Ein Dauerthema im Marktgemeinderat Allersberg sind Photovolatik-Anlagen auf gemeindlichen Grundstücken. Über den aktuellen Stand gab es in der jüngsten Sitzung einen Überblick.
Die Situation für das Dach des Gilardi-Anwesens ist derzeit unverändert. Der Vorgang liegt bei der Unteren Denkmalschutzbehörde und wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, sagte Bürgermeister Daniel Horndasch (parteilos).
Anders verhält es sich bei der Grundschule. Die verschiedenen Dächer wurden einer externen Prüfung unterzogen. Dabei sei festgestellt worden, dass kein Anschluss auf dem Ostgebäude möglich sei, so Geschäftsstellenleiterin Katrin Müller, weil es im Boden keine Leerrohre gebe. Auf dem Dach gebe es ebenfalls keine sinnvolle Möglichkeit, die Kabel von Ost nach West für das Mittelgebäude zu verbinden, weil das Dach teilweise verglast sei. Sonnenkollektoren auf dem Hauptgebäude mussten ebenfalls verworfen werden, so Horndasch: Es gebe hier zu viele Zerklüftungen wie Erker.
Bauamtsleiter Gunter Pfahler erklärte ausführlich, was der Bau einer PV-Anlage auf der Dachfläche der Grundschule in Richtung Turnhalle bedeute. Die bestehende Schaltschrank-Technik hat demnach Bestandsschutz. Sobald aber etwas daran geändert wird – wie der Anschluss der PV-Anlage –, muss die Anlage komplett erneuert werden – die Kosten dafür werden auf etwa 85000 Euro geschätzt. Marktrat Georg Decker (Grüne) vermisste hier eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. Bürgermeister Horndasch erklärte, dass für den Umbau des Stromkastens, der dann im Schulhof als wetterfester Schaltschrank stehen sollte, die Marktgemeinde alleine aufkommen müsste.
Keine Chance für Anlage ohne Kostenübernahme
Und für die landkreisweite R-neuerbar eG habe die Realisierung der PV-Anlage nur dann eine Chance, wenn die Gemeinde den Umbau der Zähler und Schaltschränke finanziell selbst stemme. Marktrat Josef Schlierf (CSU) hielt diese Investition für zu teuer, sein Parteikollege Norbert Schöll fragte nach einer möglichen Förderung. Eine Entscheidung über die Nutzung des Daches war am Ende noch nicht möglich. Das Thema wurde vertagt.
Der Werkleiter der Stadtwerke Roth, Gerhard Brunner, referierte anschließend zum Thema Photovoltaik und E-Mobilität für den Park & Ride-Parkplatz am Regionalbahnhof Allersberg. Dieser habe knapp 300 Stellplätze und eine Auslastung von etwa 90 Prozent. Die Erzeugung von Solarstrom sei in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema. Eine Komplett-Überdachung des Parkplatzes für eine PV-Anlage hält Brunner aufgrund der vorhandenen Begrünung für nicht sinnvoll. Besser erscheint ihm eine Teil-Überdachung mit „Modultischen“, die entweder einreihig oder zweireihig gestaltet werden kann.
Aufwertung der Parkplätze durch Modul-Dächer
Damit ist auf jeden Fall auch eine Aufwertung der Parkplätze gegeben, weil die Fahrzeuge im Sommer im Schatten stehen und im Herbst und Winter vor Regen und Schnee geschützt sind.
Der zweite wichtige Punkt in diesem Zusammenhang ist die Bereitstellung der Lade-Infrastruktur für Pendler mit E-Autos. Die Ausstattung des Parkplatzes mit Ladesäulen sei mittelfristig unumgänglich, sagte Brunner. Schon im Jahr 2030 könne mit einem E-Auto-Bestand von 25 bis 30 Prozent gerechnet werden. Da seien Ladesäulen an Dauerparkplätzen optimal. Man brauche dort auch keine Schnellladesäulen, sondern könne für den Park & Ride-Platz die kostengünstigeren AC-Ladesäulen verwenden – die seien auch batterieschonender. Geladen werden sollen ausschließlich Autos.
Der Marktgemeinderat nahm die Informationen zur Kenntnis. Über das weitere Vorgehen und die Umsetzung wird erst abgestimmt, wenn die Kosten feststehen.
Auf ein beeindruckendes Echo ist im Markt Allersberg der Aufruf an die Bevölkerung gestoßen, sich als mögliche Schöffen, also ehrenamtliche Richter, zur Verfügung zu stellen. Der Markgemeinderat Allersberg hat maximal sieben Kandidaten vorzuschlagen, die dann an das Landgericht zur endgültigen Auswahl weitergeleitet werden. Bei der Gemeinde gingen beachtliche 13 Bewerbungen ein. Der Marktrat entschied per Abstimmung in seiner jüngsten Sitzung, wer auf die Kandidatenliste kommt. Auf der Vorschlagsliste stehen nun Markus Bauer, Ann-Kathrin Heim, Norbert Heinlein, Erwin Rückert, Ulrike Schmidt, Michael Schroll und Victoria Taubert.
HK
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