150 Jahre: Viele Vereine begehen in dieser Zeit ein solches Jubiläum – auch der Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsverein Gosseltshausen-Burgstall. Warum eigentlich?
Schon lange steckt der Verein in den Planungen, denn diese am kommenden Sonntag, 13. Oktober, anstehende Jubiläumsfeier ist den Organisatoren eine Ehre und eine Verpflichtung gleichermaßen: Der Festtag soll anschließen an große Feiern, die der Verein bereits begangen hat – und damit zugleich das Andenken an jene hochleben lassen, die damals in Verantwortung standen, den Verein mit Leben erfüllt haben. Gedacht wird aller, die heute nicht mehr sind, gedankt wird jenen, die das Ihre dazutun, dass die 150-jährige Geschichte des Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsvereins auch heute noch lebt.
Das Gründungsfest am kommenden Sonntag beginnt am Morgen: Um 9.30 Uhr ist Aufstellung zum Kirchenzug am Feuerwehrhaus in Gosseltshausen; von dort aus geht es dann zur Pfarrkirche, in der um 10 Uhr der Festgottesdienst gefeiert wird. Danach ist Ehrenbezeugung am Kriegerdenkmal, anschließend geht es im Festzug zum Anwesen der Familie Strasser, wo dann ab 11.30 Uhr das Jubiläumsfest in der Festhalle gefeiert wird. Begrüßen wird die Gäste Vorsitzender Sepp Aigner, nach dem Mittagessen sind dann gegen 13.30 Uhr Grußworte und Ehrungen vorgesehen. Um 15 Uhr gibt es in der Festhalle Strasser Kaffee und Kuchen, gegen 16 Uhr werden die Erinnerungsbänder verliehen. Das Fest klingt mit Musik und gemütlichem Beisammensein aus. Musikalisch umrahmt wird der Jubiläumstag von den Gosseltshauser Musikanten. 150 Jahre – Zeit, sich zu erinnern. An damals, als der Verein gegründet wurde (das kleine Foto zeigt die erste Fahne, die 1875 gesegnet wurde); an eine Zeit der Industrialisierung, in der Vereine wie Pilze aus dem Boden schossen. Aufmerksamen Zeitungslesern wird nicht entgangen sein, dass auch im Verbreitungsgebiet solche Jubiläen, wie es am Sonntag in Gosseltshausen gefeiert wird, an der Tagesordnung stehen. Denn Vereine spielten eine wichtige Rolle bei der Organisation der Arbeiterbewegung und der Förderung des neuen politischen Bewusstseins. Meilenstein im 19. Jahrhundert war die Einführung des Vereinsrechts, nachdem im Zuge der Märzrevolution von 1848 das Recht auf Vereinsfreiheit eingeführt wurde. Aus dem Krieger- und Veteranenverein ist der Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsverein geworden – als Zeichen für Zusammenhalt, gerade im Andenken an die Veteranen, also an jene, die gedient haben.
WZ
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