Alte Schule in Thalmässing
Abriss macht Weg frei für ersten Baustein

09.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:26 Uhr

Die Schuttcontainer stehen schon bereit. Derzeit wird der Teil der Alten Schule (rechts) ausgeräumt, der abgerissen wird. Der andere Teil (links) wird saniert und zu einem Bürgerzentrum umgebaut. Fotos: Karch

Von Andrea Karch

Thalmässing – „Das Haus wird ein Mehrwert für die Bevölkerung.“ Dass die Sanierung und der Umbau der Alten Schule in Thalmässing zu einem Bürgerzentrum den Kernort beleben wird, davon hat sich stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf (CSU) in der jüngsten Sitzung des Marktrats überzeugt gezeigt. Die Herausforderung werde es sein, diese neuen Räume mit Leben zu füllen, machte er deutlich.

Förderung orientiert sichan realen Kosten

Aus der Alten Schule soll ein Multifunktionsgebäude für alle Bürger, die Volkshochschule, die Vereine, die Kommune und auch für andere Institutionen werden. Als zentrale Anlaufstelle soll es mitten im Ortskern eine Vielzahl an verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten bieten. Besonders interessant ist dieses Projekt für die Kommune, weil sie damit in ein spezielles Programm der Städtebauförderung aufgenommen wurde und bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden. „Und das ist kein Pauschalzuschuss, sondern die Förderung fließt abhängig von den tatsächlichen Kosten“, nannte Kreichauf einen unschätzbaren Pluspunkt.

„Es schaut gut aus, dass die Förderung angepasst wird“, teilte Gemeindeentwicklungsmanager Lars Strobl mit. Das lässt die Kostensteigerung eher verschmerzen. Denn die fällt kräftig aus: Statt 1,1 Millionen Euro soll das Projekt nun 1,7 Millionen Euro kosten. Allerdings stammt der erste Betrag aus dem Jahr 2016 und war nur eine Schätzung, während die aktuelle Summe auf einer Kostenermittlung basiert. Zudem war bei den ersten Plänen von einer anderen Nutzung ausgegangen worden.

Architekt Tobias Lemke hat die Pläne in den vergangenen Wochen modifiziert und auch die entsprechenden Fachplaner wie Statiker, Haustechniker, Bauphysiker und Brandschutz-Experten eingebunden. Die Änderungen zum Entwurfe, den er im September 2021 vorgestellt hatte, sind aber nur gering. So dient die Außentreppe als Fluchttreppe, um den Brandschutzvorschriften zu genügen. „Damit kann man gleichzeitig oben und unten Veranstaltungen durchführen“, nannte der Architekt einen Vorteil dieser Lösung. „Damit ist man in der Nutzung maximal flexibel.“

Wegen der erhöhten Belastung muss die bestehende Decke ertüchtigt werden. Während im Erdgeschoss unter anderem Standesamt und Tourismusbüro zu finden sein werden, wird es im Obergeschoss einen Mehrzweckraum geben, der geteilt werden kann, Nebenräume und Beratungszimmer. „Und ein Musikzimmer, das bauphysikalisch eine Herausforderung war.“ Der Einbau einer Zwischentür wird auch dieses Problem lösen. Das Dachgeschoss wird als Lager genutzt. „Und alles wird dank Aufzug barrierefrei. Das ist heute eigentlich obligatorisch.“ Der Eingangsbereich mit Foyer wird offen sein, damit hier beispielsweise Prospekte ausgelegt oder auch Ausstellungen durchgeführt werden können.

Kosten liegen derzeitbei 1,7 Millionen Euro

Ohne die Baunebenkosten kommt die Maßnahme auf 1,7 Millionen Euro. „Nach dem jetzigen Stand. Wie es weitergeht, weiß keiner.“ Dass die Kosten nicht auf dem Niveau von 2016 bleiben würden, war abzusehen. Deshalb hat die Verwaltung beim Antrag für den Städtebau im November 2021 bereits Kosten von 1,4 Millionen Euro angesetzt. Auch bei den jetzt noch höheren Kosten werden die Fördergeber wohl mitgehen, so das Ergebnis von Gesprächen.

Die nächsten Schritte werden jetzt eine weitere Abstimmung mit dem Landratsamt und den Fördergebern sein. Das Planungsbüro wird die Ausschreibung vorbereiten, damit im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden kann. Normalerweise rechnet der Architekt bei derartigen Maßnahmen mit einer Bauzeit von 12 bis 14 Monaten, „aber derzeit kann man leider gar nichts sagen“. Es gebe zwar Firmen, die noch Lagerbestände hätten, aber oft auch Lieferschwierigkeiten, die den Bau stoppen.

„Die Alte Schule wird der erste Baustein des Quartiers St. Marien“, freute sich stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf.

HK