Challenge Roth
Bitterer Tag: Ironman-Weltmeister Patrick Lange steigt wegen großen Schmerzen an den Rippen aus

07.07.2024 | Stand 07.07.2024, 20:23 Uhr |

Schmerzverzerrtes Gesicht: Patrick Lange nach dem Schwimmen beim Wechsel auf die Radstrecke. Foto: Karmann, dpa

Er wollte den Marathon als Erster im Rahmen einer Langdistanz unter 2:30 Stunden finishen, dabei bei perfekten Lauftemperaturen auch um den Sieg beim Challenge Roth mitkämpfen. Doch bis zu seinen speziellen Laufschuhen in der Wechselzone zwei kam Patrick Lange an einem der bittersten Tage seiner Karriere nicht.

Der deutsche Top-Athlet und zweifache Ironman-Weltmeister musste nach 20 Kilometern auf der Radstrecke am Seligenstädter Berg absteigen. Lange weinte im Arm von Rennleiter Felix Walchshöfer bittere Tränen.

Patrick Lange hält sich die Körperseite mit den verletzten Rippen



Mit offensichtlich heftigen Schmerzen quälte sich der 37-Jährige schon durchs Wasser und überhaupt aufs Rad. Er habe gleich nach dem Schwimmstart einen heftigen Tritt auf den Rippenbogen abbekommen, berichtete Lange. Er habe sogar einen Rippenbruch befürchtet. Mit „doll“ geprellter Seite, wie Lange sagte, konnte er nur auf einem Lungenflügel atmen. Die vage Hoffnung, die Verletzung an Land lockern zu können, verflog bald. Der Ausstieg mit schon großem zeitlichen Rückstand war unvermeidlich.

Aus beim „Lieblingsrennen“ in Roth ist „doppelt schade“



„Das ist doppelt schade“, sagte Lange, dem wieder fast die Tränen kamen, als er im Triathlonstadion bei seinem „Lieblingsrennen“ von den Zuschauern gefeiert wurde. Der oft sehr berechnend wirkende Spitzenathlet zog bewegt wortwörtlich seinen Hut vor dieser Geste.

„Das ist eine herbe Niederlage“, sagte er offen. In seiner langen Karriere habe er diese Tage aber schon öfter erlebt, sei aber oft nach abgeschlossener Seelenmassage auch gestärkt wiedergekommen. Das Positive für ihn ist: Laut der ersten Diagnose sei eben nichts gebrochen, die weitere Saisonplanung dadurch möglich. Lange will vor der WM auf Hawaii (26. Oktober) noch beim Ironman Frankfurt (18. August) starten.

Magnus Ditlev hat Weltrekord „verdient“



Dem nächsten Fabelrennen von Magnus Ditlev konnte er am Sonntag nichts entgegensetzen. „Magnus ist gemacht für diese Strecke“, würdigte Lange die Heldentaten des dänischen Konkurrenten bei dessen Hattrick in Roth. „Er hat sich den Weltrekord verdient.“

Seine Fußball-bezogene Spitze in der Challenge-Pressekonferenz ist dabei etwas schlecht gealtert. Die Deutschen hätten die Dänen im EM-Achtelfinale mit „2:0 weggeputzt“, sagte Lange im Hinblick auf Ditlev und Landsmann Daniel Baekkegard im Profifeld. Das wollte er den Kickern gleichtun, so war das zu verstehen. Dieses Vorhaben muss nun in Roth ein Jahr warten.

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