderterminen im Hilpoltsteiner Rotkreuzhaus, um die Blutspender zu versorgen. Bei bis zu 250 Spendern pro Termin ein durchaus anstrengender Dienst. Und bis heute leitet Martha Eckstein den vor gut 55 Jahren gegründeten „Arbeitskreis Seniorenarbeit“.

Neben Martha Eckstein hat die BRK-Bereitschaft Hilpoltstein bei ihrem ersten Ehrungsabend seit drei Jahren auch noch weitere Jubilare aus den Jahren 2020, 2021 und 2022 ausgezeichnet. Bereits für 50 Jahre wurde Josef Lang geehrt. Jeweils seit 45 Jahren sind Heidrun Seger und Norbert Birkler dabei, dessen Ehefrau Beate Birkler für 35 Jahre ausgezeichnet wurde.

Seit 25 Jahren ist die frühere Bereitschaftsleiterin Stefanie Schmauser-Nutz dabei. Auch die jetzige Bereitschaftsleiterin Tanja Filary wurde ausgezeichnet: Sie ist seit 20 Jahren Mitglied der BRK-Bereitschaft. Jeweils für zehn Jahre geehrt wurden Doris und Siri Amler, Christopher Birkler, Annemarie Distler, Melanie Hofmann und der stellvertretende Bereitschaftsleiter Hannes Wild. Und jeweils seit fünf Jahren dabei sind Katharina Arlt, Gertraud Cartsburg, Rosa Hecht, Alina Krug, Florian und Moritz Lan, sowie Elisabeth Lehner.

Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl richtete seinen Dank nicht nur an das BRK, sondern an alle Hilfsorganisationen für die ehrenamtlich erbrachten Leistungen. „Ich bin stolz, dass die Zusammenarbeit der einzelnen Hilfsorganisationen hier in Hilpoltstein so hervorragend klappt“, so Mahl. Stellvertretend für die anderen Mitglieder der „Blaulicht-Familie“ bestätigte der stellvertretende Dienststellenleiter der Hilpoltsteiner Polizeiinspektion, Siegfried Frauenschläger, der zum Monatsende in den Ruhestand geht, das gute Miteinander. Er sei immer froh gewesen, sobald die Helferinnen und Helfer des BRK an der Einsatzstelle angekommen seien. Leider bekämen sie meist nicht die nötige Anerkennung. Kaum jemand bedanke sich für die Hilfe.

Kreisbereitschaftsleiter Michael Hofer blickte besonders auf die Herausforderungen der Pandemiezeit zurück. So hätten die vergangenen Jahre von allen sehr viel gefordert. Sei es beim Aufbau und Betrieb von Teststationen – oder zuletzt auch beim Einsatz für die Kriegsflüchtlinge. Die Hilpoltsteiner Bereitschaft sei bei allen Aufgaben immer wieder „vorne“ dabei gewesen, lobte Hofer, und das auch bei nur kurzen „Vorlaufzeiten“.

HK