Im Archiv gestöbert
Vor 30 Jahren gab es in Geisenfeld eine „Traum-Hochzeit“

11.01.2025 | Stand 11.01.2025, 20:57 Uhr |

Mit ihrem Bräutigam Michael Becker holt die Geisenfelderin Heidi Brücklmeier im Januar 1995 den Sieg bei der von Linda de Mol moderierten RTL-Show „Traumhochzeit“. Fotos: Archiv PK

Um Ereignisse, die 2025 einen runden Jahrtag feiern, geht es in einer kleinen Serie. Der dritte Teil widmet sich den Jahren 1995 und 2000. Unter anderem sind wir bei der Archivarbeit auf eine Großbaustelle an der Ilm sowie auf ein Geisenfelder Ehepaar gestoßen, das eine „Traumhochzeit“ gefeiert hat.

  

1995: In Sachen Kindergarten fast ein Bürgerentscheid



Vor 30 Jahren 1995, findet die erste Geisenfelder Gewerbe-Leistungsschau seit 1950 statt. Rund 50 heimische Betriebe stellen in auf dem Gelände der Siegelhalle in Zell aus und locken rund 6000 Besucher an. Dennoch findet die Veranstaltung in den Folgejahren nur noch wenige Neuauflagen. An der B 16 bei Ilmendorf beginnt die Erschließung des neuen Gewerbegebietes und in Engelbrechtsmünster starten die knapp sieben Millionen D-Mark teuren Arbeiten zur Kanalisierung des Dorfes. Der Stadtrat beschließt die Schaffung eines Einheimischenmodells und in der Frage des Standorts für den zweiten Geisenfelder Kindergartens (neben dem Kleinen Tiger) kommt es fast zu einem Bürgerentscheid. In letzter Minute verständigt sich der Stadtrat schließlich auf den Standort Jägerstraße – samt Festlegung, dass der übernächste dann in Zell gebaut wird. Was dann einige Jahre später dann auch genauso passiert. Auf der früheren Bahntrasse wird zwischen Zell und Geisenfeld ein Radweg gebaut und auf dem Stadtplatz prägen die Baustellen der beiden Geldinstitute das Bild: Die Raiffeisenbank baut neu, das Hypobank-Gebäude wird von Grund auf saniert. Zum zweiten Drescherfest des Heimatmuseums strömen rund 3000 Besucher auf das Gelände des Bauhofs in Zell und die Geisenfelderin Heidi Brücklmeier gewinnt mit ihrem Bräutigam Michael Becker bei der RTL-Show „Traumhochzeit“. Als Preis gibt es ein nagelneues Mercedes Cabrio und eine zweiwöchige Reise auf die Malediven.

2000: Wichtigste Verkehrsader der Stadt durchschnitten



Vor einem Vierteljahrhundert, im Jahr 2000, wird Geisenfelds wichtigste Verkehrsader, die Münchener Straße, für neun Monate durchschnitten. So wird die alte Brücke über die Ilm abgerissen und für 1,3 Millionen Mark durch eine neue ersetzt. Diese ist 90 Zentimeter höher und wesentlich schlanker als die bisherige. Die Baumaßnahme bildet den Auftakt zur Hochwasserfreilegung der Ilm, deren Erster Spatenstich im Oktober des Jahres stattfindet. Auf einer Länge von 1,9 Kilometern wird bis Ende 2001 das Ufer mit Deichen und Mauern erhöht. Zudem wird südlich der Stadt ein Schöpfdeich angelegt, der das breitflächig heranströmende Wasser in die Ilm leitet, bevor es die Bebauung erreicht.

Die Sparkasse Pfaffenhofen, deren Geisenfelder Filiale sich bis dahin noch im Erdgeschoss des Rathauses befindet, beginnt damit, den bisherigen Brauereikomplex des Klosterbräu-Anwesens in ihre neu Geschäftsstelle umzubauen. Im neuen Gewerbegebiet bei Ilmendorf geht das Logistikzentrum von Kaufland in Betrieb – als erstes Unternehmen, das sich hier ansiedelt. Der Aldi-Konzern beginnt mit dem Bau seines Auslieferungslagers. Der Geisenfelder Stadtrat beschließt die Ausweisung eines Busbahnhofes an der Nöttinger Straße, unweit des Lidl-Marktes, und in Rottenegg fällt der Startschuss für die 3,4 Millionen Mark teure Kanalisation des Dorfes. Erstmals erhält dabei einer der Geisenfelder Ortsteile eine Druckleitungs-Entwässerung. An einer Gewerbeleistungsschau am Volksfestplatz beteiligen sich 50 heimische Betriebe, und Thomas Stummer wird Nachfolger von Helmut Zandt als Geisenfelder Stadtpfarrer.

GZ



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