Die Kläranlage Vohburg war auch in der jüngsten Stadtratssitzung wieder einmal Thema. Das Gremium erteilte nachträglich den Auftrag für die Erneuerung des Sandfangräumers.
Bürgermeister Martin Schmid (SPD): „Da kommen wir nicht drum herum. Ist was, steht die Kläranlage.“
Das sahen die Stadträtinnen und Stadträte ebenso – auch wenn die Bruttoangebotssumme gut 102 000 Euro beträgt. Die Bauverwaltung hatte die Firma AWT schon beauftragt (daher nachträgliche Genehmigung), um weitere Schäden der Kläranlage zu vermeiden.
Auch das Fahrwerk ist beschädigt
Besagter Sandfangräumer wurde im Jahr 1980 – also vor 44 Jahren – angeschafft. Nun ging er in zwei Etappen kaputt, so die Verwaltung. Im Winter wurden die Sensoren und damit der Automatikbetrieb defekt. Grund dafür war das fortgeschrittene Alter – in Kombination mit extremem Schneefall. Dadurch geriet der Räume aus seiner Spur, und das Fahrwerk wurde stark verschlissen. Die Sensoren konnten aber nur provisorisch repariert werden, weil Originalteile nicht mehr produziert werden. Auch für das beschädigte Fahrwerk gibt es keine Ersatzteile mehr, ein Umbau wäre im Vergleich zur Neuanschaffung unwirtschaftlich.
Genug gute Gründe für eine Neuanschaffung
Auf eine Erneuerung hatte zuletzt auch das Wasserwirtschaftsamt hingewiesen. Das Fahrwerk ist seit Mitte Juli kaputt, und damit funktioniert der Sandfangräumer nicht mehr. Ohne diesen Sandfangräumer wird der Sand im Abwasser in die Kläranlage gespült, wodurch die Maschinen viel schneller verschleißen. Weil der Sand sich auch im Belebungsbecken absetzt, braucht die Anlage mehr Strom. Das sind für den Stadtrat genug gute Gründe für eine Neuanschaffung.
So ein Sandfangräumer entfernt jährlich sechs Kubikmeter Sand aus dem Abwasser. Aktuell saugt eine Firma den Sand monatlich ab und entsorgt diesen. Was Mehrkosten und Aufwand für das Personal bedeutet. Sechs Firmen wurden angeschrieben, drei gaben ein Angebot ab, der Bestbietende erhielt den Zuschlag.
Betoninstandsetzung an der Kleinen Donau
Die Brücke über die Kleine Donau muss instandgesetzt werden. Laut eines Ingenieurbüros werden Überbauten freigelegt, Belagsfenster im Gehweg geöffnet, Betonflächen wieder hergestellt, Asphalt- und Dichtungsschichten aufgebaut. Das günstigste Angebot kam von der Firma Schelle & Uhslar. Die Stadt muss knapp 18 500 Euro ausgeben. Der Stadtrat stimmte einstimmig zu, die Arbeiten beginnen noch im Herbst dieses Jahres.
Bestattungswesen: Gebühren werden neu kalkuliert
In der Sitzung galt es wieder einmal, die Satzung für die Friedhofsgebühren anzupassen. Das schlug nach der überörtlichen Prüfung durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband dieser nämlich in seinem Prüfbericht vor. Der Kostendeckungsgrad lag zwischen 51,6 Prozent (2020) und 70,7 Prozent (2022). Der Zuschussbedarf durch die Stadt Vohburg lag zwischen 2019 und 2022 zwischen 55 000 und 75 000 Euro. Um eine komplette Deckung zu erreichen, müssten die Friedhofsgebühren um 100 Prozent angehoben werden, verdeutliche Kämmerin Sophia Leopold. Das will die Stadt aber nicht. Es wird aber teurer. Wie viel, wird die Gebührenkalkulation ergeben, die die Stadt in Auftrag gegeben hat. Kosten für die Beratungsfirma: knapp 6200 Euro.
Tiny-Häuser in Menning?
Der in der Stadtratssitzung einstimmig erteilte Auftrag der Stadt Vohburg an Bayernwerk Pfaffenhofen, die Straßenbeleuchtung – genau elf Brennstellen – einzurichten, war ein normaler Tagesordnungspunkt. Die Kosten liegen bei knapp 45 000 Euro. Da für das betroffene Baugebiet Trübswetter Garten, Menning kein Erschließungsvertrag besteht, übernimmt die Stadt alle Kosten und verrechnet diese nachher mit den Grundstückseigentümern.
Interessant, was Bürgermeister Martin Schmid (SPD) so nebenbei sagte: „Fünf Plätze in dem Baugebiet sind für Tiny-Häuser vorgesehen. Wir sind wirklich gespannt, wie das Echo sein wird.“ Doch das werde erst später ein Thema.
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