Greding
Außergewöhnlich: Freie Plätze in Kindergarten St. Martin

Katholischer Kindergarten und Krippe haben noch Kapazitäten – Zentrales Anmeldeportal „nicht geplant“

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:31 Uhr

Der katholische Kindergarten St. Martin ist bis in die jüngste Vergangenheit der beliebteste im Gredinger Gemeindegebiet gewesen, die Wartelisten für Eltern, die ihre Kinder hier betreuen lassen wollten, waren regelmäßig am längsten. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein: Sowohl im Kindergarten, als auch in der benachbarten Kinderkrippe gibt es laut der aktuellen Zahlen im nächsten Kindergartenjahr ein paar freie Plätze. Foto: Luff

Von Volker Luff

Der katholische Kindergarten St. Martin ist bis in die jüngste Vergangenheit der beliebteste in Greding (Landkreis Roth) gewesen, die Wartelisten für Eltern, die Kinder hier betreuen lassen wollten, waren regelmäßig am längsten. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein.



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Unter anderem die Situation in der Kinderkrippe und in den verschiedenen Kindergärten im Gredinger Gemeindegebiet sind Thema gewesen in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Familie, Bildung und Soziales. Doch obwohl es gerade rumort in diesem Bereich in Greding, war die Arbeitsmarktzulage kein Thema. Es gebe nichts Neues, sagte Bürgermeister Manfred Preischl (FW) in Anwesenheit auch von Markus Schweizer, dem Geschäftsführer der Ingolstädter Kita-gGmbh, die für die Krippe und den Kindergarten St. Martin zuständig ist.

Dort bekommt das Personal jetzt einen Aufschlag in Höhe von zehn Prozent, den die Eltern bezahlen sollen. Wer sich weigert, dem steht eine Kündigung zum Ende des Kindergartenjahres 2022/23 samt Klage ins Haus. Die Arbeitsmarktulage will sich der Betreiber auf jeden Fall von den Eltern holen, auch wenn es mit Verspätung und nach einem Gerichtsurteil sein sollte.

Alternativen in Betreuung sind sehr rar gesät

Der Blick auf die Belegungszahlen in den verschiedenen Kindergärten im Kindergartenjahr 2022/23 zeigt, dass ein Wechsel ziemlich schwierig werden dürfte. In Frage kommt dafür wohl aus Gründen der Erreichbarkeit für die Eltern in erster Linie der evangelische Johannes-Kindergarten, mittlerweile mit 126 Plätzen in sechs Gruppen die größte Betreuungseinrichtung in der Großgemeinde. Eigentlich. Aber der ist laut der bisherigen Anmeldezahlen voll, ein Kind steht auf der Warteliste. Dieses soll allerdings erst im Mai kommen, bis dahin kann der Platz nicht freigehalten werden.

Der katholische Kindergarten St. Martin verfügt über 100 Plätze in vier Gruppen. Erstmals seit Jahren rechnet man dort mit freien Plätzen in den nächsten Monaten: zwei bis drei, so die Schätzung. Bei 100 Plätzen gesamt ist das jedoch noch zu vernachlässigen.

Stellt sich eigentlich die Frage, ob die Eltern, die ihr Kind hier angemeldet haben, dies aus freien Stücken oder mangels Alternativen getan haben. Einige haben im Gespräch mit unserer Zeitung durchblicken lassen, dass Letzteres der Fall war. Die Kommune hat darüber keine Kenntnis, denn die Anmeldungen laufen in den einzelnen Kindergärten ein.

Eine zentrale Anmeldung, die in der Stadtverwaltung angesiedelt ist – wie vom Stadtrat gefordert – ist laut Preischl vom Tisch: „Ein zentrales Portal ist nicht geplant“, sagte er, denn: „Wir haben keinen kommunalen Kindergarten.“ Die Stadtverwaltung werde keine Zuordnung treffen, welches Kind welchen Kindergarten besucht. Aufgabe der Kommune sei es sicherzustellen, dass genügend Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. Den Rest hätten die Träger der Kindergärten zu entscheiden.

Deren Zahlen zufolge gibt es neben dem Kindergarten St. Martin lediglich noch im jungen Waldkindergarten Kapazitäten, den der Kreisverband Südfranken des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) betreibt. Die „Heilige Familie“ in Obermässing ist ebenso ausgebucht wie St. Ägidius in Röckenhofen. Beide Einrichtungen in den Dörfern sind ebenso wie St. Martin katholische Kindergärten. Allerdings profitieren die Erzieherinnen dort nicht von der heiß diskutierten Arbeitsmarktzulage, denn zuständig ist hier nicht die Ingolstädter Kita-gGmbH, sondern in einem Fall Pfarrer Richard Herrmann (Röckenhofen), im anderen die katholische Kirchenstiftung (Obermässing).

Waldkindergarten des BRK hat sich inzwischen etabliert

Wobei die Kinder aus Röckenhofen derzeit in einem freien Raum im Johannes-Kindergarten untergebracht sind, Bauarbeiten haben dies nötig gemacht. Möglich ist dies, da ein raum, den der neue Hort eigentlich für die Hausaufgabenbetreuung vorgesehen hat, noch nicht benötigt wird – der Schülerhort ist noch nicht ausgelastet. Die Betreuung im Wald, die das Rote Kreuz bei den „Wurzelzwergen“ anbietet, habe sich mittlerweile gut etabliert, resümierte Bürgermeister Preischl zufrieden. 18 Plätze stehen zur Verfügung, 15 davon sind derzeit belegt: „Das trägt sich.“

Kinder unter drei Jahren werden derzeit in der Großgemeinde im Johannes-Kindergarten, im Kindergarten St. Ägidius und in der Kinderkrippe St. Martin betreut. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Regelkindern: Freie Plätze gibt es augenblicklich nur in der katholischen Einrichtung St. Martin – die auch von der Arbeitsmarktzulage betroffen ist.

HK