Grundsatzbeschluss gefordert
Es kommt Bewegung in Hilpoltsteins S-Bahn-Pläne

Strecken sind Teil des „Ausbauprogramm S-Bahn Nürnberg“

25.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:41 Uhr

Hilpoltstein als Teil des S-Bahn-Netzes Nürnberg: Zumindest in den Studien ist das Vorhaben gelandet. Foto: Karmann, dpa

Vergleicht man den aktuellen Fahrplan der Gredl mit dem, der noch vor ein paar Jahren galt, sind die Fortschritte beachtlich. Wo früher in den Abendstunden Schluss war, geht es heute bis Mitternacht, die Taktzahl wurde beachtlich erhöht. Für Ulla Dietzel (CSU) vom Hilpoltsteiner AK Verkehr und ihre Mitstreiter ist das aber nur der erste Schritt; Ziel soll eine S-Bahn bis Hilpoltstein sein.



In der jüngsten Kreistagssitzung forderte Dietzel dazu einen Grundsatzbeschluss, um den Druck auf die Bahn und den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) zu erhöhen. Der Kreistag solle demonstrieren, dass er voll hinter der S-Bahn steht: „Wenn wir uns nicht auf die Hinterfüße stellen, dann kommen wir nicht voran“, sagte Dietzel.

Ein Schritt, von dem Landrat Herbert Eckstein (SPD) sich wenig begeistert zeigte, zumal er noch einmal festhielt, dass man seitens des Landkreises das Nötige getan habe. Man beschäftige sich im Mobilitätsausschuss mit dem Thema und habe dem VGN alle Unterlagen zukommen lassen. So habe der Landkreis Roth mit der Machbarkeitsstudie für die Weiterentwicklung der Gredl eine fachliche Grundlage geschaffen, in der alle Aspekte betrachtet wurden, die für eine Durchbindung als S-Bahn erforderlich sind.

In der Studie wurde ein Stufenplan für den Ausbau empfohlen. Ein erster Schritt soll dabei die Auflösung beziehungsweise die technische Sicherung der insgesamt 17 unbeschrankten und ungesicherten Bahnübergänge sein. Für Eckstein der Knackpunkt schlechthin: „Die Übergänge müssen weg, nur dann wird auch die Gredl attraktiver.“ Nebenbei sind die Übergänge auch für die Streckenanwohner ein ständiges Ärgernis, muss doch der Zug vor jedem Übergang bremsen und zudem laut pfeifen. Was gerade in den Abend- und Nachtstunden unangenehm ist. Allerdings sind bisherige Bemühungen, die Übergänge zu reduzieren, erfolglos gewesen.

Optimierung der Infrastruktur



Der zweite Schritt, die Optimierung der Infrastruktur, liegt dann nicht mehr beim Landkreis und der Stadt Roth, dafür sind die DB Netz und das Verkehrsministerium zuständig. In diesem Zusammenhang gibt es allerdings durchaus Positives zu vermelden. So ist einem Schreiben des VGN zu entnehmen, dass der Freistaat Bayern zur Weiterentwicklung der S-Bahn im Großraum Nürnberg unter dem Titel „Ausbauprogramm S-Bahn Nürnberg“ (AuSbauNü) beschlossen hat, eine Ausbaustrategie zu entwickeln. Dazu hat der Freistaat „eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die das Ziel verfolgt,... eine Vielzahl neuer Maßnahmen auf ihre verkehrliche Wirksamkeit, bautechnische Machbarkeit und wirtschaftliche Darstellbarkeit hin zu untersuchen“.

Insgesamt sind derzeit mehr als 20 Projekte im AuSbauNü gelistet, die auf ihre Realisierbarkeit hin untersucht werden. Dazu heißt es seitens des VGN: „Eine mögliche Verlängerung der S2 bis nach Hilpoltstein ist Teil des Untersuchungsauftrags.“ Der AuSbauNü sei auf einen Zeitraum von mehr als vier Jahren angesetzt. „Dementsprechend ist eine Aussage, wann zu welcher Untersuchungsmaßnahme konkrete Ergebnisse vorliegen, von unserer Seite nicht möglich.“ Untersucht wird zudem laut Eckstein auch ein möglicher Ringschluss von Hilpoltstein zum Bahnhof Rothsee.

Prüfung der Realisierbarkeit eines Ausbaus



Dem Landkreis Roth attestiert der VGN, dass dieser bereits sämtliche Schritte zur Weiterentwicklung der Gredl eingeleitet habe, die in seiner Zuständigkeit liegen. „Der weitere Verlauf zur Prüfung der Realisierbarkeit eines Ausbaus der Bahnverbindung zwischen Roth und Hilpoltstein liegt jetzt in der Zuständigkeit des Freistaats und nachfolgend gegebenenfalls auch beim Bund.“ Der VGN sieht sich dabei als „Bindeglied zwischen dem Freistaat, den Gutachtern und der Region“.

HK