Wahrzeichen der Geschichte kennenlernen
Beim Tag des offenen Denkmals gibt es am Sonntag wieder Führungen in interessanten Objekten im ganzen Landkreis

05.09.2024 | Stand 05.09.2024, 11:00 Uhr |

Beim Tag des offenen Denkmals ist für jeden Geschmack etwas dabei: Egal ob Bierkeller, Mesnerhaus , die Gredinger Martinsbasilika oder die Rieterkirche in Kleinschwarzenlohe (Mitte). Fotos: Tratz, Ruthrof, Schultheiß, Initiative Mesnerhaus

Denkmalbesitzer und -verantwortliche ermöglichen auch heuer wieder am Tag des offenen Denkmals den Besuch zahlreicher historischer Gebäude. Am kommenden Sonntag, 8. September, sind viele Denkmäler geöffnet, meist wird bei Führungen deren Geschichte erläutert oder Gäste erfahren von Problemen und deren Lösungsmöglichkeiten beim Sanieren.

Rohr: Brauereigasthof Dorn
Von 10 bis 16 Uhr geöffnet ist diese ehemalige Gastwirtschaft an der Hauptstraße. Parken können Besucher am Gemeindehaus, Pfarrgasse 1. Jeweils zur vollen Stunde führt der Kreisheimatpfleger Klaus-Dieter Gugel durch das Gebäude, das Michael Dorn 1760 auf älteren Grundmauern errichtet hat. Seitdem war das imposante Gebäude ein Brauereigasthof. Nach einigen Jahren Leerstand kaufte die Gemeinde das Anwesen. Sie will es nach einer Sanierung als Ergänzung ihrer Verwaltungsräume nutzen.

Roth: Schloss Ratibor
Von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist das Schloss Ratibor, Hauptstraße 1. Die Führung ab 14.30 Uhr geht der Frage nach, was echt ist im Schloss und was vorgibt, mehr zu sein, als es ist. Oder was es mit dem Kamin im Prunksaal auf sich hat. Kurz: „Mehr Schein als Sein. Falsche Geschichte im Schloss.“

Hilpoltstein: Ochsenwirtskeller
Treffpunkt ist am Parkplatz des Gymnasiums am Patersholzer Weg. Von 13 bis 16 Uhr führt Andreas Schmitzer vom Museums- und Heimatverein (MuH) in den Keller, der in Teilen noch aus der Barockzeit stammt. Dieser gehörte einst zum Gasthof „Roter Ochse“, heute „Zur Post“. Der MuH entfernte vor einigen Jahren den Schutt, mit dem der Eingang zugeschüttet war, und machte ihn zugänglich. Dazu stellte er noch eine Tafel mit Informationen zur Geschichte auf.
Hilpoltstein: Residenz
Von 14 bis 16 Uhr gibt es in der Residenz, Kirchenstraße 1, Kurzführungen zum Thema „Kunstwerke in Stuck“ – mit 25 Jahren sein eigenes Traumhaus besitzen? Fürst Johann Friedrich beauftragte bei seinem Einzug in der Stadt die besten Handwerker für ein ganzes Schloss. Wie entstanden die vielen Stuckarbeiten? Warum ist nur ein kleiner Teil der Decken farbig? Besucher entdecken Geheimnisse, die Hunderte Jahre unter Farbschichten und hinter abgehängten Decken überdauerten und die Restauratoren vor rund zehn Jahren aufspürten. Jagdszenen, Götterhimmel und die badende Venus erzählen die Geschichte eines 400 Jahre alten Prachtbaus.

Greding: Basilika St. Martin
Um 14 Uhr beginnt die Führung in der Martinskirche, Bergstraße 17. Der Gästeführer Wolfgang Tratz erläutert die Besonderheiten der größten romanischen Pfeiler-Basilika im Bistum Eichstätt. In ihr wurde Glaube sichtbar gemacht – und sie kann noch heute viel über ihre Geschichte erzählen. Die Stadtmauer schließt sich direkt an den Kirchhof an. Einst gab es hier einen fränkischen Königshof. Auch der Karner im Friedhof ist etwas Besonderes.

Wendelstein: Heimathaus
In der Unteren Rathausgasse 24 ist das Heimathaus von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Etwa halbstündige Führungen werden ab 14.30 und 16 Uhr angeboten.

Das Haus wurde 1775 am Rand des Altorts als Schulhaus mit Schulzimmer und Wohnungen für zwei Lehrer gebaut. 1870 beschloss die Gemeinde – nach dem Bau eines neuen Schulhauses –, es als gemeindliches Armenhaus zu nutzen. Anfangs wohnten ältere Leute im Haus, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1960 Familien. Das dann ungenutzte Haus sollte 1975 für eine neue Straßenführung abgerissen werden. Heimatkundlich interessierte Wendelsteiner setzten sich für den Erhalt ein und gründeten den Heimatverein. Dieser sanierte mit viel Engagement das Haus. Heute wird es für Veranstaltungen des Vereins und für Feiern genutzt.

Der Heimatverein stellt seine Arbeit und Aktivitäten vor und bewirtet mit Kaffee und Kuchen.

Kleinschwarzenlohe: Rieterkirche Allerheiligen

In der von 14 bis 17 Uhr geöffneten Kirche an der Rangaustraße bietet der Freundeskreis Allerheiligenkirche ab 14, 15 und 16 Uhr sowie nach Bedarf Führungen an. Er informiert über die Baugeschichte der 1448 erbauten evangelischen Kirche. Kunstgeschichtliche Erläuterungen gibt es unter anderem zu den Altären (Apostelabschiedsaltar von Riemenschneider, Kreuzigungsaltar), zu den Fresken, Ornamenten und Totenschilden der Familie Rieter.

Kleinschwarzenlohe: Mesnerhaus

Ebenfalls von 14 bis 17 Uhr informiert die junge Initiative über das Mesnerhaus zur Kirche nebenan (Rangaustraße 3). Die beiden Gebäude prägen das Ortsbild am Rand von Kleinschwarzenlohe. Die Initiative versucht, mit einem Finanzierungs- und Nutzungskonzept, dem Gebäude eine Zukunft als Bürger- und Begegnungsort zu geben. Man kann das Sandsteinhaus aus dem 18. Jahrhundert besichtigen und Kaffee und Kuchen im Garten oder in der Scheune genießen

Heideck: Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer

In der Kirche am Marktplatz erläutert um 16 Uhr Marcus Hohmann die neuen Erkenntnisse über die Baugeschichte. Der Restaurator in der Denkmalpflege und langjährige Kirchenpfleger beschäftigte sich im Rahmen seiner Weiterbildung zum Master professional intensiv mit dem Gotteshaus, das ihn schon seit der Renovierung Anfang der 1980er-Jahre begleitet. Er erschloss bisher unbekannte Quellen und nahm dendrochronologische Untersuchungen vor. Der Baubestand datiert den Bau in die Zeit um 1390. Die Besucher werden mitgenommen auf eine Zeitreise durch Herrschafts- und Konfessionswechsel mit den damit verbundenen Schwierigkeiten. All das prägt das Erscheinungsbild der Kirche bis heute.

Eysölden: Schloss
Treffpunkt für die Führungen ab 13, 14 und 16 Uhr ist der Innenhof des Schlosses (Eysölden G 7). Die Heimatkundlerin Irmgard Prommersberger informiert über diese uralte Niederungsburg, die teils besichtigt wird. Eine Besonderheit ist das schmiedeeiserne Wirtshausschild aus der Rokokozeit.

HK

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