Alexander Struck blickt in die Zukunft
Bayernoil-Geschäftsführer: „Wollen für die nächsten Jahre Zuversicht verbreiten“

09.12.2024 |

Ein Blick in die (teils leer geräumte) Fahrzeughalle der neuen Bayernoil-Feuerwache in Vohburg. Geschäftsführer Alexander Struck (links) blickte zurück und voraus. Fotos: ok

Kombiniert mit der Eröffnung der Bayernoil-Feuerwache fand der traditionelle Behörden- und Kommunalempfang statt. 2023 war er ausgefallen, so blickte Geschäftsführer Alexander Struck auf zwei Jahre zurück – und in die Bayernoil-Zukunft.

Geschäftsführer Wouter de Jong, seit Mai im Amt, freute sich „total, dass so viele Menschen gekommen sind“ und lobte die Bayern: „Es ist gar nicht so schlimm.“ Vor seinem Wechsel hatte man ihm gesagt, er würde die Dänen schon nicht verstehen, wie wolle er da die Bayern verstehen. . .

In Strucks Rückblick ging es um die Gesamtinvestitionen in die Standorte Vohburg und Neustadt (200 Millionen Euro), um den Großstillstand in Neustadt 2023, um die erfolgreiche Inbetriebnahme der Isomerisierungsanlage, um die Bestellung eines CHD-Reaktors (für 2026), um die Initiierung und Umsetzung eines Stabilisierungsprogramms (222 Maßnahmen), um das Hochwasser im Juni (exzellentes Teamwork, daher gut überstanden), um die mehrfache Auszeichnung der Werkfeuerwehr, um den Neubau der Gebäude (Pforte, Feuerwache, Versand) und um zahlreiche Audits und Zertifizierungen.

Fossil unterwegs, solange danach gefragt wird

Struck sprach beim Blick in die Zukunft von der Schwierigkeit, aktuell Perspektiven und positive Zukunftsvisionen zu haben. „Es tut mir leid und weh, dass man da momentan nichts sieht.“ Es werde wenig investiert, es gebe zu viele Insolvenzen, viele hätten ein negatives Szenario im Kopf. „Wir wollen das ändern, wir wollen für die nächsten Jahre Zuversicht verbreiten“, gab sich Struck dennoch kämpferisch. Es gebe auch positive Anzeichen. „Wir brauchen eine Investitionssicherheit.“ Fossil unterwegs sei Bayernoil, solange danach gefragt werde. Parallel beschreite man weiter den Weg zu einem grünen Unternehmen.

Er zeigte auf, wie heutzutage Mineralöl in Deutschland verwendet wird und betonte, dass Raffinerieprodukte auch in der Zukunft benötigt werden. Dennoch: „Erneuerbare Energien und Kohlenstoffe müssen fossile Energieträger ersetzen.“ Zum Beispiel auch für CO2- neutrale Kraftstoffe für Flugzeuge oder Schiffe.

Mehrere Projekte liegen momentan auf Eis

Struck erwähnte auch die Bayernoil-Projekte BayH2, BayOgen, BayOsine und BayC3. „Sie liegen momentan auf Eis!“ Die Investitionsrahmenbedingungen würden nicht passen. Man warte zu lange auf Genehmigungen, zum Beispiel aus Brüssel. „Wenn wir das nicht ändern, fallen wir international weiter zurück.“ Struck verbreitete dennoch Optimismus: „Wir nehmen die Herausforderungen aktiv an und bringen unsere Standortvorteile ein.“ Und er schloss seinen Ausflug in die Zukunft mit einem Wunsch: „Wir brauchen eine Aufbruchstimmung, wie wir sie in den 1960er-Jahren hatten.“

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