TV Hilpoltstein wackelt nur kurzwackelt
2. Tischtennis-Bundesliga: Flemming und Co. gewinnen in Lampertheim trotz Schwächephase

10.11.2024 | Stand 10.11.2024, 19:21 Uhr |

Wenn Gesichter Bände sprechen: Alexander Flemming (l.) und Petr Fedotov gewannen erst ihr Doppel, mussten dann überraschend beide Einzel im vorderen Paarkreuz abgeben, um dann doch am Ende lächeln zu können, denn in den zweiten Einzelauftritten waren sie erfolgreich. Foto: Tschapka

Die Tischtennis-Spieler des TV Hilpoltstein haben sich nach dem Ein-Punkt-Wochenende in Köln und Jülich eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim Zweitliga-Neuling TTC 1957 Lampertheim im hessischen Landkreis Bergstraße war für die Mittelfranken ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar. Lohn der rund dreistündigen Mühe war ein hart erkämpfter 6:3-Erfolg, womit sie ihren Platz in der vorderen Tabellenregion festigten.

Ein Selbstläufer war die Begegnung bei Lampertheim, einem Team, das meist unterschätzt wurde, keineswegs. Eine Einordnung, die nicht von ungefähr kommt. Der Aufstieg in das Unterhaus war nach eigener Lesart fast ein Zufallsprodukt. Zwar haben sich die Südhessen nach dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte mit dem aus Passau zurückgekehrten Martin Buch Andersen (23) und dem Iraner Navid Shams (18) verstärkt, doch ausgesprochene Hochkaräter sind die beiden Nachwuchsspieler– bei allem Respekt – eher nicht. Kein Wunder, dass der Vorsitzende Uwe van gen Hassend vor Saisonbeginn tief stapelte: „Wir freuen uns auf die zweite Bundesliga, in der wir nichts zu verlieren haben.“ Doch dann lief es besser als erwartet. Nach sieben absolvierten Spieltagen hatten die Hessen etwas unerwartet fünf Punkte geholt und bewiesen, dass sie in der neuen Spielklasse eben doch mithalten können.

Beide Doppel gehen an die Burgherren

Eine Schwäche durften sich die Hilpoltsteiner also nicht leisten. Ein guter Zeitpunkt, um die etwas holprige Doppelbilanz aufzubessern. So legten sich Alexander Flemming und Petr Fedotov mächtig ins Zeug und durften gegen Shams/Andersen nach fünf Niederlagen in Serie zum ersten Male in dieser Saison jubeln (3:1). Da am Nachbartisch auch Matthias Danzer und Juan Perez die Oberhand behielten (3:1), lag Hilpoltstein unerwartet mit 2:0 vorne.

Rückenwind für das vordere Paarkreuz, sollte man meinen. Doch es kam zunächst anders. Sowohl Flemming (2:3 gegen Shams) also auch Fedotov (1:3 gegen Buch Andersen) mussten sich den beiden Lampertheimer Neuzugängen im ersten Durchgang beugen. Als anschließend auch noch Matthias Danzer sein erstes Einzel gegen Miguel Nunez sang- und klanglos mit 0:3 abgab, gerieten die Hilpoltsteiner plötzlich in Rückstand. Beim Schwabacher läuft im Augenblick wenig zusammen. Der Schwung der ersten Wochen ist dahin, ebenso seine Lockerheit und seine Selbstverständlichkeit. Schade, dass sein zweites Einzel gegen Alvaro Gainza nicht mehr in die Wertung einging. Danzer war auf einem guten Weg.

Ganz anders die Gemütslage bei Juan Perez: Der Spanier versprüht an der Platte zwar nicht unbedingt den ganz großen Glanz, doch er gewinnt seine Spiele und das gleich reihenweise. Am Ende des Tages ist Tischtennis ein Ergebnissport und in dieser Hinsicht liefert Perez zuverlässig ab. Mit Zwei Fünf-Satz-Erfolgen hat er den Hilpoltstein-Modus längst verinnerlicht und schraubte seine Erfolgsbilanz auf sagenhafte 10:1 Spiele. Das wird nicht folgenlos bleiben. Es deutet viel darauf hin, dass er in der Rückrunde mit Alexander Flemming die Positionen tauschen und im vorderen Paarkreuz aufschlagen wird.

Flemming und Fedotov revanchieren sich

Nachdem Perez sein Team wieder in die Erfolgsspur zurückgebracht hatte, drehten Flemming (3:2 gegen Buch Andersen) und Fedotov (3:1 gegen Shams) vorne die Spieße um und sorgten für den 5:3-Vorsprung. Damit war die Entscheidung gefallen.

„Das war dringend nötig“, atmete Mannschaftskapitän Flemming durch. Ganze zwei Punkte waren die Hilpoltsteiner vor dieser richtungsweisenden Partie von Abstiegsplatz neun entfernt gewesen. Bei einer Niederlage hätten sie den Blick nach unten richten müssen, so aber können sie mit nunmehr 8:4 Punkten dem weiteren Saisonverlauf gelassen entgegensehen. So nahe liegen derzeit die Extreme in der 2. Tischtennis-Bundesliga beieinander.

HK


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