Seit 1987 wird der „Allersberger Becher“ in unregelmäßigen Abständen für die Verdienste um den Erhalt des Brauchtums der Fränkischen Fastnacht an Personen verliehen, die sich durch den Einsatz in Presse, Funk und Fernsehen verdient gemacht haben. Neuer Würdenträger im Kreis der Erlauchten ist Marco Anderlik, Präsident des Fastnachtsverbandes Franken.
Eingeführt worden war diese Ehrung vom ehemaligen Präsidenten des Faschingskomitees und heutigen 90-jährigen Ehrenpräsidenten Willy Bittner, der 40 Jahre an der Spitze des Komitees gestanden hatte und ein großer Motor der fränkischen Fastnacht gewesen war.
Vom Faschingskomitee Allersberg mit dem Präsidenten Alexander Böck und dem Vorsitzenden Bastian Schöll wurde Anderlik nun anlässlich der spektakulären Prunksitzung am Sonntagabend, bei der nach der Pandemie alle Register gezogen wurden, dieser Becher verliehen. Anderlik ist damit der 23. Träger des Ordens. Die Laudatio hielt kein anderer als sein Vorgänger, der Lachverständige und Wortakrobat Oliver Tissot, der 2020 diese hohe Auszeichnung erhalten hatte.
Zunächst nutzte der aus Funk und Fernsehen bekannte Künstler Tissot die Möglichkeit, mit seinen spektakulären Wortspielen die Gäste im Saal zu begeistern und dem ein oder anderen den Spiegel vorzuhalten. „Es ist geil hier in Allersberg, die machen an einem Tag mehr Fasching als andere in einem Jahr schaffen“, stellte er unter dem Beifall der Narrenschar fest. Bestens wusste er Bescheid über die lokalen Geschehnisse Allersberg, wo es nicht West und Ost, sondern West I und II heiße und Satire im Gemeinderat stattfinde, so dass das Torturmkabarett aufhören konnte und die Steigerung von Pech der Allersberger Becher sei. Begeistert verfolgte die Menge die hervorragenden spaßigen Wortverdrehungen, in denen so manche Wahrheit versteckt war.
Den neuen Würdenträger Marco Anderlik bezeichnete Tissot als „funktionärrisch“ denn der Bankfachwirt mit 40 Jahren Berufserfahrung sei nicht nur der Präsident des Fastnachtsverbandes Franken, sondern auch Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval und Vorsitzender von drei weiteren Vereinen.
„Die hohe Ehre ist wunderbar“, erwiderte Anderlik. „Uns alle eint die Liebe zur fränkischen Fastnacht“ und er sei sehr stolz darauf, an der medialen Verbreitung des Faschings mitwirken zu dürfen. Die Summe des gemeinsamen Zusammenarbeitens aller sei der Erfolg der Sendungen und besonders wichtig seien die Jugendarbeit und die Brauchtumspflege. Doch dieser Einsatz sei nur möglich mit einer starken Frau im Rücken, fuhr er fort. Dem jubelnden Narrenvolk rief er abschließend zu: „Die Auszeichnung macht mich sehr stolz, ich werde weiter für das fränkische Brauchtum arbeiten.“
Zur großen Begeisterung und Freude der Allersberger Fastnachter machte er nach der Entgegennahme des Bechers und Verlesung der dazugehörenden Urkunde deutlich, dass die Flecklashexen in Veitshöchheim einen Dauereintritt hätten und als Brauchtumsgestalten bei der Fastnacht in Franken mit den Spalter Fleckli nicht mehr wegzudenken sind. Begeistert zeigte er sich nicht nur vom grandiosen Tanz der Flecklashexen und dem Verlauf der Prunksitzung, sondern auch darüber, dass das Komitee es geschafft habe, das Augsburger Prinzenpaar mit der gesamten Gefolgschaft auf die Allersberger Bühne zu holen.
Weitere Auszeichnungen vom Komitee gab es noch für die aktiven Flecklashexen Michael Perko und Peter Böhm. Sie gehören seit zehn Jahren der tanzenden Hexenschar an und für diesen großartigen Einsatz wurden sie mit der „Goldenen Hex“ geehrt.
HK