Jetzt rocken die Geisenfelder U16-Leichtathletinnen ganz Deutschland – allen voran Enea Kujath. Am Samstagmittag holte sie bei den deutschen Meisterschaften in Koblenz Bronze im Diskuswurf mit 36,12 Metern. Am Sonntag lief sie nach 40,02 Sekunden als Erste des 300-Meter-Finales durch das Ziel – im Halbfinale hatte Kujath ihre bisherige Bestzeit von 40,23 Sekunden sogar auf 39,99 gedrückt – mit weitem Vorsprung auf die Zweitschnellste Ellis Staib (SV Seckenheim).
Kujath ging den Endlauf sehr schnell an und bog als Führende auf die Zielgerade. Doch dann schob sich die Mannheimerin Staib an Kujath heran, schien vorbeizuziehen – und stolperte rund acht Meter vor der Linie. Die Geisenfelderin siegte mit zwei Zehntel Vorsprung vor der folgenden Greta Rentzow (SVM Schwerin). Richtig über ihren Titel freuen konnte sich Kujath allerdings nicht. Die Geisenfelderin ging umgehend zur Gestürzten, tröstete diese und meinte später über Staib: „Sie ist so stark gelaufen und wäre wohl Erste geworden. Das tut mir so sehr leid.“ (Das Rennen ist auf dem DLV-YouTube-Channel zu sehen unter Tag drei, ab Stunde 5:42, Anm.d. Red.).
Der zweite Edelmetall-Gewinner aus dem Landkreis Pfaffenhofen, Tamino Mittag vom TSV Jetzendorf, konnte hingegen seinen dritten U18-Platz im 5000-Meter-Bahngehen ganz uneingeschränkt feiern. Er verbesserte sich auf ausgezeichnete 23:16,31 Minuten (ein Kilometerschnitt von rund 4:30 Minuten) und war damit 1:42 Minuten schneller als bei den deutschen Meisterschaften 2023. Schneller war der Jetzendorfer noch nie. Wäre die DM vor der EM 2024 über die Bühne gegangen, hätte Mittag die deutschen Farben in Europa vertreten – die Norm lag bei 23:20 Minuten. Immerhin hat das Jetzendorfer Talent schon jetzt die DLV-Kaderzeit von 23:40 Minuten für das kommende Jahr erfüllt.
Zurück zu den formstarken Geisenfelderinnen. Drei Stunden vor Kujaths Gold hatte ihre Geisenfelder U16-Teamkollegin Marie Kastl knapp den Sprung auf das Treppchen verpasst: Mit 44,54 Sekunden wurde sie sehr gute Vierte im 300-Meter-Hürden-Finale und war dabei eine halbe Sekunde schneller als im Halbfinale, als sie ihren persönlichen Rekord um 1,07 Sekunden verbessert hatte. Ihre Teamkollegin Emilia Scheffczik konnte sich über einen fünften Rang im U16-Stabhochsprung nach einem Satz über 3,20 Meter freuen. Zudem erreichten die Drei zusammen mit den Startläuferinnen Sita Nachbichler (Vorlauf) und Magdalena Berger (Endlauf) das B-Finale über 4x100 Meter. Dort wurden die schnellen Geisenfelderinnen Dritte in 49,39 Sekunden. In den Vorläufen hatte das Quartett die Zeitmessung sogar noch neun Hundertstel eher ausgelöst; ihr bisheriger Rekord lag bei 49,60 Sekunden. Die Geisenfelder Sprinterinnen zählen damit zu den Top-neun in Deutschland. Immerhin hatten 60 Vereine U16-Juniorinnen-Staffeln nach Koblenz geschickt.
Zu den besten Neun ihrer Mittelstrecklerinnen-Zunft zählt auch das frühere MTV-Talent Karla Hiss (LG Telis Finanz Regensburg). Im U20-Rennen über 3000 Meter kam die Pfaffenhofenerin nach sehr guten 10:11,79 Minuten im Ziel an.
PK
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