Wolnzach
Weihnachtsbeleuchtung in Energiesparzeiten: Advent, Advent, ein LED-Lichtlein brennt

Wolnzach verzichtet nicht auf Lichterglanz, setzt aber auf effiziente Lampen und kürzere Einschaltzeiten

22.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:27 Uhr |

Auf LED und kürzere Einschaltzeiten setzt Wolnzach heuer bei seiner Weihnachtsbeleuchtung. Foto: WZ-Archiv

Von Karin Trouboukis

Wolnzach – Wolnzach erstrahlt, das ist seit Jahren das Motto der Vorweihnachtszeit und auch heuer soll Wolnzach nach Möglichkeit leuchten – allerdings wegen der Energiekrise in reduziertem Umfang. „Wolnzach soll trotz notweniger Energiesparmaßnahmen zum Flanieren einladen“, heißt es dazu aus dem Rathaus.

Damit setzt Wolnzach ein Zeichen, auf Licht im Dunkel gerade in diesen trüben Zeiten, in denen die Menschen ganz besonders Hoffnung und Freude brauchen. „Bei uns sollen die Lichter nicht komplett ausgehen, gerade nicht in der Adventszeit“, sagt dazu Bürgermeister Jens Machold (CSU). Denn bereits in den vergangenen Jahren seien die neu angeschafften Lichterketten mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet und für die bestehenden Lichterketten werde – wo nötig – eine entsprechende Umrüstung geprüft. Ist Weihnachtsbeleuchtung in Zeiten der Energiekrise noch zeitgemäß und verantwortbar? Diese Frage wird weltweit kontrovers diskutiert, einzelne Kommunen – auch in der Region – haben bereits drastische Schritte angekündigt. So zum Beispiel die Stadt Eichstätt, wo es heuer keine Weihnachtsbeleuchtung geben wird. Das hat Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) vor wenigen Tagen gesagt – und beruft sich dabei auf die seit 1. September geltende „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“. Ob es beleuchtete Christbäume geben wird, klärt man in Eichstätt derzeit ab, denkbar wären etwa solche mit Zeitschaltuhren und sehr begrenzten Leuchtzeiten oder ein Einschalten nur zu festlichen Anlässen.

Wolnzach hat gerade einen Aufruf gestartet, um für den Rathausplatz einen Christbaum zu finden; ob er beleuchtet werden wird, diese Frage erübrigt sich damit. Man beschreite bewusst einen anderen Weg, denn: „Das Thema Energie spielt bei uns in der Gemeinde ja nicht erst seit gestern eine große Rolle“, sagt das Gemeindeoberhaupt. Im Gegenteil sieht er seine Kommune sogar in einer „Vorreiterrolle, man sei seit 2015 Mitglied im bundesweit ersten Energieeffizienz-Netzwerk, unzählige Maßnahmen seien seither umgesetzt worden.

Energiesparen mit Effizienz und Umsicht, immer wieder prüfen, was wo machbar und vor allem auch sinnvoll ist – diesen Weg wolle man in Wolnzach gehen. Dazu gehören nach Auskunft der Marktverwaltung auch viele kleine Schritte, die man gemeinsam im Alltag gehe: „All unsere Mitarbeiter sind angewiesen, wo es geht auf Energiesparen zu achten“, so Machold. Weitere Ansätze seien für die Öffentlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar: Im Schaufenster des Marktservice am Marienplatz ist der Bildschirm jetzt ausgeschaltet und auch die Schaufenster werden abends nicht mehr beleuchtet. Im Rathaus laufen die Info-Bildschirme noch – allerdings um 35 Wochenstunden weniger und damit nur mehr montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr. Geben soll es heuer nach zweijähriger Coronapause auch wieder einen Christkindlmarkt, wobei das Wolnzacher Konzept ohnehin mit viel Tannengrün und Holz und – sofern brandschutzrechtlich machbar – Kerzen und Feuer auf Natur statt auf Bling-Bling setzt.

WZ

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